Julian Frost, Susanne Gerdom: Last Days on Earth

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Reihenfolge
Kein Thriller, aber spannende Fantasy mit tollen Figuren
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Charaktere
 
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Sprache & Stil
 
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Inhalt
Karla, weiße Hexe im Kriminaldienst, ermittelt den Diebstahl von Büchern, der deshalb so brisant erscheint, da sich diese thematisch mit dem Weltuntergang beschäftigen und zudem begleitet zwei Morden auftreten, die nicht offiziell in den Akten auftauchen sollen. Da sie sich, aufgrund sich dramatisch häufender Katastrophen, schon selbst einige Zeit mit Weltuntergangstheorien befasst, reagiert sie besonders sensibilisiert auf den Fall. Ihr zur Seite gestellt wird der Schwarzmagier Raoul, was sie nicht besonders glücklich macht, da die Weiße und die Schwarze Magie schon immer ein Problem miteinander hatten. Doch anfängliches Misstrauen wird schnell überdeckt von der Erkenntnis, dass die Welt offensichtlich auf ein großes Unglück zusteuert, dessen gemeinsame Bekämpfung wichtiger ist, als irgendwelche eitlen Feindlichkeiten, und so raufen sich die beiden unterschiedlichen Magier zusammen, um denjenigen zu finden, der die Welt vernichten will.

Meine Meinung
Ich finde es richtig schade, dass das Buch mit dem Aufdruck „Thriller“ eine irrenführende Einteilung erfahren hat, und somit vielleicht vielen Fantasyfreunden entgeht, die zudem vielleicht auch nicht wissen, dass sich hinter dem Pseudonym Susanne Gerdom verbirgt, eine Autorin, die fantasievolle und überraschende Bücher zu schreiben weiß.

Denn ein typischer Thriller ist dieses Buch nicht, dafür aber eine Fantasy-Geschichte, die voll von Magie und unterschiedlichen Wesen ist, die sich dort in unserer heutigen Welt eingliedern, als wären sie schon immer da gewesen. Neben Menschen (ja, die gibt es auch), weißen Hexen und schwarzen Magiern, trifft man auf Drachen, Vampire, Daimone und noch so einige andere Kreaturen und irgendwie erscheint es einem völlig normal, dass es sie gibt. Die Beziehungen untereinander oder auch den Menschen gegenüber sind nicht immer einfach, besonders die Drachen sind ein ganz eigenes Volk, das man besser nicht reizt, aber gerade diese Spezies fand ich besonders faszinierend beschrieben in ihrer Fähigkeit, sich darzustellen.

Beindruckend empfand ich auch die Magie, besonders die Idee, das Bild eines gerade erstellten Zauber vergessen zu müssen, um es später wirken zu können. Etwas, das mir schon kaum vorstellbar ist, aber dadurch einen besonderen Reiz erhält. Überhaupt beschreibt die Autorin die Magie und die Wesen sehr bildreich und emotional, so dass ich sie immer genau vor Augen hatte. Die Figuren sind einfach sehr liebevoll ausgearbeitet und wirkten deshalb immer sehr lebendig auf mich.

Besonders toll beschrieben empfand ich dabei Raoul, der Wirt für den Daimon Brad ist. Ich konnte es immer spüren, wer von beiden gerade aktiv ist und damit die Vorherrschaft besitzt, denn die Autorin schaffte es, die gegensätzliche Atmosphäre der beiden Figuren innerhalb des einen Körpers abzubilden. Brad erzeugte dabei teilweise sogar eine etwas beängstigend unberechenbare Stimmung, so dass ich oft froh war, wenn Raoul wieder Macht über seinen Körper hatte. Genauso machte mir Karlas Zustand im Laufe der Ermittlungen immer mehr Sorgen, so intensiv konnte ich mit ihr mitfühlen, als ein verhängnisvoller Augenblick ihr Leben radikal veränderte. Aber auch Nebenfiguren bekamen viel Raum und damit viel Persönlichkeit, was mir sehr gut gefiel.

Der Fall an sich war spannend zu lesen, auch wenn er keine atemlose Thriller-Atmosphäre hatte und teilweise etwas neben den Beziehungsgeschichten in den Hintergrund geriet. So ein wirkliches Endzeit-Feeling kam bei mir nicht auf, auch hatte ich schon recht früh eine Ahnung, wer hinter der ganzen Sache stecken oder zumindest damit zu tun haben könnte, so dass mich die Auflösung nicht mehr ganz so sehr überraschte. Aber das hat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, die Protagonisten zu begleiten und ich würde sehr gerne mehr von ihnen lesen, deshalb hoffe ich auf einen weiteren Fall.
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Kein Thriller, aber trotzdem ein unterhaltsamer Urban-Fantasy-Roman
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Wir schreiben das Jahr 2012, in einer Welt, die der unseren sehr ähnlich ist, jedoch von Magie und zahlreichen phantastischen Wesen wie Werwölfen, Dämonen, Hexen etc. bevölkert wird.
Die weiße Hexe Karla van Zomeren arbeitet im Auftrag des MID an der Aufklärung von Kriminalfällen. In einem aktuellen Fall von Einbrüchen und Bücherdiebstählen bekommt sie zwangsweise einen Partner zur Seite gestellt, bei dem sie mit ihren Vorurteilen kämpfen muss: Den Schwarzmagier Raoul Winter, der auch noch einen Pakt mit einem Dämon geschlossen hat.
Recht bald stellt sich heraus, dass hinter den Diebstählen mehr steckt als anfangs vermutet und alles scheint darauf hinzudeuten, dass jemand versucht, das Ende der Welt herbeizuführen...

Dass es sich bei diesem Roman nicht um einen Thriller handelt, haben ja auch andere schon geschrieben. Mich persönlich hat das allerdings nicht groß gestört, weil ich auch mit einer von phantastischen Wesen und Ideen gespickten Handlung leben kann ;-) Allerdings spielt auch das Ende der Welt, das ja eigentlich als großer Aufhänger und zentrales Thema des Buches angepriesen wird, gefühlsmäßig nur eine recht geringe Rolle.

Das Magiesystem der Welt klingt sehr vielversprechend: Gerade durch die Gegensätze zwischen weißer und dunkler Magie wird ein schönes Konfliktpotenzial geschaffen, mit dem auch unsere Protagonisten zu kämpfen haben.
Allerdings blieben mir die Details leider etwas zu vage: was genau ist möglich? wie funktioniert es? woher wird die Energie bezogen? Hier hätte ich mir noch mehr konkretere Beispiele gewünscht. Sehr schön beschrieben war zum Beispiel die Sigillenmagie der Dunkelmagier, während ich bei einem Beschwörungsritual eher das Gefühl von Willkür und Planlosigkeit hatte...

Die eigentliche "Fall"-Handlung rückt immer wieder in den Hintergrund und vieles davon wird am Ende gar nicht oder nur sehr knapp aufgeklärt. Auch die beiden Zeitsprünge, vor allem der zweiten, haben mir nicht wirklich zugesagt. Hier hatte ich eher den Eindruck, dass um der Dramatik willen einfach sichergestellt wurde, dass es bis zum Finale noch möglichst knapp wird. Es bleiben auch einige Punkte ungeklärt und obwohl ich nicht verlange, dass alle offenen Enden tatsächlich verknotet werden müssen, wirkten einige Punkte auf mich doch beinahe wie "vergessen", im Rahmen der weiteren Handlung nach hinten gedrängt und nicht wieder aufgegriffen. Oder als plötzlich gelöst, ohne dass das genaue Wie erläutert wird.

Das Buch selbst ist spannend geschrieben, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Vor allem in der Anfangsphase, als die Protagonisten eingeführt und die Welt aufgebaut wird. Sprachlich liest es sich sehr angenehm und auch mit den Hauptfiguren (und auch einigen Nebenfiguren, ich sage nur bücherliebender Drache!) konnte man sich rasch identifizieren.
Die Beziehungen zwischen den Hauptfiguren: Obwohl es anfangs noch den Anschein hatte, kommt es glücklicherweise zu keiner unnötigen (für diese Buch) Liebes- oder gar Dreiecksbeziehung. Dafür war ich sehr dankbar. Gut gefallen hat mir, wie sich Karla und Raoul zusammenraufen und ihre Differenzen überwinden müssen, um den Fall auflösen zu können. Karlas Privatleben wird dabei anfangs noch sehr gelungen eingeflochten, während ich aber gegen Ende ihre Handlungen leider nicht mehr wirklich nachvollziehen konnte.

Insgesamt überwiegt trotz aller Kritikpunkte das Vergnügen, das ich beim Lesen hatte. Die sprachliche Umsetzung und die gelungenen Charaktere haben mich immer wieder zum Weiterlesen gezwungen ;-)
Sollten weitere Bände tatsächlich realisiert werden, könnte ich mir auch vorstellen, danach zu greifen, sofern die Handlung interessant klingt.
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