Ali Shaw: Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

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Ein einzigartiges Buch!
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Schon als ich das Cover zum ersten Mal sah, wusste ich, dass dieses Buch etwas ganz Besonderes sein muss. Zum Glück hat der erste Eindruck nicht getäusch und ich bin mir sicher, dass ich mit diesem Buch eines meiner Jahreshighlights gelesen habe, auch wenn 2012 gerade erst angefangen hat.

Idas Füße verwandeln sich langsam aber sicher zu Glas. Da sie nicht weiß, wie sie mit dieser seltsamen Krankheit umgehen soll, reist sie nach St. Hauda’s Land, wo sie vor einiger Zeit mit jemandem über ein ähnliches Phänomen gesprochen hat. Doch diese Person ist nicht so leicht aufzuspüren. Auf ihrer Suche trifft sie Midas, der schon seit seiner Geburt auf der abgelegenen Inselgruppe lebt. Er ist sehr introvertiert und unsicher im Umgang mit Menschen, doch irgendetwas an Ida bringt ihn dazu, sich langsam zu öffnen und es entwickelt sich eine zarte Romanze, während die Glaskrankheit ihren Lauf nimmt.

Wie man an der Inhaltsbeschreibung schon sehen kann, gibt es in diesem Roman fantastische Elemente. Außer der langsamen Verwandlung zu Glas tauchen auch kleine geflügelte Rinder und ein geheimnisvolles Tier, das mit seinem Blick alles weiß färbt auf. Man darf sich hier allerdings nicht täuschen lassen, denn um einen Fantasyroman handelt es sich nicht. Abseits von diesen kleinen Details befinden wir uns in der realen Welt, in der alles seinen gewohnten Gang geht.

Die Grundstimmung ist sehr melancholisch, wiederholt wird die Landschaft oder Personen als monochrom beschrieben. Es gibt zwar kleine Lichtblicke oder Farbkleckse, aber im Großen und Ganzen handelt es sich eher um ein trauriges Buch. Man sollte dringend mit den richtigen Erwartungen an den Roman gehen, denn wer eine lockerleichte Liebesgeschichte in einer Fantasywelt erwartet, kann nur enttäuscht werden.

Bemerkenswert ist, dass es in diesem Buch niemanden mit einer glücklichen Vergangenheit zu geben scheint. Jeder hat mit den Nachwirkungen einer verkorksten Kindheit oder einer unerfüllten Liebe zu kämpfen. Auch Charaktere, die als sehr unsympathisch und negativ beschrieben werden, sind mir dank ihrer tragischen Geschichte nach und nach ans Herz gewachsen und ich habe an ihrem Schicksal Anteil genommen, obwohhl sie es oberflächlich betrachtet verdient haben. Der Personenkreis ist sehr eingeschränkt und gerade deshalb kann sich jeder Charakter in seiner eigentümlichen Art voll entfalten. Besonders liebgewonnen habe ich Midas, der so sehr in sich selbst gefangen ist und seinen eigenen Zwängen nicht entkommen kann, obwohl er sich nichts sehnlicher wünscht, als auszubrechen.

Ich bin wirklich begeistert, angefangen beim Cover und dem silbernen Buchschnitt bis zu den liebevoll beschriebenen, einzigartigen Charakteren! Wer sich auf eine kleine Prise Fantasy in einer wunderbar romantischen, aber gleichzeitig sehr tragischen und melancholischen Geschichte einlassen will, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen!
S(
Top 50 Bewerter 48 Bewertungen
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Ali Shaw – Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
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3.3
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Ida und Midas lernen sich auf der fiktiven Insel St. Hauda's Land kennen. Sofort spüren beide, dass es eine besondere Verbindung zwischen ihnen gibt. Was Midas jedoch nicht weiß, ist dass Ida sich langsam in Glas verwandelt.

Wie schon erwähnt, hat mich anfangs vor allem das Englisch, die Sprache, irritiert. Nicht nur für ein Jugendbuch ist sie ziemlich anspruchsvoll. Nach ein paar Seiten hatte ich mich aber daran gewöhnt. Jetzt nach Beendigung des Buches kann ich auch näher erklären, warum ich mir mit der Sprache so schwer getan habe: Es wird sehr viel beschrieben, die Landschaft, die Umgebung, die Charaktere, es gibt Rückblicke in die Vergangenheit, usw. Ich bin nicht der Typ für ewige Beschreibungen und lese da meistens drüber hinweg. In dem Buch war mir das eindeutig zu viel. Mir ist aber bewusst, dass genau das den Reiz für andere ausmacht.

Ein weiterer Punkt ist die Grundstimmung im Buch. Es ist alles ziemlich melancholisch, man wird als Leser fast selber traurig. Die Geschichte an sich ist natürlich schon nicht besonders lustig oder schön, aber die Nebenhandlungen (die Rückblicke in die Vergangenheit) sind zum Teil sehr tragisch und ziehen den Leser noch mehr runter.

Versteht mich nicht falsch, ich fand das Buch nicht schlecht, aber eben auch nicht überragend. Meine Erwartungen an das Buch waren ziemlich hoch. Das wunderschöne Cover, der silberne Buchschnitt, das breitere Format, die starken Seiten haben in mir sofort das Gefühl erweckt, dass das Buch einfach wunderschön sein müsste. Aber hier plätscherte alles nur so vor sich hin, es passiert nicht viel, es gibt keine Überraschungen - es ist eben ein sehr ruhiges und wie gesagt melancholisches Buch. Ich finde, "ganz nett" trifft es hier ganz gut. Daher kann ich nur eine durchschnittliche Bewertung abgeben.

Ich glaube aber, dass das Buch sehr vielen sehr gut gefallen könnte. Man muss eben auf ruhige Geschichten mit vielen Beschreibungen stehen.
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Zerbrechliches Glück
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4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
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5.0
Von zwei Vorstellungen musste ich mich nach und nach verabschieden. Das Buch ist meiner Meinung nach weder ein Jugend- noch ein Fantasybuch. Es gibt zwar ein paar Fantasyelemente, doch die sind eher zur Untermalung der Stimmung bzw. schmückendes Beiwerk, wie z.B. die Ochsenmotten, die ich ganz zauberhaft fand.

Jede Person in diesem Buch kann von einer unglücklichen Liebesbeziehung berichten und es wird von den verschiedenen Möglichkeiten erzählt, wie eine Liebe tragisch enden kann. Nicht ein Mensch, dem wir begegnen, lebt in einer glücklichen Beziehung, wodurch sich eine traurige Stimmung durch das ganze Buch zieht.

Midas Schicksal hat mich hierbei besonders berührt. Der folgende Auszug aus dem Buch beschreibt ihn sehr treffend: „Aber Ida würde Gesellschaft bedeuten und er mied Gesellschaft. …... Außerdem war von seinem Herzen nicht mehr viel übrig, was er den Menschen geben konnte, damit sie es mit Füßen traten....“
Nach und nach erfährt der Leser mehr über Midas Kindheit und welche Erlebnisse ihn zu dem Menschen gemacht haben, der er zu dem Zeitpunkt ist, als er Ida begegnet.

Je mehr Ida zu Glas wird, umso mehr erwacht Midas aus seiner Starre. Der Autor hat diesen Vorgang bewegend beschrieben, sodass ich mit Ida mitgelitten habe, während ich mich für Midas freute.
Doch auch hier kann keine richtige Freude aufkommen, denn ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie die beiden es schaffen, das Glas aufzuhalten, dessen Ausbreitung immer wieder mit schaurigen Beschreibungen geschildert wird.

Die Stimmung des Buches ist melancholisch, schwermütig und traurig und das Erzähltempo ist so ruhig und langsam, wie Ida sich mit ihren gläsernen Füßen vorsichtig vorwärts bewegt. Der Autor beschreibt detailliert die Gefühle der Menschen, die Natur der Insel und das Wetter. Dadurch konnte ich richtig in die Geschichte eintauchen. Doch ich musste aufpassen dass die Atmosphäre des Buches nicht auf mich übergreift und ich habe mich gefragt, was den Autor dazu bewegt hat, diese Geschichte zu schreiben.

Die schönsten Momente waren für mich die Szenen mit Denver und ihrem Papa Gustav. Die beiden sind Midas Freunde und obwohl sie selbst mit einem schweren Verlust fertig werden müssen, zeigen sie dem Leser, was wahre Freundschaft bedeutet.

Fazit: Die Geschichte ist die ideale Lektüre, wenn man gerne traurige und melancholische Geschichten liest.
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Märchenhaft - von innen und außen!
(Aktualisiert: 20 Februar 2012)
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Das Buch fällt bereits von außen durch das wunderschöne Cover sowie den auffälligen silbernen Schnitt auf.

Und auch im Inneren entpuppt es sich als ein echtes Kleinod. Die vielen ganz besonderen Sätze, die man sich als am liebsten alle als Merksprüche notieren würde, kann ich gar nicht zählen!

Auf St. Hauda’s Land, einer kleinen fiktiven Insel, lernen sich eines Tages der verschrobene Einzelgänger Midas und das Mädchen Ida kennen. Midas betrachtet die Welt am liebsten durch die Linse seiner Kamera, die Nähe zu anderen Menschen ist ihm eher unangenehm. Ida ist eine junge Frau, die schon viel erlebt und ausprobiert hat, Angst war ihr immer fremd – doch nun passiert etwas Schreckliches mit ihrem Körper, sie verwandelt sich in Glas! Auf die Insel ist sie gekommen, weil sie bei einem früheren Besuch einen alten Mann kennengelernt hat, von dem sie sich Hinweise erhofft, was mit ihr vorgeht. Doch ob ihr Henry Fuwa, der merkwürdige Einsiedler mit seiner Herde geflügelter Kühe, helfen kann?

Das Buch fängt ganz unspektakulär mit der Begegnung zwischen Midas und Ida an, doch nach und nach enthüllen sich die Besonderheiten von St. Haudas Land.

Die Beschreibung der Insel und alles anderen liest sich so anschaulich, ich hatte die Orte beim Lesen direkt vor Augen. Auch die Veränderungen, die mit Ida vorgehen, werden in gruseliger Genauigkeit beschrieben.

In Rückblicken erfahren wir mehr über Midas Kindheit, seinen Vater, über Henry Fuwa und Midas Mutter, über Idas Mutter und Carl, der in sie verliebt war und sie nun in ihrer Tochter wiedererkennt… doch längst nicht alle Fragen werden beantwortet und so bleibt viel Raum für eigene Gedanken und Interpretationen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass es auf einige dieser Fragen vielleicht doch Antworten gegeben hätte!

Insgesamt hat das Buch etwas märchenhaftes, nicht nur durch die Fabelwesen, die sich auf der Insel herumtreiben, sondern vor allem durch die zauberhafte Sprache, die einen direkt in der Geschichte versinken und am Ende ganz benommen wieder auftauchen lässt!

Mit diesem Debutroman hat sich der Autor sicher einen Namen gemacht und ich bin schon jetzt gespannt auf sein nächstes Buch, das im Januar auf Englisch erscheint (The man who rained) und dann auch hoffentlich in absehbarer Zeit bei uns erhältlich sein wird!
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Ali Shaw – Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
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St. Hauda's Land ist eine kleine Insel, die einem in sich geschlossenen System gleicht. Der mehr als schüchterne Midas, ein Einheimischer, lernt hier Ida kennen, die von außerhalb bereits zum zweiten Mal St. Hauda's besucht. Ida ist sehr krank, ihre Füße verwandeln sich in Glas, und sie erhofft sich hier auf der Insel Hilfe von einem geheimnisvollen Mann, den sie bei ihrem ersten Besuch hier kennenlernte. Ida und Midas versuchen gemeinsam, der eigentümlichen Krankheit auf die Spur zu kommen.

Ich bin sehr zwiegespalten, was die Bewertung dieses Buches angeht. Das kommt zum einen daher, dass ich etwas anderes erwartet hatte – nämlich eine romantische Liebesgeschichte vor einem Fantasy-Hintergrund. Bekommen habe ich etwas ganz anderes, nämlich eine melancholische Liebes- und Leidensgeschichte, die die fantastischen Elemente nur als schmückendes Beiwerk benutzt.

Zum anderen hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Ende. Das Buch liest sich zum größten Teil absolut spannend. Mit jeder Enthüllung, die stattfindet, wird die Neugier auf die Lösung des ganzen Rätsels um die Glaskrankheit, die erwähnten fantastischen Kreaturen, Midas' Eltern und die Sache mit der Frau seines besten Freundes größer und größer. Das Ende jedoch beantwortet einfach keine offenen Fragen – der Leser steht am Schluss da und denkt: „Und nun?“

Das Buch ist eigentlich schön geschrieben, baut die Spannung gut auf, bietet unendlich viele Möglichkeiten zur Spekulation und Interpretation; es baut eine ganz eigene melancholische Stimmung auf, die sich mit der Stimmung eines französischen Filmes vergleichen lässt (als Film gewänne es sicher eine Goldene Palme in Cannes) und am Schluss stößt es den Leser einfach in ein tiefes Loch und jener muss zusehen, wie er damit zurecht kommt. Das hat mich mit einigem Unmut zurückgelassen. Ich kann auch jetzt, nachdem nun einige Tage seit Beenden des Buches vergangen sind, einfach nicht mehr als drei Sterne vergeben.
V(
Top 50 Bewerter 70 Bewertungen
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