Bewertungsdetails

Fantasy & Phantastik 3727
Eine Geschichte voller Magie
(Aktualisiert: 02 Januar 2015)
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Zitat:
"Das Leben ist nichts, was einem zugeflogen kommt. Man muss es sich erarbeiten, Stück für Stück. Meist ist es anstrengend, hart und entbehrungsreich, und oft genug ist es schmerzhaft. Aber manchmal... ist es traumhaft schön. Je mehr du davon bekommst, desto mehr willst du, und doch zerrinnt es dir unter den Fingern. Es ist kostbar. Viel zu kostbar, um es einfach wegzuwerfen." (S. 114)

"Das ganze Leben ist eine Verkettung von Abzweigungen [...] Es kann leicht passieren, dass man die falsche Richtung einschlägt und sich selbst verliert. In so einem Fall kann man nur hoffen, dass ein Freund dies bemerkt. Dass er einen an die Hand nimmt und befreit." (S. 595)

Inhalt:
In Laigdan leben Merdhuger und Pheytaner Seite an Seite. Doch die Pheytaner haben aufgrund der Konventionen keinerlei Rechte. Die Maske kann das ändern...
Ferin ist eine rechtlose Pheytana, eine Unmaskierte und wuchs in einer gutsituierten Familie auf. Am Tag ihres 17. Geburtstages wird das Reinigungsritual vollzogen und sie bekommt ihre Maske, ein schönes Gesicht, und wird zu einer Merdhugerin. Mit der Maske wird sie frei sein wie alle anderen, hofft sie.
Kurz nach ihrer Maskierung erhascht sie einen kurzen Blick auf Jasta, die sich gegen die Maskierung wehrt und Ferin bemerkt einen dunklen Fleck in ihrem Denken. Schon bald hegt sie die ersten Zweifel an der Maskierung. Als sie sich in der Bibliothek willenlos zu einem jungen Mann hingezogen fühlt, klärt ihr Vater sie über die Bestimmung der Maske auf.
Dann passiert es: Ohne ihr zutun löst sich Ferins Maske und die Garde nimmt sie gefangen. Während dem Transport zum Arbeitslager, wohin die Verbrecher und Ausgestoßenen geführt werden, trifft sie wieder auf Jasta, die ebenfalls inhaftiert wurde. Sie erzählt Ferin die Wahrheit.
Jastas Bruder Rhys rettet die beiden und nimmt sie mit in das Rebellenlager voller unmaskierter Pheytaner. Doch das ist erst der Anfang...

Meinung:
Die Geschichte hat mich von Beginn an in ihren Bann gezogen. Ich wollte ergründen, was es mit der Maske auf sich hatte, wollte, wie auch Ferin, mehr darüber erfahren.
Ich habe mich auf diese magische Welt eingelassen und wurde nicht enttäuscht. Nicht nur die Idee des Buches hat mir gefallen, sondern auch die großartigen Protagonisten, die mich beinahe bis zur letzten Seite überraschen konnten.

Allen voran natürlich die Hauptprotagonistin Ferin. Sie hatte in ihrer Vergangenheit bereits alle Stufen des Aufstandes gegen die Konventionen durch und freut sich nur noch auf den Tag der Maskierung, dem Tag ihrer Freiheit. Voller Stolz trägt sie ihre Maske. Doch die ersten Zweifel an der Richtigkeit folgen.
Als sie die Maske verliert, ist sie nur noch enttäuscht von ihrer Familie und deren teilnahmslose Reaktion, fühlt sich im Stich gelassen. Ihre Wut über die schlechte Behandlung während des Transports paart sich mit einer Todessehnsucht aufgrund iher ausweglosen Situation. Der ständige Streit mit Jasta zehrt sie zusätzlich auf. Trotz der Rettung durch Rhys wird ihr Todeswunsch immer stärker. Sie hat alles verloren, was ihrem Leben Sinn gegeben hätte: die Maske und ihre Familie. Erst die Pheytana Nolina holt sie aus dem tiefen Loch.
Als sie endlich ihre Gabe entdeckt, hat sie endlich ein Ziel und einen Platz in der Gesellschaft. Doch ihre wahre Bestimmung muss sie noch ergründen, ebenso wie ihre Gefühle. Denn da sind zum einen die Träume, in denen sie in die Rolle eines anderen schlüpft und andererseits ihr Retter Rhys, der ihr auf seine neckische Art seine Gefühle zu vermitteln versucht. Als der "Mann ihrer Träume" tatsächlich auftaucht, endet es für Ferin in einem Gefühlschaos.

Denn Martu erscheint plötzlich in einem gewaltigen Energiesturm. Er ist ein Novjengo und auf der Flucht vor den Arsadern, die sein gesamtes Volk vernichtet haben. Nevin und er fühlen sich zueinander hingezogen, als würden sie ein starkes Band teilen. Doch Martu ist pflichtbewusst und folgt dem Kodex. Die wahren Beweggründe eröffnen sich erst viel später.

Rhys ist der Retter, der mit seiner Schnelligkeit einen wichtigen Posten in der Gemeinschaft inne hat. Sein Inneres hält er stets hinter schlagfertigen Antworten verborgen, auch die Vergangenheit. Denn was genau ist zwischen ihm und dem Magier Sobenio vorgefallen?
Rhys zeigt sichtliches Interesse an Ferin, die seine Nähe aber zunächst nicht zulässt.

Sobenio, der eigen- oder gar wahnsinnige "Magier" ist von allen gefürchtet und bekommt im Camp immer seinen Willen. Er stellt die Neuen auf eine harte psychologische Probe. Während Ferins Ausbildung streift er aber zeitweise seine harte Schale ab und wird zum geduldigen fürsorglichen Lehrer. Doch das andere Ich lauert - und Ferin sieht als erste hinter die "Maske".

Der Schreibstil ist eigentlich flüssig, daher weiß ich nicht, warum es mir so langwierig vorkam. Aufgrund der vielen "Fremdwörter" ist der Text etwas schwerer zu lesen. Aber dies tat der Spannung und Freude an "Masken" keinen Abbruch, sondern ärgerte mich, weil ich nicht so schnell vorankam, wie ich wollte.

Spannung und Neugierde wird bereits auf den ersten Seiten aufgebaut und zieht sich durch die gesamte Geschichte.
"Masken" ist sehr komplex, es werden immer weitere Handlungsstränge dazugeknüpft. Teilweise gab es kleine Durststrecken zu überwinden, die einem das hohe Tempo der restlichen Geschichte aber wieder vor Augen führten. Zwischen den einzelnen Kapiteln vergeht manchmal eine längere Zeit, wodurch die Entwicklung noch sichtbarer und die Handlung besser vorangetrieben wird. Mara Lang hat immer wieder neue, unvorhergesehene Wendungen eingebaut. Auch die Charaktere haben im Verlauf die ein oder andere Überraschung zu bieten.

Urteil:
"Masken" ist eine Geschichte voller Magie, auf die man sich erst einmal einlassen muss. Ist man diesem Sog aber verfallen, erlebt man ein rasantes Abenteuer mit vielen überraschenden Wendungen. Daher erhält "Masken" von mir sehr gute 4/5 Ratten.
Eine klare Empfehlung für alle Fans von spannenden Abenteuern, die Zauberei, Fähigkeiten, Gefährten und der Suche nach sich selbst nicht abgeneigt sind.
SH
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