E. L. Greiff: Zu den Anfängen

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E. L. Greiff: Zu den Anfängen
Verlag
ET (D)
2012
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
ISBN-13
9783423249140

Informationen zum Buch

Seiten
608

Serieninfo

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Der Fisch gab auf.

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Handlungsort

Handlungsorte
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Wasserstände sinken, Quellen versiegen. Noch ist die Bedrohung des Kontinents kaum spürbar, die Völker leben in Frieden. Aber die dunklen Vorzeichen einer Katastrophe, weit grausamer als eine weltweite Dürre, häufen sich. Denn die Quellen spenden mehr als nur Wasser ...

Die Undae, eine Gemeinschaft von Frauen, die dem Wasser verbunden sind und darin lesen können, brechen ihr jahrhundertelanges Schweigen und warnen die Menschen. Drei von ihnen machen sich auf den langen Weg zu den zwölf Quellen mit dem Ziel, die Katastrophe vom Kontinent abzuwenden. Sie gehen nicht allein. Ein Schwertkämpfer, der sich gegen seine Bestimmung wehrt, ein junger Hirte auf der Suche nach Rache und sein Falke begleiten sie. Aber wie soll man eine ganze Welt retten, wenn es unmöglich scheint, sich selbst zu retten?

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Must-Read für High-Fantasy-Fans
(Aktualisiert: 02 Januar 2015)
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Zitat:
"Drei mal drei sollen gehen
und dreimal eine begleiten,
die Quellen aufzusuchen.
Das ist der Rat der Undae.
Denn:
Zwölf Wasser sollen fließen,
zwölf Quellen sollen sprechen,
vom Werden und Vergehen durch die Zeit.
Zwölf Wasser sollen fließen,
zwölf Quellen sollen stillen
der Menschen Durst nach Menschlichkeit.
So soll es sein, so ist es nicht mehr.
Wasser sinkt. Wasser steht. Wasser schweigt.
Menschlichkeit versiegt, und Bitternis steigt
auf in den Seelen, dunkel und schwer.
Etwas geht vor. Eile!
Drei mal drei sollen gehen
und dreimal eine begleiten,
das Wasser des Sees zu den Anfängen tragen.
Das ist der Wunsch der Undae.
Aber wisset:
Hoffnung ist Anlass, nicht Kenntnis.
Die Reise ist lang, der Ausgang ungewiss."
(S.171)


Inhalt:
Vor über hundert Soldern tobte ein fürchterlicher Krieg. Der Welsenkönig Farsten wollte die anderen Völker unterwerfen und zog gegen die große Handelsstadt Pram. Doch ein den heutigen Menschen unerklärbares Feuer wütete plötzlich und raffte beinahe alle Welser dahin. Nur die kleine Bergstadt Goradt überlebte das Feuer.

Die "Alte Zeit" ist vorbei und doch allseits gegenwärtig.
Auch im Langen Tal tobten Kämpfe. Der Hirtenjunge Babu kennt die Zeit nur aus den Geschichten und Legenden. Sein Schicksal führt ihn mit Juhut, dem Falken zusammen. Gemeinsam verlassen sie das Lange Tal.

Das im Feuerkrieg fast vernichtete Volk der Welsen fristet währenddessen sein Dasein in der Bergstadt Goradt. Sie schmieden Waffen und bewachen die Undae, die Wasserfrauen. Die Undae sind das Gedächtnis der Welt. Sie stehen mit geschlossenen Augen im Wasser und lauschen. Doch diese Lendern öffnen sie ihre Augen. Denn etwas geht vor...

Drei der Wasserfrauen ziehen los, um das Wasser ihres Sees "zu den Anfängen" zu bringen, um die Quellen wieder fließen zu lassen, um ihren Tod und das Versiegen zu verhindern. Doch wie wichtig dieser Auftrag wirklich ist, davon hat zu Beginn keiner Kenntnis.

Begleitet werden die Frauen von welsischen Soldaten, darunter Felt, der ein besonderes Schwert trägt. Zug um Zug wird er durch "seine Unda" tiefer in die Geheimnisse der zwölf Quellen eingeführt, die den Durst der Menschen stillen, die den Kreislauf, das Leben, das Sterben in Bewegung halten.

Das Schicksal der Welt liegt nun in den Händen dieser drei Frauen und ihren Bewachern.


Meinung:
Vorneweg: ich lese normalerweise kein High-Fantasy. Solch epische Werke genieße ich lieber mit Bild und Ton und in HD.
Aber "Zwölf Wasser" hat mich schon mit dem Prolog neugierig gemacht. Die Welt des Autoren war so "real" und fantastisch zugleich, dass ich es sehr genießen konnte und meine leichte Antihaltung gegenüber dieses Genres weit in den Hinterkopf gerückt ist.
Denn "Zwölf Wasser" ist mehr als nur eine Geschichte in einer fremden Welt: Es ist ein Buch über das Menschsein, über Menschlichkeit und was außer ihr noch in einem jeden von uns schlummert...

Die Charaktere von "Zwölf Wasser" sind ausnahmslos tiefgehend und vorstellbar. Auch wenn ich das ein oder andere mal an ihnen zweifelte... aber das gehört zur Grundidee und wird erst im Laufe der Geschichte verständlich.

Einer der Hauptprotagonisten ist der junge Hirte Babu. Er wacht missgelaunt über seine Kufurherde. In seinem Inneren toben unbenannte Gefühle. Er will mehr erfahren. Er glaubt an das Gute in der Alten Zeit. Fasziniert von den Falknern ist sein Stolz kaum in Worte zu fassen, als er eines der Eier der Falken geschenkt bekommt. Er hütet es als sein zweites Herz und spürt von Anfang an eine tiefe innige Beziehung.
Babu trauert aber immer um den Tod seines Vaters, auch wenn sein Onkel versucht, ihn zu ersetzen. Das Vertrauen in seinen Onkel wird zerstört, als er von dem Verrat an seinem Vater erfährt. Und Babu folgt seiner Bestimmung. Er verlässt seine Heimat und wird mit seinen dunkelsten Gedanken konfrontiert, die ihn stärker machen und wachsen lassen. Babu wird zum Mann und sein Weg führt ihn an die Seite der Unda Reva und ihrem Bewacher Felt.
Seine Prophezeiung macht plötzlich Sinn:
"Der Hirte wird die Spur finden, der Jäger der Beute folgen bis zum Ende, wo der Kreis sich schließt."

Felt ist Soldat. Mit jeder Faser seines Körpers. Er denkt nicht an die Vergangenheit. Das schuldige Volk der Welsen ist voller Hoffnung und Überlebensdrang, ohne die ein Leben in der kargen Felsstadt Goradt, am Rande des Bersts, dem Nichts, einem tiefen Abgrund, gefüllt mit Wolken, nicht möglich wären. Er glaubt wie alle anderen an die fliegende Stadt Wiatrain, die inmitten dieser Wolken schwebt.
Dann wird Felt als Begleiter der Undae ausgewählt und seine Frau Estrid macht ihm klar, dass sie nicht auf ihn warten wird. Denn er ist ihre Heimat, ohne ihn habe sie keinen Halt mehr. Estrid verlässt mit den zwei Kindern die Stadt und Felt spürt, dass auch er seine Heimat damit verliert.
Die Schmiede von Goradt haben derweil das Geheimnis eines sagenumwobenen Schwertes gelöst und überreichen es Felt. Er tauft es auf den Namen Anda, der Bezeichnung für alles, das vor der großen Feuerschlacht war, dem Synonym für "gut".
Felt zieht mit den Undae und wird sich seiner Rolle für die Menschheit mehr und mehr bewusst. Er wächst über sich selbst hinaus, immer wieder angetrieben durch die Liebe zu Estrid und seinen Kindern. Und Felt wurde von den Undae nicht ohne Grund ausgewählt.

Auf den 600 Seiten tauchen noch viele weitere Charaktere auf, von denen man teils nur erahnen kann, dass sie im Fortlauf eine tragende Rolle spielen können. Doch auch hier wurde ich überrascht. Von unerwarteten Todesfällen und Reaktionen.
Aber alle von ihnen haben eins gemeinsam: Sie finden zu sich selbst, lernen die Natur und den Lauf der Dinge zu verstehen...

Das Buch ist unterteilt in den Prolog und 5 Teile mit verschiedenen Kapiteln. Teil 1 unterscheidet sich noch von Teil 2 durch die Protagonisten, aber die Handlungsstränge werden zusammengeführt und die Teile erübrigen sich dann eigentlich.

Der Schreibstil wird dem epischen Genre des Buches gerecht. Alles ist sehr gut geschildert und der Leser kann sich in die Welt des "Kontinents" gut hineindenken.

Für ein noch schnelleres Verständnis der "Fremdwörter" empfiehlt sich gleich zu Beginn ein kurzer Blick in den Anhang.

Dem Autor gelingt es, sehr schnell Spannung aufzbauen und ich wurde mitgerissen. Die Mischung aus Schreibstil und Beschreibungen ließen die schönsten Bilder vor meinem inneren Auge ablaufen.

Abgerundet wird der Gesamteindruck durch einen Abschluss, der gleichermaßen erklärend und sehr zufriedenstellend ist. Trotzdem bin ich gespannt auf die weiteren Abenteuern der Undae und ihrer Begleiter, deren Weg in "Zu den Anfängen" nicht mehr verfolgt wurde.

Ich hatte wirklich das Gefühl, mitten in dieser Reise der Undae und ihrer Begleiter zu stecken, war Teil von etwas Großem. Die Landschaft war bis fast zuletzt unglaublich anders aber doch realitätsnah. Teil V belehrte mich kurzzeitig eines Besseren und die Darstellung war schier übertrieben fantastisch, ist jedoch ein unverzichtbarer Bestandteil dieser Welt.


Urteil:
Dieses Buch mit seinen überraschenden Wendungen und Aha-Effekten, die erst späten Antworten auf meine vielen Fragen ließen einen Sog entstehen, dem ich nicht entkommen konnte. Daher komm ich nicht umhin, "Zwölf Wasser - Zu den Anfängen" sehr, sehr, sehr dicke 4/5 Ratten zu geben.

Es ist ein Must-Read für High-Fantasy-Fans und alle anderen, die der leichten Fantasy für eine Weile entfliehen wollen, in eine fantastische Welt mit einem tollen Hintergrund eintauchen und mehr über die Pfeiler der Menschlichkeit erfahren wollen.
SH
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12 Quellen, die mehr als nur Wasser spenden
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0

In diesem Fantasy-Roman erschafft der Autor E. L. Greiff eine komplexe Welt, die von 12 Wasserquellen gespeist wird. Diese Quellen sind nicht nur Wasserspender, sondern geben der Welt noch viel mehr, wovon sie gar nichts ahnt. Im Mittelpunkt stehen dabei Babu und Felt. Babu stammt vom Volk der Merzer ab und muss aus seinem Land fliehen, als er von einem schrecklichen Geheimnis erfährt. Felt ist Welse und muss ein Leben nahe am Hungertod führen, seitdem sein Volk in einer großen Schlacht fast vollständig ausgelöscht wurde. Aber die Welsen sind es, die als erste von den weisen Frauen, den Undae, auf die große Gefahr aufmerksam gemacht werden, dass die 12 Quellen zu versiegen drohen. Felt und seine Kameraden machen sich mit den weisen Frauen auf den Weg zu den Quellen und begegnen dabei Wahrheiten und Gefahren, mit denen sie nicht gerechnet haben.

Der Roman beginnt eher zäh und die ersten Kapitel hat es mich Mühe gekostet das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen und weiter zu lesen. Hinzu kommt, dass die Welt, die E. L. Greiff hier erstellt hat, sehr komplex und eigen ist und es einige Zeit gedauert hat, bis ich die vielen Eigenbegriffe und Benennungen so weit wusste, dass ich nicht immer wieder nachschlagen musste. Erschwerend kam bei mir hinzu, dass ich das ebook gelesen habe und eine Karte zwar mit dabei ist, diese aber so klein ist, dass ich kaum etwas erkennen konnte.

Die Charaktere werden sehr ausführlich eingeführt und sowohl Babu, als auch Felt waren mir mit allen ihren Eigenheiten und Charakterzügen klar vor Augen. Aber auch Nebenfiguren wurden detailliert beschrieben und konnten von mir gut nachvollzogen werden. Insgesamt hat der Autor die Landschaft und Umgebungen sehr bildhaft und ausführlich beschrieben, so dass ich mich schließlich sehr gut in der Welt zurecht finden konnte.

Die Idee, dass die Welt durch 12 Wasserquellen gespeist wird und diese noch viel mehr als Wasser spenden, gefällt mir sehr gut und der Autor hat diesen ersten Band der geplanten Trilogie intensiv dafür genutzt einige der Geheimnisse und Fragen um die Quellen zu klären. Auch die ersten Ungereimtheiten der großen Schlacht wurden bereits angesprochen und ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weiter geht.

Jedoch handelt es sich aber hier um den ersten Teil einer Trilogie, der eindeutig dazu dient, die Welt und ihre Bewohner zu erklären und den Leser langsam heran zu führen. Daher ist das Ende zwar nicht ein richtig fieser Cliffhanger, aber trotzdem bleiben viele Fragen noch offen und viele Dinge ungelöst. Nachdem ich jetzt auch noch gesehen habe, dass Teil 2 erst nächstes Jahr im Oktober und Teil 3 dann sogar erst im Oktober 2014 erscheinen sollen, bin ich fast etwas genervt, so lange auf die Fortsetzung warten zu müssen. Ich befürchte, dass es bei diesem Epos mehr Sinn macht die Teile hintereinander zu lesen, da man sonst immer wieder Zeit braucht, um in die Geschichte hinein zu kommen.

Fazit: Eine interessante Idee, die spannend umgesetzt ist, das Buch jedoch seine Zeit braucht, bis man drinnen ist und mich die Aufteilung auf drei Bände doch etwas stört.
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