Bewertungsdetails

Fantasy & Phantastik 3408
Spannend
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Erst kam der Krieg und dann die Naturkatastrophen. Die Erde ist verseucht, nur wenige Menschen haben überlebt und versuchen das Land wieder urbar zu machen. Damit sich die Fehler, die zum Krieg führten nicht wiederholen werden die besten Schüler jedes Jahrgangs zu einer Auslese geschickt um diejenigen herauszufiltern die die Universität besuchen dürfen und somit später zu den Anführern, Lehrern, Ärzten, Wissenschaftlern etc. werden. Die kluge Malencia Vale träumt davon in die Auslese zu kommen. Tatsächlich wird sie dazu auserwählt. Doch die Prüfungen sind hart und die ersten Prüflinge sterben.

"Die Auslese" ist mal wieder der erste Band einer Trilogie.

Die Folgebände sind auf der englischen Website der Trilogie bereits angekündigt
Teil 2 "Independent Study" für Januar 2014
Teil 3 "Graduation Day" für Juni 2014

Das Buch startet sehr langsam. Wer ein schnelles Erzähltempo liebt wird sich hier womöglich erst einmal langweilen. Ich hingegen mochte es die Welt in der Cia lebt in Ruhe und durch ihre Augen kennenzulernen bevor sie in die Auslese startet. Ich fand es bereits Anfangs schon spannend, auch wenn diese Spannung eher unterschwellig vorhanden ist und man sich viele Fragen stellt, die sich aufgrund der Ich-Perspektive von Cia noch nicht beantworten lassen. Mir jedenfalls hat die Idee dieses gesamten Prüfungsprozesses, der sich doch als eher grausig entpuppt, gefallen und ich will definitiv noch mehr über die Hintergründe erfahren.

Später wenn die Prüfungen beginnen nimmt das Buch dann auch etwas mehr Fahrt auf, wobei ich am Anfang der vierten Prüfung einen kleinen Durchhänger hatte, da sich der Teil etwas zog. Außerdem fand ich diese Prüfung „zu groß“ gewählt. Es kam etwas unrealistisch rüber wie viel die Prüflinge dort tagtäglich bewältigen. Ein kleinerer Maßstab wäre hier besser gewesen.

Cia als Charakter mochte ich, war mir allerdings etwas zu gut geraten. Sie ist ein Allroundtalent und moralisch gut. Ein wenig Ecken und Kanten hätte die Autorin ihr verpassen können. Weniger mochte ich Tomas, dieser war einfach als freundlich und liebevoll beschrieben, so dass er für mich einfach keine greifbaren Konturen bekam auch wenn die Autorin das später versucht zu relativieren. Die übrigen Charaktere kommen in diesem Buch zu kurz vor um viel über sie sagen zu können.

Die obligatorische Liebesgeschichte ist vorhanden, war für mich aber zu wenig greifbar, das Gefühl von Liebe konnte die Autorin für mich nicht transportieren. Seltsamerweise hat mich das gar nicht so sehr gestört, da ich einfach den Liebesaspekt ausblenden konnte und mir die zwei nur als sehr gute Freunde vorgestellt habe. Das hat dann eher gepasst.

Bei einer Dystopie wie dieser liegt der Vergleich mit Panem, der auch in einigen Beschreibungen getroffen wird, nahe. Sicher sticht hier eine Parallele in der Handlung hier sehr ins Auge, trotzdem sollte man die Kirche im Dorf lassen. Abgesehen davon das sich vieles in der Literatur wiederholt und es ohnehin nicht wirklich viel Neues gibt ;-) die Voraussetzungen und das ganze Drumherum sind hier so grundverschieden, das ich mit dieser einen Ähnlichkeit mehr als sehr gut leben kann. Wenn ich die Bücher vergleiche dann höchstens deshalb, weil mir beide nach dem Beenden der letzten Seite schwer im Magen lagen und noch einige Zeit zu Denken gaben. Das ist es was für mich eine gute Dystopie ausmacht.

Das Buch hat übrigens keinen Cliffhanger, die Story des Buches, die als Auslese bezeichnete Prüfungsreihe, ist abgeschlossen, man kann hier also auch gut aus der Reihe aussteigen. Dennoch finde ich das Ende irgendwie - im positiven Sinne! - fies gewählt. Es sind einfach noch sehr viele Fragen offen, in diesem Buch wurde fast noch nichts erklärt. Da Cia sich aber zum Ende ähnliche Fragen stellt wie ich, vermute ich stark das wir in den weiteren Teilen mehr erfahren werden. Es bleibt also spannend. Mir ist es ohnehin lieber die Hintergründe erst einmal im Dunkeln zu lassen und nicht bereits im ersten Band halbgare oder unlogische Erklärungen anzubieten. Wer unbedingt auf Erklärungen wartet wird hingegen enttäuscht sein.

Fazit: Eine spannende Dystopie mit einigen guten Ideen. Weil mir Cia als Charakter zu perfekt war, die eingebaute Liebesgeschichte überflüssig und ich im Mittelteil einen kleinen Durchhänger hatte gebe ich "nur" 4 Sterne. Es hat mir trotz der genannten Kritikpunkte gut gefallen.
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