Peter Rock: Meine Wildnis

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Peter Rock: Meine Wildnis
Verlag
ET (D)
2011
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
My Abandonment
ET (Original)
2009
ISBN-13
9783832196332

Informationen zum Buch

Seiten
252

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
Manchmal, wenn du durch die Wälder gehst, springt ein Stock in die Luft, schlägt dir ein paarmal gegen den Rücken und Schultern, fliegt dann ins Unterholz und ist verschwunden.

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Ein dreizehnjähriges Mädchen lebt mit seinem Vater in einem riesigen Naturschutzgebiet im Westen der USA. Caroline kennt alle Geheimnisse des Waldes, vor allem aber weiß sie, wie man sich in der Wildnis verbirgt. Denn niemand darf ihr und ihrem Vater auf die Spur kommen. Erst als ein Jogger ihre Behausung entdeckt, verändert sich ihr Leben: Sie ergreifen die Flucht. In einer Welt, die nicht die ihre ist, muss sich Caroline neu bewähren. Und schon bald geht es für sie um Leben oder Tod. Die Ereignisse, die Peter Rock seine einzigartige Heldin mit ihrer erstaunlich aufrichtigen und warmen Stimme schildern lässt, beruhen auf einer wahren Begebenheit. Meine Wildnis erzählt von Überleben und Hoffnung und entführt uns an die Ränder der Gesellschaft.

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Meine Wildnis
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
„Meine Wildnis“ ist von einer wahren Geschichte inspiriert, es gab tatsächlich ein Mädchen und ihren Vater, die mehrere Jahre unentdeckt in der Nähe von Portland in einem Waldstück lebten, bis sie entdeckt und wieder in der Zivilisation untergebracht wurden. Peter Rock nimmt das als Grundlage und erzählt die damaligen Geschehnisse nach, flicht ein paar Rückblicke ein, wie es zu dem Leben im Wald kam und spinnt die Geschichte schließlich über die Tatsachen hinaus weiter. Ein paar Realismusschwächen hat das Buch hier meiner Meinung nach allerdings, einiges an den Erweiterungen des Autors deutet in eine Richtung, die die Arbeit der Behörden als absolut unzureichend darstellt, das kann so in der heutigen Zeit unmöglich passiert sein bzw. passieren.

Rock schildert sämtliche Geschehnisse aus der Sicht der zu Beginn des Buches dreizehnjährigen Caroline. Sie selbst bemerkt es zwar nicht, der Leser aber schon: ihr Vater leidet unter einer kriegsbedingten Paranoia und richtet daran sein komplettes Leben und natürlich auch das seiner Tochter aus. Allerdings beginnt die Einigkeit der beiden am Anfang schon zu bröckeln, er ist zwar ihre einzige Bezugsperson, aber sie kommt langsam in ein Alter, indem man eigene Lebenswege auszuprobieren beginnt und so testet sie Grenzen aus und gehorcht nicht mehr allen Anweisungen blind. Gerade ihr erzwungener Aufenthalt in der Zivilisation nach der Entdeckung zeigt ihr, dass diese Welt auch Vorteile hat. Ihre „unser Lebensweg ist der einzig Wahre“ – Indoktrination hat dadurch definitiv gelitten, auch wenn sie die dahinter stehenden Prinzipien und auch den konkreten Grund, warum sie so leben, noch nicht anzweifelt.

Ihr Vater will sicherlich ihr Bestes, aber ob seine Ansicht des „Besten“ wirklich ihr Bestes ist, daran zweifelt man als Leser von Seite zu Seite mehr. Immer mehr Abgründe tun sich auf und einige seiner Handlungen sind schließlich selbst innerhalb seines Weltbildes nicht mehr vernünftig und gefährden beide. Aus Carolines Perspektive ist die Gesellschaft allerdings die grundsätzliche Gefahr, ihr Vater erzieht sie nach gesellschaftskritischen Theorien von Thoreau und Rousseau und lehrt sie, den Menschen grundsätzlich zu misstrauen. Es schmerzt einen zu sehen, wie das dazu führt, dass sie soziale Kontakte nicht zu schätzen lernt und sich letztlich zu einer verlorenen Seele wandelt, die Zuflucht in Natur und Literatur sucht, weil sie von den Menschen nichts erwartet.

Auch wenn der Autor mit Realismus und Wahrscheinlichkeit allzu locker umgeht, hat mich doch das Schicksal Carolines und ihre Entwicklung außerhalb der üblichen gesellschaftlichen Strukturen fasziniert. Zwischen Rocks Roman “The Bewildered“ und „Meine Wildnis“ gibt es eine Figurenüberschneidung und auch wenn ihre Kurzauftritte in „Meine Wildnis“ sie mir nicht sympathisch machen, interessiert mich doch das Schicksal, welches diese anderen Menschen außerhalb der Gesellschaft führte. So wird dieses Buch wohl über kurz oder lang auf meiner Einkaufsliste landen und dann mal schauen, was der Autor sonst noch so geschrieben hat, mein Interesse ist geweckt.
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