Bewertungsdetails

Fantasy & Phantastik 7828
Absolut zwiegespalten
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
2.0
Dieses Buch hat mich fertig gemacht ' wirklich. Einerseits gab es da nämlich die Dinge, die ich gut fand und spannend ... und andererseits gab es Dinge, die ich furchtbar nervig fand. Aber der Reihe nach.

Was fand ich gut? An Figuren? Gibt es Lieblingsfiguren?
Nun ich würde sagen ... Wittgenstein hat eindeutig was für sich. Zwar ist er mürrisch, aber er scheint ein gutes Herz zu haben. Ihn mochte ich ... ja, und Dinsdale das Irrlicht mit Manchester-Akzent war auch "nett", von ihm habe ich ebenso gerne gelesen.

Die Geschichte an sich ist verworren. Die Figuren sind nicht wirklich gut oder böse, sie verfolgen nur immer ihre eigenen Ziele. Man kann sie so höchstens in Spieler und Gegenspieler unterteilen. Und die Seiten wechseln auch mal ... nein, man weiß die meiste Zeit nicht wirklich wo man dran ist. Man weiß nicht wem man trauen kann und wem man misstrauen muss. Und es gibt Geheimnisse, die die ganze Zeit über der Geschichte schweben und sie spannend machen. Je länger die Geschichte dauert, desto mehr taucht man ab in diese geheimnisvolle Welt mit einer ' ja, doch ' besonderen Atmosphäre.

Ja, das gefiel mir.
Aber es gibt genügend Sachen die mir leider missfielen.
(Und ich neige nicht dazu immer ein Haar in der Suppe finden zu müssen!)

Zum einen habe ich mich nicht nur einmal gefragt warum gerade diese Erzählperspektive gewählt wurde? Eigentlich erzählt ja Wittgenstein die Geschichte, doch halte ich das nicht unbedingt für nötig. Ich finde dieses hallballwissende-erzählen aus der Ich-Perspektive befremdlich, vor allem da diese nicht einmal konsequent durchgehalten wird (Wir erinnern uns: das Buch wird selbst in Situationen, in denen Wittgenstein nicht dabei ist, komplett von ihm erzählt - bis auf eine Sequenz am Ende mit Neil Trent - dort ist Wittgenstein inkonsequenterweise NICHT der Erzähler). Aber daran möchte ich mich nicht aufhalten, das war nur ein Aspekt.

Des weiteren bin ich nämlich auch kein Fan von abgehackten und kurzen Sätzen. Manchmal ' ja, dann kann man sie gerne verwenden, aber hier wurden sie mir zu oft herangezogen.
Und dann ... ja, dann kommt dieser elende Zeitenmischmasch. Oft wird in der Zeit hin- und hergesprungen und Erinnerungen dazwischen gemischt, die sich nicht wie Erinnerungen lesen. Ich musste höllisch aufpassen und kam trotzdem durcheinander. Das Ganze verstärkt natürlich die 'Geheimniskrämerei' des Buches. Aber diese pseudo-dramatischen Vorausblicke (auch bezüglich des 'Verrats' von Emily), die sich beharrlich und ständig wieder einmischten, empfand ich irgendwann nur noch als plump und nervig ... und eben pseudo-dramatisch. Unpassend.

Zum Schluss möchte ich noch etwas zu den Wiederholungen sagen, die sicher bereits erwähnt wurden, denn diese sind leider noch ein Nervfaktor. Als Leser komme ich mir wirklich verscheißert vor, wenn mir fünf Seiten nach der ersten Erkenntnis die gleiche Erkenntnis wieder verkauft wird als wäre sie neu. Oder wenn mir fünf Seiten nach der ersten Erklärung die gleiche Erklärung gebracht wird, als hätte ich es nicht schon vorher gewusst. Hallo? So doof oder vergesslich bin ich als Leser nun auch wieder nicht. Oder dient das nur dazu um das Buch noch mehr in die Länge zu ziehen? Lang ist es doch schon ohnehin auch ohne Wiederholungen! ... und à pro pos Wiederholungen ... wie wiederholt sich der Autor nur selbst allzu gerne? Die Hölle ist die Wiederholung. Welch Ironie.

Nein, nie hat mich bisher ein Buch so zwiegespalten zurückgelassen wie dieses.
Einerseits möchte ich es gut bewerten, andererseits auch wieder nicht.
Und das führt zu einer logischen Schlussfolgerung, nämlich der neutralen Bewertung mit 3 Punkte.
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