Bewertungsdetails

Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
London im Frühjahr 1851. Die Eröffnung der ersten Weltausstellung steht kurz bevor. Stattfinden soll sie im extra dafür erbauten Kristallpalast, einem gigantischen Bauwerk aus Eisen und fast 300.000 Glasscheiben. Die Königin, ihr Hofstaat und Besucher aus aller Welt werden zur Eröffnung erwartet. Doch warum führen alle Spuren eines geheimnisvollen und gerade gestohlenen Artefakts zum Kristallpalast? Verschiedene Parteien sind auf der Suche nach dem Diebesgut, keiner weiß genau, was die anderen mit dem mystischen Artefakt vorhaben, dessen Vergangenheit tief bis ins ferne Indien reicht. Plant jemand einen Anschlag auf die Königin? Oder gar schlimmeres?

„Der Kristallpalast“ ist ein Steampunk Roman und kommt daher ohne Magie aus. Stattdessen finden sich besondere mechanische Waffen aber auch geheimnisvolle Begabungen. Natürlich bleibt in einigen Abschnitten wieder viel Platz, die Geschehnisse zum Teil mit eigenen Interpretationen zu erklären, wie es typisch für Plaschka ist. Auch die für ihn üblichen opulenten Bilder sind vorhanden, vor allem gegen Ende. Doch im Unterschied zu den Büchern die er alleine schrieb, wird wesentlich mehr erläutert, die Handlung ist eindeutiger. Wer in „Die Magier von Montparnasse“ die Action vermisst hat, wird sie hier finden. Wilde Verfolgungsjagden durch halb London gibt es ebenso wie etliche Handgemenge, bei denen es auch nicht zimperlich zugeht. Die Handlung wird im Wechsel aus der Sicht von drei verschiedenen Charakteren beschrieben, die jeweils einem anderen Interessenverbund angehören. Nach und nach spinnt sich so aus den verschiedenen Informationen der rote Faden, dem der Leser auf dem Weg zur Lösung des großen Rätsels folgt.

Die Zusammenarbeit der drei Literaturwissenschaftler hat das Buch auch für die Leser tauglich gemacht, denen Plaschkas bisherige Veröffentlichungen zu mystisch und rätselhaft waren. Ich selbst hatte mit offenen Enden und viel Platz für eigene Interpretationen ohne eindeutige Lösung nie Probleme, in manch anderer Rezension wurde das allerdings schon moniert. „Popcornliteratur“ ist „Der Kristallpalast“ deshalb noch lange nicht, mitdenken muss man schon, um all die Fäden nachher zu einem Ganzen zusammenfügen zu können.

Ein fantastischer Roman, der die viktorianische Zeit aufleben lässt und den Leser in eine mystische Welt voller Wunder und Aberglauben entführt. Vielleicht ist an so manchem Mythos doch mehr dran, als die wissenschaftlich geprägte Welt glauben will?
E(
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