Bewertungsdetails

Fantasy & Phantastik 3006
Spannung, Abenteuer und Fantasy - eine Mischung, die mir sehr gut gefällt
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Inhalt
Die beiden Drachenschiff-Kapitäne Asleif Phileasson, Foggwulf genannt, und Beorn, der Blender, sind harte Rivalen auf See. Beide machen reiche Beute auf ihren Fahrten und scheuen keine Gefahren. Eine Wettfahrt, so die Weisung der Göttin Travia, soll ein für alle Mal klären, wer von den beiden den Titel „König der Meere“ tragen darf. In 80 Wochen sollen sie das Land Aventurien umrunden und dabei 12 gefährliche Aufgaben lösen, wie sie noch nie vorher ein Mensch gestellt bekam. Beide Kapitäne stellen sich ihre Mannschaft zusammen, mit der sie hoffen, für alle Situationen gewappnet zu sein und stechen in See. Ihr erstes Ziel: die Insel der Schneeschrate weit oben im Norden, wo sie Eis und Kälte erwarten ...

Meine Meinung
Bevor es im Hauptteil mit der Wettfahrt losgeht, führt der Prolog erst einmal zehn Jahre zurück zu einem grausigen Ereignis, das seine Spuren bis in die Gegenwart zieht. Ein Handelsschiff strandet unfreiwillig bei dem Ort Steinakr und sein Schicksal ist damit besiegelt. Was jedoch die junge Händlertochter Fianna ertragen muss ist richtig schrecklich und liegt wie ein Schatten über dem Rest der Handlung. So schockierend und düster ich den Prolog auch empfand, so war es doch gut gemacht von den Autoren, denn es erzeugte eine ganz besondere Stimmung und Erwartungshaltung beim Lesen, besonders auch, weil man einen Teil der Figuren im Hauptteil wiedertrifft.

Doch erst einmal geht es im Hauptteil los mit der Wettfahrt. Man lernt die beiden Kontrahenten kennen und es fällt vorerst nicht schwer, seine Sympathie zu verteilen. Kapitän Asleif Phileasson, Foggwulf genannt, hatte für mich sofort eine positive Ausstrahlung, während Beorn, der Blender, nicht lange brauchte, um mir unsympathisch zu werden. Doch ich bin sicher, dass sich das im Laufe der Buchreihe noch ändern bzw. hin- und herschwanken wird, denn zum einen weiß ich von beiden Autoren, dass sie keine eindimensionalen Figuren in ihren Büchern beschreiben und zum anderen hat der Foggwulf gerade als ich dachte, er ist zu gut, um wahr zu sein, eine negative Eigenschaft gezeigt, die mich wütend gemacht hat. So gesehen wird es also noch spannend werden um die beiden Kontrahenten.

Die anderen Figuren gefallen mir auch überwiegend sehr gut. Sie sind alle nicht nur schwarz oder weiß, sondern haben Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen und bei einigen weiß man nicht, wie man sie greifen soll, welche Geheimnisse sie wohl in sich verbergen. Selbst böse erscheinende Charaktere, z. B. ein uralter geheimnisvoller dunkler Elf, üben eine besondere Faszination aus. Die Szenen mit ihm wirkten gruselig und grausam, ich spürte eine unterschwellige Gefahr voll dunkler Magie, aber andererseits zeigte er in einer anderen Situation Menschlichkeit. Was hat dieser Elf vor? Warum beteiligt er sich gerade auf Beorns Schiff an der Wettfahrt? Eine sehr geheimnisvolle Figur!

Tylstyr der junge Magier dagegen (eine der Hauptfiguren), der Phileasson begleitete, konnte mich nicht so packen, da er streckenweise auf mich zu apathisch und selbstbemitleidend wirkte. Sein Verhalten konnte ich zwar wohl oft auch nachvollziehen und er entwickelt sich auch langsam weiter, aber er machte mich ungeduldig und ich konnte bisher einfach keinen Draht zu ihm finden. Als einer der Figuren aus dem Prolog verfolgte ich seine Handlungen aber trotzdem mit erwartungsvoller Spannung.

Andere Besatzungsmittglieder des Foggwulfs wirkten auf mich dagegen schnell interessant und erhielten meine Sympathie, so z. B. die junge Geweihte aus dem Traviatempel, die als Schiedsrichterin mitfuhr und im Laufe der Reise zeigte, dass ihr mehr zuzutrauen war, als zuerst angenommen. Auch der Elf Salarin, der auf der Suche nach den Göttern immer ein bisschen unnahbar wirkte, konnte mich bald einfangen, auch weil er für einige humorvolle Szenen sorgte. Skurril war auch Irulla, eine Waldmenschenfrau mit einer Vorliebe für Spinnen und dem Tod. Und ebenfalls spannend war das Mädchen Leomara, das in Begleitung ihres Onkels, eines mysteriösen Nandusgeweihten, auf das Schiff kam und regelmäßig von Visionen bzw. einer fremden Stimme befallen wurde.

Insgesamt bietet gerade Phileassons Besatzung viele interessante Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Fähigkeiten, die für die Lösung der Aufgaben noch sehr wichtig sein könnten. Alle bieten interessante Hintergründe und viel Potential für die weitere Handlung. Beorns Schiff lernen wir dagegen nicht so detailliert kennen und seine Besatzung wirkt insgesamt brutaler und nicht so vielschichtig. Einzig der schon erwähnte dunkle Elf und eine junge Fechterin, die zu Spekulationen einlädt, konnten mich hier neugierig machen. Aber da die Wettfahrt auf 12 Romane angelegt ist, werden wir sicherlich auch von Kapitän Beorn und seinen Leuten noch mehr erfahren, worauf ich sehr gespannt bin.

Sehr gut beschreiben ist neben der Handlung auch die Umgebung. Die Fahrt im nebligen Eismeer ließ mich frösteln, die Fahrt durch stürmisches Gewässer ließ mich schwanken und die Szene auf einem geheimnisvollen Plateau ließ mich fast die Magie spüren, die dort erwachte. Die beiden Autoren bieten somit nicht nur eine spannende Handlung, sondern auch viel Atmosphäre. Das mag mir sehr.

Die Idee der Wettfahrt mit 12 Aufgaben, für die jeweils ein Buch erscheinen soll, gefällt mir sehr gut und ich hoffe, dass dies auch realisiert wird. Ich mag derartige Rätsel und Wettkämpfe und gerade die Mischung aus Abenteuer, Fantasy und ein bisschen Seefahrergeschichte trifft da genau meinen Geschmack und ist sehr gut umgesetzt worden. Bemerkenswert finde ich dabei auch die tolle Zusammenarbeit der beiden Autoren, die einen Roman geschrieben haben, der wie aus einem Guss wirkt und keine Brüche, Stilunterschiede oder ähnliches aufweist. Ich freue ich jetzt schon auf Teil zwei und die damit verbundene Suche nach dem Geheimnis des Himmelsturms.
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