Bewertungsdetails

Fantasy & Phantastik 3094
Sandra Baumgärtner - Chronik der Hagzissa
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Inhaltsangabe:

Trier in der heutigen Zeit: Das Leben der jungen Hanna Strobel verläuft in geordneten Bahnen. Viele Freunde hat sie nicht, aber mit ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin Juls hat sie ein sehr gutes Verhältnis, ebenso zu ihrer Großmutter Rosina. Doch von den Kolleginnen im Schreibbüro des Krankenhauses trennt sie eine Welt. Niemand weiß, dass Hanna die Auren ihrer Mitmenschen in Form von Farben sehen kann, denn Hanna hält ihre Gabe geheim – sie ist ihr selbst etwas unheimlich. Eines Tages aber ändern sich die Verhältnisse. Juls beginnt, sich rücksichtslos und aggressiv zu verhalten, der neue Arzt an Hannas Arbeitsstelle bedrängt sie mit ungewohnter Brutalität und schließlich erleidet Hannas Großmutter einen schweren Unfall. Bevor sie das Bewusstsein verliert, beschwört sie Hanna, ein besonderes Buch zu lesen – doch um was für ein Buch handelt es sich? Auf Juls kann Hanna nicht mehr zählen, aber der neue Nachbar Leif Konstantin entpuppt sich als Helfer in der Not, und zusammen mit ihm macht sich Hanna auf die Suche. Was sie findet, lässt sie zuerst einmal ungläubig den Kopf schütteln – ein Dämon soll in Kürze zurückkehren und die Welt vernichten? Und ein gut versteckter Hexenstein soll ihn endgültig bannen können? Wo soll Hanna ihn denn finden? Es dauert lang, bis Hanna Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten gewinnt und in sich das findet, was ihre wahre Gabe und Stärke ausmacht ...

Der erste Satz:

„Er starrte auf das Treiben und frohlockte.“

Meine Meinung zum Buch:

Ich habe mich beim Lesen dieses Buches sehr gut unterhalten.

Mit einem rätselhaften Prolog wird man in die Geschichte eingeführt – das hat mein Interesse gleich geweckt, ich liebe Prologe!

Die Geschichte selbst spielt auf zwei Zeitebenen. In der ersten, und das ist die Hauptgeschichte, begleiten wir Hanna Strobel in der heutigen Zeit, in der zweiten erfahren wir, was die kleine Joanna Schmitz im Jahre 1584 in der gleichen Gegend erlebte. Ich hätte sehr gerne noch etwas mehr über die Ereignisse in der Vergangenheit erfahren, dieser Teil hätte für mich etwas ausführlicher sein können. Allerdings ist dieser Teil nicht so kurz geraten, dass ich Informationen vermisse, die in der Hauptgeschichte eine weiterführende Rolle spielen. Es ist ein rein persönliches Interesse an dieser Zeit und an den dort auftretenden Figuren, mit denen ich mich gerne noch etwas beschäftigt hätte.

Die abwechselnden Zeitebenen steigern die Spannung, denn natürlich erfährt man als Leser daraus viel, was die Protagonisten der Jetztzeit erst mühsam herausfinden müssen.

Hanna ist eine sympathische Hauptfigur, ihre anfängliche Unsicherheit und Menschenscheu kann man gut nachvollziehen. Wir erfahren viel über ihre Familiensituation und können verstehen, warum sie so ist, wie sie ist. Es hat Spaß gemacht zu lesen, wie sie sich schließlich zu einer starken Frau entwickelt, auch wenn der Preis hoch ist, den sie dafür zahlen muss.

Juls, Hannas beste Freundin, fand ich weit weniger zugänglich. Am Anfang fand ich ihre lockere Art und frechen Sprüche witzig, aber sie macht eine Entwicklung in einer ganz anderen Richtung durch. Ich kann zwar auch bei ihr nachvollziehen, warum sie das wurde, was sie ist, aber das macht ihre Sache nicht besser.

Obwohl Hannas Großmutter Rosina gar nicht so oft in der Geschichte persönlich auftaucht, spielt sie eine wichtige Rolle, vielleicht die wichtigste neben Hanna. Hier habe ich mich oft und bis zum Schluss noch gefragt, warum Rosina Hanna nicht sehr viel offener entgegengetreten ist – ihr diesbezügliches Motiv hat sich mir nicht erschlossen.

Das Buch ließ sich wunderbar lesen, ich konnte mir die Personen und Ereignisse sehr gut bildlich vorstellen. Das Kopfkino funktionierte einwandfrei. Kleine „Nebensächlichkeiten“ machen die Figuren bunt und lebendig – ich mag es, wenn ich als Leserin auch etwas um die Protagonisten herum erfahren darf und nicht nur der Geschichte geradeaus folgen muss.

Ein ausführliches, interessantes Nachwort und Literaturempfehlungen über die historischen Hintergründe der Hexenverfolgung runden das Buch perfekt ab.

Zur Aufmachung des Buches will ich mich auch noch kurz äußern. Von außen wirkt es wirklich wie eine alte Chronik, auch die Lederhaptik wurde versucht nachzubilden. Hier hat sich der Verlag wirklich etwas Tolles einfallen lassen!
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