Die Menschheit ist gefangen in der Furcht vor den Dämonen der Dunkelheit. Nur der junge Arlen beschließt, sich mit magischen Siegeln den finsteren Wesen entgegenzustellen, und wird schon bald zu einer Legende. Als plötzlich aus dem Süden ein zweiter Befreier der Menschen auftaucht, droht alles in Chaos zu versinken. Doch Arlen hält fest an seiner Hoffnung auf das Ende der Nacht ...
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
Kampf den Dämonen
Gesamtbewertung
3.0
Plot / Unterhaltungswert
3.0
Charaktere
3.0
Sprache & Stil
3.0
„Das Flüstern der Nacht“, der zweite Band von Peter Bretts Reihe um den „Tätowierten Mann“ lässt zunächst keinen wirklichen Zusammenhang zu seinem Vorgänger erkennen. Der Leser wird recht direkt in die Welt des Wüstenvolks hineingeworfen, das in „Das Lied der Dunkelheit“ eher eine Nebenrolle spielte. Das Wüstenvolk erinnert in so manchen Gebräuchen stark an die arabische Welt und eine, eigentlich die einzig wichtige Maxime ihres Daseins ist, dass der Tod im Kampf besser als ein Leben als ehrloser Nichtkämpfer ist. Die Relevanz der Nichtkämpfer zeigt sich schon darin, dass ein solcher jederzeit völlig folgenlos von einem Krieger erschlagen werden kann. Auch wenn die Beschreibungen der Kultur und der Ausbildungsstruktur des Volkes ganz interessant war und ich das Erwachsenwerden von Jardir, der Hauptfigur aus diesem Volk gerne verfolgt habe, ist mir die ganze Gesellschaft mit ihren Klassen- und Geschlechtsschranken ziemlich unsympathisch, was dann auch auf Jardir selber abfärbte. Freundliche Gesten seinerseits haben mich schon regelrecht misstrauisch gemacht und ich habe immer öfter die darunter liegende Lüge gesucht.
Ungefähr in der Hälfte des Buches entsteht dann die Verbindung zum ersten Band. Die ziemlich ausführliche Darstellung von Arlens Aufenthalt beim Wüstenvolk wirkt hier ziemlich reduziert, vor allem, weil Arlen in diesen Abschnitten nur eine Nebenrolle hat. Allerdings tritt er in diesem Band generell zurück, die beiden anderen Hauptfiguren aus dem ersten Band sind da schon wichtiger und mit Renna, dem Mädchen, das Arlen versprochen war, als er noch friedlich zu Hause lebte, taucht eine weitere Figur wieder auf, die Arlens menschliche Seite zu betonen versucht, der ansonsten völlig in seiner Rolle als „Tätowierter Mann“, als Bekämpfer der Dämonen aufgeht.
Mit Arlen und Jardir versuchen zwei eigenwillige Männer das Volk hinter sich zu einen, um den Dämonen endgültig den Krieg zu erklären. Diesen versucht der Autor in diesem Band ebenfalls einen Hintergrund zu geben, sie bleiben nicht eine wilde Horde, ohne Sinn und Verstand, die es auszurotten gilt, wie einen Kakerlakenbefall, sondern Brett stattet sie ebenfalls mit einer gewissen Struktur aus, auch wenn er sich auf ein paar Andeutungen beschränkt.
Nachdem ich mit dem ersten Band der Reihe nicht sonderlich glücklich war, war ich doch neugierig, wie es weitergehen würde. Es war jetzt nicht so, dass „Das Flüstern der Nacht“ schlechter gewesen wäre, aber es hat leider auch keine Verbesserung stattgefunden und insgesamt betrachtet, muss ich sagen, dass die gesamte Welt, die der Autor sich ausgedacht hat, mich einfach langweilt. Die Tatsache, dass er die Geschichte von einer geplanten Trilogie zwischenzeitlich auf fünf geplante Bände ausgedehnt hat, motiviert mich nicht gerade weiterzulesen. Ein weiteres Buch hätte ich mir ja noch angetan, um zu wissen, ob und wie es der Truppe gelingt, die Dämonen hinwegzufegen, aber für noch mehr Bücher ist mir das Ganze einfach zu vorhersehbar in der Personenentwicklung und die letztendlich immer gleichen Kämpfe sind zwar anfänglich spannend gewesen, aber irgendwann sind sie einfach nur noch ermüdend.