Kerstin Pflieger: Die Alchemie der Unsterblichkeit

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Eine schaurig schöne Gothic Novel aus deutschen Landen...
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Ich bin begeistert! Vampire, Werwölfe und ein geheimnisvolles Dorf. Der obligatorische Vampirfürst, holde Damen mit dem Hang unschuldige Burschen zu verführen, eben jener Bursche (nicht ganz ohne Laster), der gar zu sehr auf die Naturwissenschaften pocht und sein blaues Wunder erlebt. Selten hab ich mich so gut unterhalten gefühlt!
Icherios ist eine Figur die mir schon auf der ersten Seite sympathisch wurde, er versucht sein Leben in die Hand zu nehmen und auch seinen Prinzipien treu zu bleiben, das finde ich sehr mutig von ihm! Als er sich ins Ungewisse aufmacht lässt er sich nicht beirren und das obwohl er auch immer wieder Angst hat! Die andren Figuren sind wohlbedacht gesetzt und geben einem so manches köstliche Rätsel auf. Ich hatte jede Menge Spaß daran Icherios Ermittlungen zu verfolgen. Gerade wenn es ausweglos zu sein schien und immer mehr auf den jungen Mann einstürmte ist Frau Pflieger in Höchstform! Es geht eben nichts über einen gepflegten schaurig schönen Roman der es irgendwie schafft das rechte Maß zu halten. Ein bisschen schaurig ohne zu übertreiben, eine kleine Prise Erotik ohne ab zu driften und alles passt ineinander, nirgends ein Wort zu viel oder zu wenig,es passte einfach!
Unbedingt mehr davon!
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Inhaltsangabe:

Karlsruhe 1771: Der junge Icherios Ceihn ist Inspektor der Stadtwache, sein Interesse allerdings gilt mehr der Wissenschaft, besonders der Alchemie. Trotz seiner mangelnden praktischen Erfahrung als Ermittler bei Verbrechen bekommt er einen wichtigen Auftrag: in Dornfelde, einem Städtchen im Schwarzwald, wurden drei grausame Morde verübt. Ceihn macht sich auf den Weg und landet in einer Welt voller mythischer Gestalten, die sein gelehrter Verstand bisher in das Reich der Legenden verwiesen hatte. Allerdings ist er Wissenschaftler genug, um das Auftauchen z. B. von blutrünstigen Irrlichtern oder Ghoulen als Beweis für deren Existenz anzunehmen (und vor ihnen davonzurennen). Ceihn akzeptiert, dass Dornfelde anders ist und nimmt seine Ermittlungen auf – nicht zu früh, denn inzwischen wurde eine weitere Leiche gefunden ...

Es gibt ein weiteres Abenteuer mit Icherios Ceihn, das im Dezember 2011 erscheinen wird:

Der Krähenturm

Der erste Satz:

„Darum werden ihre Plagen auf einen Tag kommen: Tod, Leid und Hunger; mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist Gott der Herr, der sie richten wird.“

Meine Meinung zum Buch:

Das Buch ist mal wieder ein Beweis dafür, dass man – will man von unheimlichen Gegenden und Geschehnissen erzählen – gar nicht weit in die Ferne schweifen muss, sondern dass man direkt vor der Haustür die besten Lösungen finden kann. Denn der Schwarzwald, wie Kerstin Pflieger ihn beschreibt, hat alles, was man für eine gruselige Geschichte braucht, nicht umsonst hat er ja mal diesen Namen bekommen. Ich selbst habe mich noch zusätzlich darüber gefreut, dass ich Teile der beschriebenen Gegenden kenne: in der Schönmünz habe ich auch schon die Füße gebadet. Leider konnte ich den „Sängerkopf“, einen Berg in der Geschichte, auf dem die Autorin die „Porta Obscura“ ansiedelt, nicht finden, hier hat die Autorin ihre Phantasie spielen lassen. Allerdings habe ich ihr den Namen sofort abgenommen, er klingt wirklich so, wie die Berge im Schwarzwald öfters heißen.

Icherios Ceihn ist eine wunderbare Figur. Als Leser musste ich öfters schmunzeln, wie sein gelehrtes Weltbild immer mehr ins Wanken gerät, denn in Dornfelde tummelt sich alles, was es eigentlich nicht gibt: gruselige Geister wie Ghoule, Irrlichter oder sogar ein Blutdämon; gute Geister wie die Seemännchen; normale Gespenster wie die Grabende Helene und nicht zuletzt auch Werwölfe, Warge, Vampire und – Menschen. Ja, die gibt es auch. Wie das alles auf einen wissenschaftlichen Geist wirkt, kann man sich ja vorstellen.

Icherios Ceihn ist liebenswert skurril dargestellt, irgendwie hatte ich bei ihm immer Johnny Depp in seiner Rolle in „Sleepy Hollow“ vor Augen. Außerdem besitzt er eine käseverliebte, zahme Hausratte namens Maleficium, die sich im Lauf der Geschichte zu einer echten Spürratte entwickelt und sich zum Schluss sehr eigenartig (und für den weiteren Band verheißungsvoll) verändert ... mehr verrate ich aber nicht.

Die Spannung steigert sich im Buch immer weiter und hängt niemals durch. Die Kombination aus Krimi- und Mystery-Spannung hat mir sehr gut gefallen. Überhaupt nimmt die Krimihandlung und die Ermittlungen des Inspektors einen erfreulich großen Raum ein und ist nicht nur Alibi für eine der üblichen Werwolf-Vampir-Varianten. Die Lösung der Mordfälle hat mir ebenfalls gut gefallen, auf diese hat die Autorin genauso viel Sorgfalt gelegt wie auf die Entwicklung der phantastischen Welt in Dornfelde. Man nähert sich zwar mit Icherios Ceihn langsam an die Lösung an so dass diese nicht mehr überrascht, aber das WER wird wirklich erst auf den letzten Seiten des Buches gelüftet.

Am Anfang hatte ich ein bisschen die Befürchtung, das Buch würde sich auch stark an Jugendliche wenden, und mit den gerade boomenden All-Age-Geschichten kann ich meistens nicht so viel anfangen. (Ich weiß nicht, wie ich darauf gekommen bin, vielleicht wegen des Covers.) Aber das hat sich nicht bewahrheitet, das Buch können zwar Jugendliche durchaus lesen, aber es ist keine Geschichte ums Erwachsenwerden. Ceihn ist zwar jung, aber alt genug, um schon Berufserfahrung und eine Vergangenheit zu haben.

Vom Stil her lässt sich das Buch bestens lesen. Hauptsächlich wird aus der Sicht von Icherios Ceihn erzählt, in einigen kurzen Abschnitten erfahren wir auch die Gedanken des Täters. Aber das kommt im ganzen Buch nur drei- oder viermal vor.

Es gibt zwar einen Folgeband (Der Krähenturm, angekündigt auf Dezember 2011), aber es scheint sich nicht um eine Fortsetzung dieser Geschichte zu handeln. Der Dornfelde-Fall ist beendet und Icherios Ceihn muss sich am Ende der Geschichte einem Geheimnis aus seiner eigenen Vergangenheit stellen. Darum wird sich vermutlich der nächste Band drehen – den ich schon vorbestellt habe.

Fazit: Lesen! Unbedingt!
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Alchemie macht unsterblich
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1771: der zweite schlechte Sommer in Folge, die Nahrungsmittelpreise explodieren, der jungen Gelehrten Icherios Ceihn hat zwar eine reiche Familie, sich aber von ihr distanziert und würde liebend gerne Medizin studieren. Um über die Runden zu kommen, nimmt er den Auftrag seines Mentors und der Rosenkreuzer an und reist in den Schwarzwald, um dort zwei Morde zu untersuchen.

"Wenn Sie lebend ankommen wollen, tun Sie was ich sage", erklärt ihm sein Kutscher, der ihn in einem Gasthaus außerhalb des "Dunklen Territorium" abholt. Die Anreise erinnert vermutlich bewusst an Harkers Reise zum Schloss von Dracula und legt so die weitere Stimmung fest. Angekommen stellt Icherios schnell fest, was so düster am "Dunklen Territorium" ist – die Sonne scheint niemals besonders hell und das ist auch gut so, denn ein Teil der Einwohner sind Vampire, die gemeinsam mit Werwölfen und Menschen in einer recht fragilen Dorfgemeinschaft leben. Dadurch, dass die Mordopfer bislang nur aus den nichtmenschlichen Bevölkerungsgruppen stammen, kochen die Vorurteile gegeneinander immer höher und ein Aufstand mit vermutlich tödlichen Folgen für die menschliche Bevölkerung wird immer wahrscheinlicher, wenn Icherios nicht bald den Mörder findet..

Icherios erinnert mich an Ichabod Crane aus in „SleepyHollow“ (dessen Namen mir allerdings völlig entfallen war, so dass mir erst beim Nachschlagen die Namensähnlichkeit auffiel): Als wissenschaftlich denkender und logisch schlussfolgender Mensch mit Übersinnlichem konfrontiert, verkörpert er sehr schön die Stellung der Alchemie zwischen Wissenschaft und Magie.

Ich empfand „Die Alchemie der Unsterblichkeit“ als sehr angenehm zu lesen, das Cover hatte mich mit einem Jugendroman rechnen lassen, doch die Geschichte beweist diesbezüglich unvermutete Tiefe, auch wenn mir einiges an Hintergründen doch noch zu oberflächlich bleibt. Dass macht es schwierig das Buch zu „etikettieren“ wodurch potentielle Leser womöglich eher abgeschreckt als angezogen werden. Ich vermute, man braucht tatsächlich eine Empfehlung, um hier zuzugreifen, das sollte man aber tun, es lohnt sich.
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Düstere und unheimliche Atmosphäre
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Ich finde es immer interessant, wenn ein Fantasy-Roman in einer realen Umgebung spielt, besonders, wenn man die Gegend kennt. Das ist hier bei mir zwar nicht der Fall, aber falls ich demnächst mal in den Schwarzwald kommen sollte, werde ich sicher an das Buch denken und mich leicht gruseln.

Die Geschichte beginnt wie ein historischer Roman. Wir begleiten Icherios durch das Karlsruhe des Jahres 1771, sehen die die Armut und Hungersnot, den Dreck, den Gestank in den dunklen Gassen der damaligen Zeit. Das war gut erlebbar und erzeugte schon gleich eine düstere Stimmung, die sich nach und nach steigerte, als Icherios sich dann dem Dunklen Territorium näherte, dem Ziel seines Auftrags.

Dort soll er bestialische Morde an Werwölfen und Vampiren aufklären. Zartbesaitete Leser sind hier gleich gewarnt, denn die Autorin lässt den Leser am Anblick der übel zugerichteten Leichen teilhaben und geht auch sonst nicht zimperlich mit ihren Figuren um!

Toll erzählt wurde dann die Konfrontation zwischen dem realistischen und wissenschaftlich denkenden Icherios und den unterschiedlichen, nicht menschlichen Geschöpfen, die es eigentlich nur in Legenden geben sollte. Festgehalten an dem unheimlichen Ort, musste er sich nach und nach eingestehen, dass Vampire, Werwölfe, Irrlichter und einige andere Wesen tatsächlich existieren, was ihm anfangs sehr zu schaffen machte, ihn aber auch nach und nach veränderte.

Die Geschöpfe wurden meist sehr lebendig dargestellt. Der Vampirfürst und auch die Vampirfrauen wirkten in ihrem adligen Getue filmreif, die Werwölfe und Vampire hatten zudem eine spannungsgeladene Ausstrahlung und gerade die Verwandlungsszenen wirkten auf mich sehr ausdrucksstark. Ebenso die Irrlichter, die ein unheimliches Gefühl erzeugten. Die Menschen wirkten fast ein bisschen blass dagegen. Icherios selbst war mir anfangs noch gar nicht gleich sympathisch, auch hatte er im Laufe der Geschichte auch negative Eigenschaften gezeigt, aber insgesamt hat mir seine Entwicklung gefallen und ich möchte nun gerne mehr von ihn lesen.

Die Mischung zwischen Krimi und Fantasy hat mir gut gefallen. Viele Puzzleteile und einige Einblicke in die Gedanken des Mörders verführten zum Miträtseln und obwohl ich den Täter schnell vermutet hatte, hat das den Spaß nicht getrübt. Der Verlauf der Handlung war teilweise leider etwas abgehackt, so als hätte gekürzt werden müssen, was sich z. T. auch negativ in den Kampfszenen auswirkte, die auf mich zu schnell und glatt abgehandelt wirkten, besonders im Hinblick darauf, dass die jeweiligen Gegner vorher als besonders mächtig dargestellt wurden. Das wirkte dann etwas unglaubwürdig.

Trotzdem hat mir die Geschichte insgesamt gut gefallen. Gerade das Herumrätseln hat Spaß gemacht, die verschiedenen Geschöpfe waren interessant zu lesen und Spannung kam auch auf (wobei ich aber sagen muss, dass sie nur vereinzelt hoch lag und mir die Daueranspannung, das "auf den Fingernägeln kauen vor Aufregung", wie oben schon angedeutet, ein bisschen fehlte). Ganz besonders gut gefiel mir dagegen die düstere und manchmal unheimliche Atmosphäre.

Am Ende bleiben ein paar Fragen zu Icherios offen, was mich persönlich aber nicht gestört hat, trotzdem will ich es erwähnen. Gespannt bin ich nun jedenfalls auf den nächsten Fall.
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Die Alchemie der Unsterblichkeit
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Icherios Ceihn wird von seinen Karlsruher Vorgesetzten auf eine heikle Mission geschickt. Der junge Gelehrte sollim Schwarzwälder Dorf Dornfelde eine mysteriöse Mordserie aufklären. Und dass, wo er doch noch nie aus der Stadt herausgekommen ist! Schon die Reise gestaltet sich äußerst unheimlich und was ihn am Ziel erwartet, kann er als Wissenschaftler zuerst kaum glauben! Doch recht schnell passt er sich an die neuen Umstände an und geht seinem Auftrag nach – doch dies erweist sich als gar nicht ungefährliche Aufgabe!

Ich hatte den Klappentext nur überflogen und nicht so richtig Ahnung, was mich als Leser hier erwarten würde. Doch die Geschichte hat mich auf jeden Fall schnell gepackt und positiv überrascht. In eher düsterer Atmosphäre angesiedelt, handelt es sich hier meiner Meinung nach nicht unbedingt um ein reines Jugendbuch, obwohl die Aufmachung da erst einmal drauf schließen lässt. Doch im Lauf der Handlung wird es streckenweise recht gruselig und vor allem auch blutig!

Das Namensverzeichnis am Ende des Buches war mir bei der Vielzahl der Personen gerade am Anfang eine große Hilfe – allerdings verrät es auch schon das eine oder andere Detail, weswegen ich dazu raten würde, es erst nach der Ankunft von Icherios im Dorf zurate zu ziehen! So ric htig liebgewonnen habe ich keinen der Charaktere, konnte aber mit Icherios größtenteils mitfiebern.

An einigen Stellen hatte ich das Gefühl, dass vielleicht manche Details und Erklärungen dem Lektorat als Kürzung zum Opfer gefallen sind, da hätte man die Geschichte meiner Meinung nach noch „runder“ machen können.

Insgesamt hat es mir aber gut gefallen und ich werde den zweiten Band auf jeden Fall auch lesen!
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