Christoph Marzi: Lycidas

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Alles beginnt im Waisenhaus in Rotherhithe, wo die Kinder unter der grausamen Herrschaft Reverend Dombeys zu leiden haben. So auch die zwölfjährige Emily. Als sie ihrer täglichen Arbeit in der Küche nachgeht, spricht sie wundersamerweise eine Ratte an, die ihr aufträgt, die kleine Mara Mushroom, welche erst kürzlich eingeliefert wurde, im Auge zu behalten. Doch wird diese wenige Tage später von einem (Emily kann es selbst kaum glauben) Werwolf entführt. Emily ergreift die Gelegenheit, die ihr der Tumult im Waisenhaus bietet, und flüchtet in das winterliche London. "Zufälligerweise" trifft sie auf den mürrischen Alchemisten Wittgenstein, der ihr von der Uralten Metropole, der geheimnissumwobenen Stadt unter der Stadt, berichtet. Zusammen mit ihm und dem Elfen Maurice Micklewhite soll sie Mara aus den Fängen von Lycidas, dem Herrscher der Uralten Metropole, befreien.

Ich bin vierzehn Jahre alt - soviel zu der Annahme, "Lycidas" sei nichts für Kinder. Doch muss ich zugeben, dass es keine leichte Lektüre ist. Einige Texte musste ich ein zweites Mal lesen, um den Zusammenhang zu verstehen. Doch letztendlich kann man dies nicht als negativ abwerten, denn dieses Buch ist einfach wundervoll!

Die Figuren sind so ausführlich beschrieben, dass man am Ende nicht sagen kann, wer gut ist und wer nicht, denn selbst Lycidas hat seine Beweggründe. Es gibt keine klaren Grenzen zwischen Gut und Böse, wie beispielsweile in Märchen. Zudem ist der Schreibstil überaus interessant. Manche der altertümlichen Ausdrücke kannte ich nicht. Doch das hielt mich keinesfalls vom Lesen ab (wozu sonst gibt es ein Wörterbuch?). Es ist wahrlich ein sehr vielfältiges Buch. Es handelt sich nicht nur um die Gegenwart. die Vergangenheit ist von nicht geringerer Bedeutung. Das reizt mich besonders. Auch lässt der Autor viele Dinge in einem anderen Licht darstehen als sonst. Anubis, zum Beispiel, ist eine alte Gottheit. Doch hat auch er nicht nur Gutes im Sinn und verfolgt hauptsächlich seine eigenen Ziele. Ich möchte nicht zu viel verraten, doch könnte ich noch viele andere Personen aus "Lycidas" aufzählen, die von Christoph Marzi ein neues Gesicht bekommen haben. Ich gebe Lycidas fünf Leseratten, denn es ist das beste Buch, das ich bisher gelesen habe.
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Ich muss sagen, ich hab Marzi's Werk von vorne bis hinten und von hinten bis vorne gelesen, konnte aber beim besten Willen nichts finden, was einer solchen Bezeichnung gerecht geworden wäre. *räusper* Die "Story" - die eigentlich nur eine schlechte Kopie von Neil Gaiman's "Neverwhere" (dt. "Niemalsland") darstellt und hier und da Anleihen von Charles Dickens "David Copperfield" oder "Oliver Twist" nimmt - ist in einer teils merkwürdig abgehackten Sprache beschrieben und mit nervigen Wiederholung gespickt (Ironie des Schicksals, denn dabei ist es gerade Marzi, der eine seiner Figuren bemerken lässt, die Hölle wäre die Wiederholung ... *abermals räusper*

Ich sag nur, Selbsterkenntnis ...), was die Geschichte ansich angeht, kann sie also wenig überzeugen; das Gleiche gilt für die Figuren, die einem - zumindest wenn man schon einmal in den Genuss von Gaiman's "Neverwhere" gekommen ist - merkwürdig bekannt vorkommen (z.B. Lycidas = Islington oder Mr. Fox/Mr. Wolf = Mr. Vandemar/Mr. Croup, Letztere wurden von Gaiman übrigens witzigerweise auch genau so - wie "Fuchs und Wolf" -, beschrieben, Marzi hat das wohl zu ernst genommen ...) und somit alles andere als überzeugend rüberkommen. Ich will Marzi ja gar nicht sein Schreibtalent absprechen, denn das hat er zweifellos; nur hat er mit "Lycidas" nun wirklich kein Meisterwerk abgeliefert. Sollte es eine Parodie oder gar Persiflage auf Gaiman's/Dickens Werke sein, okay. Aber dafür nimmt es sich selbst viel zu ernst, abgesehen davon sehe ich Marzi's Talent, seine Erzählungen besonders humorvoll/witzig darzustellen, als eher begrenzt an. Lange Rede, kurzer Sinn: Marzi hat Talent, das er mit diesem überflüssigen und platt dahergekommenen Roman jedoch restlos vergeudet hat. Schade drum!
S
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Wer einen Roman erwartet, in dem es Drachen und Zwerge, Elfen und Orks gibt, indem Schlachten geschlagen, Helden geboren werden, indem das Gute strahlend und das Böse dunkel sind, der wird von diesem Roman enttäuscht sein. Hier begegnen dem Leser Figuren, die er schon lange kennt, aus Religion und Mythologie, Legenden und Märchen. Und doch setzt Christoph Marzi diese Kreaturen in einen neuen, überraschenden Zusammenhang, verändert das Attribut, das ihnen gegeben wurde, findet neue Erklärungen für Exsistenz und Handeln dieser Wesen.

Lycidas ist nicht einfach nur spannend, es ist in einer wunderbaren Sprache geschrieben, herrlich alt und doch jung, so vielfältig. Manche Ausdrücke oder Redewendungen habe ich schon lange nicht mehr gehört und doch sind sie in dem Buch so selbstverständlich. Und Lycidas ist ein Buch zum Nachdenken, soviel Philosophie ohne erhobenem Zeigefinger und das in einem Fantasy-Roman.

Allerdings muß man sich auch auf das Buch einlassen wollen. Es entwickelt sich manchmal gemächlich und wird dann rasant, nur um wieder gemächlich zu werden. Und es läßt sich nicht in kleinen Häppchen lesen. Dieses Buch verlangt vom Leser Aufmerksamkeit und Zeit, es fordert Umdenken und anders sehen lernen. Lycidas ist alles in allem ein Lesegenuß der ganz besonderen Art, Fantasy für Leser, die normaler Fantasy nichts abgewinnen können, Märchen für Realisten. Ein zeitloses Buch, daß zwischen Gestern und heute eine ungewöhnliche Brücke schlägt und einen Leser zurücklässt, dessen Sicht auf die Dinge sich vielleicht sogar verändert hat.

G
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"Die Welt ist gierig, und manchmal verschlingt sie kleine Kinder mit Haut und Haaren"

Es geschehen seltsame Dinge in London. Im Waisenhaus des grausamen Mister Dombey traut die kleine Emily Laing ihren Augen nicht, als sie eines Morgens in der Küche von einer Ratte angesprochen wird, die sich ihr höflich als Lord Hironymus Brewster vorstellt. Eine Sinnestäuschung? Nein, denn bald darauf bleibt Emily nichts anderes übrig, als an die Existenz von wundersamen Wesen zu glauben - als sie nämlich Zeugin wird, wie ein Werwolf eines der Mädchen aus dem Schlafsaal für Neuzugänge stiehlt. In Begleitung der Ratte - sowie eine Elfen namens Maurice Micklewhite und des mürrischen Alchemisten Wittgenstein - macht sich Emily auf die Suche nach der verschwundenen Mara. Die Spur führt die Gefährten in die Uralte Metropole, eine geheimnisvolle Stadt unter der Stadt, ein dunkles, gefährliches Reich, in dem gefallene Engel hausen und antike Gottheiten über das Schicksal der Menschen walten. Doch was steckt wirklich hinter den Kindesentführungen, von denen London regelmäßig heimgesucht wird? Und wer ist der mysteriöse Herrscher der Uralten Metropole, der sich Lycidas nennt?

Emily Laing ist ein Waisenkind. Ein Waisenkind mit einem Glasauge. Emily verbrachte ihr ganzes Leben in dem Waisenhaus Rotherhithe, das der üblen Gestalt von Mr. Dombey gehört. Ihre einzigen Freunde sind ihr Stoffbär, den ihr Mrs. Philbrick schenkte als ein Rohrstock, der eigentlich nicht für Emily bestimmt war, sie mitten im Gesicht traf und ihr dabei ihr Augenlicht raubte, und die dunkelhäutige Aurora Fitzrovia, die ebenfalls das Schicksal eines Waisenkindes teilt. Eines Tages überschlagen sich die Ereignisse, als Lord Brewster, eine Ratte, das Mädchen anspricht und ihr aufgibt, auf den Neuzugang Mara acht zu geben. Verängstigt und verwirrt muss Emily mit ansehen, wie ein Werwolf die kleine Mara entführt und ehe sie sich versieht, steht sie im Mittelpunkt von mysteriösen Zufällen. Aber: Zufälle gibt es nicht, wie Wittgenstein zu sagen pflegt…

"Lycidas" ist ein phänomenales Werk. Es ist perfekt gestaltet und wohl überlegt. Emily und Aurora machen sich in Begleitung von ihren Gefährten in die Uralte Metropole auf, um einem uralten Geheimnis aufzulauern. Dabei geschehen wundersame Dinge, skurrile Gestalten kreuzen ihren Weg und sie geraten immer tiefer in die verstrickte Geschichte hinein.

Dieses Buch ist nicht in ein bestimmtes Genre einzuordnen. Wenn überhaupt, dann passt es am ehesten zur phantastischen Literatur. Hat man es einmal zur Hand genommen, so kommt man nur schwer davon los. Der Leser fühlt mit der Geschichte, die Spannung packt zu und lässt nicht mehr so schnell los. Dabei ist vor allem das selbständige Denken gefordert. Man ertappt sich oft dabei, wenn man in den Gedanken die Geschehnisse noch einmal durchgeht und versucht, auf des Rätsels Lösung zu kommen. Ein besonderes Schmankerl ist die scheinbar zufällige Verwendung von Namen aus Dickens-Werken und die hin und wieder zufällig ähnelnden Handlungen zu Dickens- und Gaiman - Romanen. Aber wie schon gesagt: Zufälle gibt es nicht!

Christoph Marzi ist hiermit ein besonderes Werk gelungen und man darf gespannt sein auf die Fortsetzung.
M
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Lycidas
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Zu dem Buch gibt es eigentlich ziemlich viel zu sagen aber ich versuche mich mal kurz zu fassen. Die Rezension könnte teilweise leichte Spoiler enthalten allerdings wirds nicht aus dem Rahmen fallen. Ich selbst habe das Buch angefangen zu lesen, es wieder weg gelegt es dann aber doch weiter gelesen und es dann zwar nicht verschlungen aber doch relativ schnell durch gelesen. Die Story gefällt mir ziemlich gut sie ist undurchsichtig und man müsste schon ziemlich seltsam denken um zu erahnen was passiert, es fängt damit an das der Alltag des Hauptcharakters erzählt wurde, wie schwer sie es doch hatte und bla, bla, bla das war so ziemlich der langweiligste Teil des Buches und ich habe das Buch nach den ersten paar Seiten weggelegt Emily, der Hauptcharakter, war mir einfach unsympathisch sie hatte was Mary Sue ähnliches, wie ich finde. Dann habe ich das Buch aber doch weiter gelesen mehr aus Langeweile wie sich dann herausstellte begann es dann nur ein paar Seiten später undurchsichtig zu werden und es fing endlich richtig an, mehr oder weniger. Danach habe ich das Buch kaum noch aus der Hand gelegt.
Die Charakter fand ich anfangs seltsam aber vor allem mit Wittgensteins Humor konnte ich mich gut anfreunden, Micklewhite ist auch einer meiner Lieblingsfiguren irgendwie überzeugt auch er mir seiner Schwäche für Schokolade und seiner Freundlichen Art, Dorian Steerforth war allerdings meine absolute Lieblingsfigur ein Blender der meinen Hassfiguren Emily und Aurora, ihres Zeichens beste Freundin Emilys, ärger bereitet hatte was ich an der Stelle richtig genial von ihm fand, auch wen er ja einer der Bösen ist obwohl man in diesem Buch nicht von gut und böse Sprechen kann die Charaktere machen eben das was für sie am Besten ist was dann durchaus verständlich ist.
Der Schreibstil und die Sprache fand ich wirklich gut es war mal was anderes, die sich wiederholenden Gedanken wie "dieses Kind!" und Sprüche wie "Fragen sie nicht" fand ich einfach toll nur schade das Emily letzteres auch in ihren Sprachgebrauch invitiert hatte. Manche scheinen diese Wiederholungen und andere nicht wirklich gut zu finden aber ich liebe sie.
Sonst kann man glaube ich nichts mehr dazu sagen außer das dieses Buch wirklich gut ist und auch wen es an manchen Stellen wie am Anfang etwas zähflüssig ist lässt es sich mit Geduld wirklich gut lesen.
S
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