Bewertungsdetails

Fantasy & Phantastik 2226
Rückkehr nach Osten Ard
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Inhalt
Die große Schlacht gegen die Nornen ist vorbei, der Sturmkönig wurde besiegt und die Menschen können aufatmen. Die letzten Nornen flüchten zurück in ihre Heimat und ziehen dabei eine blutige Spur hinter sich her. Um sie endgültig zu vernichten werden sie von Herzog Isgrimnur und seinen Kämpfern verfolgt. Sie sollen nie mehr eine Bedrohung für die Welt sein. Doch die verbliebenen Nornen geben nicht so einfach auf und so geht das Töten in bitteren Kämpfen weiter. Werden es Isgrimnur und seine Männer schaffen, die Nornen endgültig zu besiegen?

Meine Meinung
Ich habe die vier Bücher der Osten-Ard-Saga von Tad Williams vor etwa 20 Jahren gelesen und es war für mich ein Eintauchen in eine ganz besondere Welt. Seitdem konnte mich keine Fantasy-Reihe wieder so begeistern, wie diese. Als ich hörte, dass der Autor wieder nach Osten Ard zurückkehrt, konnte ich es fast nicht glauben. Ich habe nun also noch einmal alle vier Bücher gelesen, um a) wieder richtig hineinzufinden, bevor ich mit dem neuen Buch starte und b) um zu sehen, ob mich die Reihe immer noch so fesselt wie vor 20 Jahren. Und ja, das tut sie! Trotz der langen Zeit, konnten mich die bekannte Geschichte, die Figuren und der Schreibstil des Autors wieder begeistern und ich freue mich sehr auf die Fortsetzung.

„Das Herz der verlorenen Dinge“ knüpft nun an die letzte Schlacht gegen den Sturmkönig an und zeigt das, was man sonst nicht mehr mitbekommt, wenn eine Geschichte ein scheinbar gutes Ende nimmt: es ist nicht alles gut, wenn der Feind besiegt scheint. Nicht immer gibt er klein bei und verschwindet bis zum Ende der Welt. Dieses Buch ist eine Brücke von der alten Geschichte zur kommenden neuen Geschichte und las sich für mich fast wie eine Kurzgeschichte – oder ein Nachwort und gleichzeitig ein Vorwort zum nächsten Abenteuer. Wie eine Kurzgeschichte deshalb, da sie für Williams Verhältnisse knapp und schnell erzählt war. Wer den Autor kennt, weiß wie detailreich, bildgewaltig und intensiv seine Beschreibungen, die Handlung und die Dialoge sind. Hier in der kurzen Geschichte fehlt die gewohnte Tiefe etwas, die man in seinen umfangreichen Werken findet - und sicherlich in der Fortsetzung auch wieder finden wird. Trotzdem schafft es der Autor hier für mich auch mit wenigen Worten, eine besondere Stimmung zu erzeugen und mich Osten-Ard wiedererkennen zu lassen.

Hier gibt es ein Wiedersehen mit Isgrimnur, den wir bei seiner Verfolgung der Nornen begleiten, wir lernen aber auch neue Figuren kennen: die beiden Kämpfer Porto und Endri, die mir schnell sympathisch wurden und mit denen ich sehr gut mitfiebern konnte. Denn es geht hart her auf verschiedenen Stationen, zu denen das Heer die Nornen verfolgt. Unterstützung bekommt Isgrimnur dabei von einer begleitenden Sitha, deren besondere und fremde Ausstrahlung auch hier in den kurzen Episoden gut zum Ausdruck kommt. Die größte Überraschung war dann für mich aber, dass der Autor hier auch den Nornen ein Gesicht gibt und sie damit aus der Ecke der reinen Bösewichte hervorholte. Wir lernen hier auf Feindesseite ein paar Nornen näher kennen, die sogar Sympathien wecken konnten oder zumindest ein besonderes Charisma hatten. Auf einmal erscheint der Kampf nicht mehr nur schwarz und weiß, sondern man bekommt als Leser auch Figuren auf der Gegenseite präsentiert, die interessant und spannend wirken und von denen ich mehr lesen will.

Das Ende der beschriebenen Kämpfe passt für mich in seiner Symbolik sehr gut und ist ein perfekter Ausgangspunkt für die kommenden Ereignisse in etwa 30 Jahren. Eine kurze Leseprobe zum ersten Teil der neuen Reihe rundet das Buch ab und hier treffen wir dann endlich auch auf Simon und einige andere bekannte Figuren und meine Vorfreude auf die Fortsetzung ist nun sehr groß.

Das Buch ist also eine ungewohnt schnelle und kurze, dabei aber trotzdem spannende Geschichte, die eine sehr gute Verbindung zur neuen Reihe bietet und dabei gleichzeitig eine neue Perspektive, nämlich die der Nornen, vorstellt. Sie soll auch ein guter Einstieg für Leser sein, die Osten Ard noch nicht kennen. Aber ehrlich gesagt finde ich, dass man sich in die Handlung ohne die nervenaufreibenden Vorkenntnisse der ersten Bücher nicht so gut einfühlen kann. Meiner Meinung nach gibt es einfach keinen sinnvollen Quereinstieg in die Welt Osten Ard - mir jedenfalls würde so viel an Handlung und Personenentwicklung fehlen, dass die Geschichte für mich wohl eine ganz andere Stimmung hätte. Die meiner Meinung nach beste Möglichkeit, in Osten Ard einzusteigen, ist, ganz am Anfang zu beginnen. ;)
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