Joe Abercrombie: Kriegsklingen

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Joe Abercrombie: Kriegsklingen
Verlag
ET (D)
2007
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
The Blade itself (The First Law: Book One)
ET (Original)
2006
ISBN-13
9783453532519

Informationen zum Buch

Seiten
796

Serieninfo

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
Logen hechtete zwischen den Bäumen hindurch; seine nackten Füße rutschten auf dem nassen Boden, dem Schlamm und den glitschigen Kiefernnadeln immer wieder aus.

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Dies ist die atemberaubende Geschichte von Logen, dem Barbarenkrieger, der eigentlich nur seine Ruhe haben will - wenn er nicht ständig um sein Leben kämpfen müsste. Und die Geschichte von Großinquisitor Glokta, der eigentlich durch nichts zu erschüttern ist - bis er auf eine lebende Legende trifft, die in seiner Stadt eine magische Intrige spinnt, und die das ganze Reich zu erschüttern droht.

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Eigentlich wollte ich diesen Band lesen, bin dann aber doch bei der ungekürzten Lesung von audible gelandet, weil ich eine Begleitung beim Puzzlen brauchte. Das macht die Schreibweisen der Namen jetzt ein bißchen zum Ratespiel ;)

Um ausnahmsweise mal mit dem Fazit anzufangen: Es ist sicher nichts, was man unbedingt gelesen haben muß, aber Abercrombie hat es geschafft ein paar Dinge erfrischend anders zu machen, als ich es erwartet hatte. Das betrifft vor allem die Hauptpersonen, die Art, wie sie miteinander umgehen, wie sie reden usw. Keiner von ihnen ist der Typ „strahlender Held“, dafür hat jeder von ihnen viel zu viele Macken, sei es durch die Vielzahl an erlebten und nur knapp überlebten Kämpfen (Logen Neunfinger), sei es durch die erlittene Folter, die ihn zum Krüppel und Zyniker gemacht hat (Sand dan Glokta) oder sei es einfach durch angeborene, aristokratische Überheblichkeit (Jezal dan Luthar). Diese Helden haben aber nicht nur Macken, ich hatte – insbesondere beim Verfolgen von Logen einerseits und seinen von ihm getrennten Kameraden andererseits auch endlich mal das Gefühl, daß hier wirklich Wildnis durchquert wird, daß es anstrengend ist und die Leute müde werden, und sich eben vor Aufregung kurz vor einem Kampf auch gerne noch mal in die Büsche schlagen würden, um sich zu erleichtern. Das verpaßte dem Ganzen doch einen realistischeren Anstrich, der mir gut gefallen hat.

Darüber hinaus „passiert“ zwar immer irgendetwas, aber der rote Faden erschließt sich noch nicht so recht, das ist richtig. Es müssen eine Menge Figuren in die richtige Position geschoben werden, bevor die Queste losgehen kann, neben den bereits genannten z.B. auch noch Bayaz, der sich selbst den „Ersten der Magi“ nennt, und die Ex-Sklavin und Kämpferin Ferro Maljinn, aber das hat mich nicht einmal gestört. Zum einen bekommt man so wenigstens etwas von der Vorgeschichte der Charaktere mit und erlebt sie erst einmal in ihrem „Normalzustand“, sofern sie so etwas haben, man weiß, wie sie zusammengekommen sind und man lernt einiges über die Strukturen der zugrundeliegenden Welt, die Gesellschaften, Völker, Machtverhältnisse, Bündnisse etc. Da ich es gehört und nicht gelesen habe, kam mir das etwas gemächlichere Tempo hier doch entgegen, weil ich dem Ganzen dadurch auch noch folgen konnte, wenn ich mal nicht mit hundert Prozent Konzentration hingehört habe.

Ein Wort noch zur Lesung selbst: Sprecher ist David Nathan, und hier zeigt sich mal wieder, was ein guter und ausgebildeter Sprecher leisten kann. Jeder Charakter hatte seine unverwechselbare Stimme, selbst die Nebenfiguren, so daß ich nie im Zweifel darüber war, bei wem sich die Geschichte gerade aufhielt. Und man konnte hören, ob derjenige gerade spricht oder denkt, weil selbst im Flüstern der Charakter der Stimme vollständig erhalten blieb. Mindestens eine halbe Ratte dürfte daher durchaus auf sein Konto gehen.
A
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Wirklich gut gefällt mir die erste Kapitelüberschrift: „ENDE“. Ansonsten fand ich die ersten Seiten eher platt, der Barbar, der wiederholt Bemerkungen über seinen Topf macht, den er durch so viele Schlachte mitgeschleppt hat, soll vielleicht ein Running Gag sein, wirkt aber nur gewollt komisch, ohne es zu sein. Aber ich habe dem Buch eine zweite Chance gegeben und weiter gelesen und der Barbar Logen entpuppt sich als längst nicht so dumm, wie er mir zuerst erschien.

Die drei Hauptfiguren, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird, könnten allerdings auch kaum gegensätzlicher sein. Nordmann Logen, der alte Krieger, ist durch unzählige Schlachten und Scharmützel abgehärtet und desillusioniert. Glokta, der Inquisitor, einst einer der vielversprechendsten jungen Recken am Hofe, ein Meisterfechter, ist nach 3 Jahren Gefangenschaft in den Folterkellern eines Kriegsgegners nur noch ein Krüppel, der, selbst von Schmerzen geplagt, nun für die Inquisition Geständnisse durch Folter erlangt. Seine zutiefst zynischen Gedanken gefielen mir außerordentlich gut und er ist trotz seines Berufes einer der Sympathieträger des Buches. Und dann ist da noch Jezal dan Luthar, der einer der Favoriten für das nächste Fechtturnier ist und nur den Ruhm und eine angenehme Position sucht. Am Anfang ein arroganter Mistkerl, wird er gegen seinen Willen immer tiefer in die ungewöhnlichen Geschehnisse hineingezogen und entwickelt sich in eine sympathische Richtung. Die Figuren gefallen mir eigentlich insgesamt ziemlich gut und auch wenn Abercrombie manchmal zu Übertreibungen neigt, wirken diese immer etwas absichtlich und somit amüsant.

Nach einem lebhaften Einstieg, der die erste Hälfte des Buches locker trägt, hat man aber das Gefühl, es passiert zu wenig, die Energie verpufft, während immer neue Nebenhandlungen und Figuren eingeführt werden. Mag durchaus sein, dass sie für die weitere Geschichte notwendig sind, aber mir nehmen sie zuviel Raum ein, ich habe das Gefühl, der Autor verzettelt sich hier etwas. Die in der Fantasy allgegenwärtige Quest beginnt erst auf den letzten Seiten des Buches, bis dahin treffen die Figuren zusammen und erste Verbindungen werden geknüpft, auch wenn noch sehr viel davon parallel und vordergründig unzusammenhängend geschieht. Insgesamt betrachtet keine herausragende, neue Fantasy-Entdeckung, aber eine solide Arbeit, Band 2 wird sicherlich irgendwann den Weg in mein Regal finden, auch wenn ich nicht hingerissen genug bin, um es jetzt und sofort lesen zu müssen.

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