Neil Gaiman: american gods

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Neil Gaiman: american gods
Verlag
ET (D)
2003
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
American Gods
ET (Original)
2001
ISBN-13
9783453874220

Informationen zum Buch

Seiten
624

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
Shadow hatte drei Jahre Gefängis abgesessen.

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Handlungsort

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Shadow steht vor der Entlassung aus dem Gefängnis. Draußen wartet seine geliebte Frau Laura auf ihn, und sein Freund Robbie hat ihm einen Job verschafft. Die Zukunft sieht für den Ex-Sträfling nicht schlecht aus - bis Shadow erfährt, dass Laura und Robbie bei einer gemeinsamen Autofahrt tödlich verunglückt sind. Auf einen Schlag steht er vor dem Nichts.

Als ihn ein geheimnisvoller Mr Wednesday als Fahrer und Assistenten anheuern will, kann er also nicht ablehnen. Bald entdeckt Shadow, dass er sich in die Dienste eines Gottes begeben hat, des Allvaters Odin, der wie so viele europäische, asiatische und afrikanische Götter und Mythen mit den Einwanderern nach Amerika kam. Odin alias Mr. Wednesday braucht Shadows Hilfe, denn die alten Götter drohen ihre Macht an die Götter der Moderne zu verlieren: Geld, Konsum und Medien. Eine letzte große Entscheidungsschlacht im Herzen Amerikas steht bevor. Und Shadow ahnt noch nicht, dass er dabei eine Schlüsselrolle spielen wird.

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Was war zuerst da? Die Götter oder der Glaube? Wenn es nach Neil Gaiman geht, dann schufen sich die Menschen durch ihren Glauben die Götter. So ist es nicht verwunderlich, dass die Götter, Halbgötter und Kobolde von den ersten Pilgerern nach Amerika "geschleppt" wurden. Doch in Amerika angekommen wurden schon bald neue Rituale und Mythen geschaffen, nach und nach wurden immer mehr materielle Götter, wie Flugzeug und Autogötter, angebetet. Die alten Götter gerieten in Vergessenheit. Nun jedoch wollen sie zurück in das Bewusstsein der Menschen und stellen sich unter der Leitung des Allvaters Odin zum letzten Kampf. Der glücklose Shadow, dessen Rolle erst zum Schluß ganz aufgedeckt wird, ist dabei sein Gehilfe.

Was sich wie ein sehr origineller Plot anhört - und durchaus auch so beginnt - entwickelt sich rasch zu einer undurchsichtigen, wirren Geschichte mit manchmal bizarr teilnahmslosen Charakteren, die aber dennoch sprachlich angenehm erzählt wird. Allen voran Shadow, dem zwar eine Schlüsselrolle zugewiesen wird und der auch sehr sympatisch wirkt, der dabei aber das typische Opferlamm spielt und alles so akzeptiert, wie es gerade kommt. Angefangen vom Tod seiner Frau, bis zu seinem eigenen. Odin "Wednesday" und die übrigen Götter spielen ihr Spiel miteinander und gegeneinander und auch hier hat man fast bis zum Schluß keinen Durchblick, was man nun von wem halten soll. Während Shadows und Wednesdays Reise einerseits in kleine Städtchen, die an Stephen Kings Derry oder Castle Rock erinnern, andererseits zu verschiedenen Touristenattraktionen, fragte ich mich immer wieder: Und was soll das jetzt alles? Was genau will Mr. Gaiman mir nun damit sagen? Ich weiß es bis heute nicht.

"american gods" erzählt eine Geschichte über alte und neue Götter, aber auch die Geschichte Amerikas. Natürlich ist der Sinn und Zweck, ein bißchen Kritik an der amerikanischen Lebensart zu üben - doch muss das SO langatmig und abstrus geschehen? Bis auf den Schluss - der wirklich sehr spannend geraten ist - tischt Neil Gaiman dem Leser eine sehr originelle Idee in sehr einfacher Ausstattung auf. Vielleicht liegt dies an der Übersetzung, doch das kann ich nicht beurteilen. Auch kann ich mir nicht erklären, weshalb dieses Buch von vielen Kritikern so hochgelobt wird.

Bereits mit "Niemalsland" hatte ich schon so meine Schwierigkeiten und ich vermute, dass "Ein gutes Omen" nur durch die Mitarbeit mit Terry Pratchett so gut wurde. Vielleicht habe ich auch ein persönliches Problem mit Mr. Gaiman, doch eines ist sicher: Auch wenn seine Bücher nicht wirklich schlecht sind, vom Hocker reißen sie mich ebenfalls nicht - obwohl ich skurrile Einfälle sehr schätze. Ein Buch also, das mir am Schluß eher Langeweile als Spannung, eher Verwirrung als Befriedigung bescherte. Zur Ehrenrettung dennoch eine leidlich gute Bewertung für die nette Idee und den sprachlich angenehmen Stil.
SK
#1 Bewerter 1144 Bewertungen
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Nach drei Jahren wird Shadow endlich aus dem Gefängnis entlassen und ist froh, dieses dunkle Kapitel seines Lebens hinter sich zu haben. Er freut sich unbändig auf seine Frau Laura und auf seinen neuen Job im Fitnessstudio eines Freundes. Doch noch bevor er einen Fuß vor die Knasttür gesetzt hat, muss er erfahren, dass Laura bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Man schenkt ihm ein paar Tage früher als geplant die Freiheit, damit er wenigstens am Begräbnis teilnehmen kann, und es geht turbulent weiter für Shadow. Das Flugzeug gerät in einen Schneesturm, er wird auf einen anderen Flieger umgebucht und begegnet in diesem Flugzeug einem Unbekannten, der sich Mr. Wednesday nennt, erstaunlich viel über Shadow zu wissen scheint und ihm ein etwas diffuses Jobangebot macht.

Shadow lässt sich darauf ein und ist überrascht, wie vielen seltsamen Gestalten er begegnet, bis er erfährt, dass es sich dabei nicht um ganz normale Menschen mit mittelschwerer Meise handelt, sondern um Götter. Germanische, slawische, ägyptische Götter, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Götter, die ihre ursprüngliche Bedeutsamkeit eingebüßt haben und sich jetzt irgendwie durchschlagen müssen. Als Huren oder Totengräber beispielsweise, oder als scheinbar ganz normale ältere Herrschaften.

Die Vertreter diverser Mythologien sind sich zwar teilweise überhaupt nicht grün, doch steht fest, dass etwas geschehen muss, um die alte Ordnung wieder herzustellen. Es kann nicht angehen, dass die moderne Gesellschaft nur noch der Technik huldigt. Und so gerät Shadow auf einen verrückten Trip kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten und zwischen die Fronten eines wahren Götterkrieges.

Die zugrundeliegende Idee, die verschiedensten Götter im heutigen Amerika zusammenzubringen und mit der Lebenswirklichkeit von heute zu konfrontieren, finde ich extrem spannend, und ich hätte es Neil Gaiman zugetraut, daraus ein aberwitziges, mitreißendes phantastisches Abenteuer zu machen.

Aberwitzig ist das Buch ganz bestimmt, mitreißend aber leider nur sehr bedingt, was ich wahnsinnig schade finde, weil Gaiman wortgewandt und einfallsreich ist und mich mit seiner Gabe, banale Alltagsszenen so einzufangen, dass man sie genauso verschlingt wie spannende Action, überdies oft an Stephen King erinnert hat.

In den Passagen, die im ganz normalen amerikanischen Alltagsleben spielen, hat er mich auch richtig bezaubert, vor allem die Kleinstadtatmosphäre in dem Kaff in Minneapolis, das eine wichtige Rolle im Buch spielt, mitsamt den liebevoll gezeichneten Figuren.

Der phantastische Anteil konnte mich hingegen überhaupt nicht überzeugen. Zum einen mag das daran liegen, dass er sich als wichtigste  Götterwelten ausgerechnet jene ausgesucht hat, mit denen ich mich am schlechtesten auskenne (germanisch und russisch), zum anderen empfand ich das ganze Gedöns um den Götterkrieg aber von der Grundkonstruktion her als völlig wirr und nicht nachvollziehbar. Ich habe weder richtig verstanden, was das Ganze soll, noch, wie einige sehr surreale Szenen ins Bild passen. Die oft am Kapitelende eingeschobenen Kurzszenen mit irgendwelchen abgewrackten Gottheiten in den Hauptrollen konnte ich in den meisten Fällen ebensowenig einordnen, manche davon waren auch einfach nur eklig.

Ich hätte das Buch so gerne gemocht, aber mehr als eine mittelmäßige Bewertung ist leider nicht drin. In der ersten Hälfte hätte ich es nach einem guten Anfang ein paarmal sogar beinahe gänzlich weggelegt, weil es mir wie Shadow ging. Der schien nämlich auch fast das komplette Buch über keine Ahnung zu haben, was zur Hölle das Ganze eigentlich soll, worum es tatsächlich geht und was eigentlich genau seine Rolle in der ganzen Chose ist. Wenn Gaiman nicht so schön schriebe, hätte ich das Buch womöglich wirklich abgebrochen. Sehr schade, so viel verschenktes Potential!
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Neil Gaiman war mir bis vor kurzem 'nur' als (außergewöhnlicher) Kinderbuchautor ein Begriff und hätte mir ein Freund nicht dieses Buch geschenkt (um seinen Lieblingsautor kennenzulernen), wäre dies wohl auch so geblieben.

Die Story ist recht schnell erzählt: Shadow, ehemaliger Häftling auf Bewährung entlassen, erwischt keinen guten Start ins neue Leben. Seine Frau und sein bester Freund sterben kurz zuvor, sodass er ohne weitere Alternative das Jobangebot des mysteriösen Wednesday annimmt, künftig dessen Fahrer und Bodyguard zu sein. Bald stellt sich heraus, dass sein Chef ein Gott ist und dieser mit enormer Anstrenung versucht, seine KollegInnen in den USA dazuzubringen, zu einem letzten Kampf aufzubrechen in dem es um ihr aller Überleben geht.

Die zugrunde liegende Idee ist bemerkenswert realistisch: Götter und Göttinnen existieren nur solange man an sie glaubt. Doch wie alles im Leben ist auch der Glaube einem Wandel unterworfen und so kommen neue Gottheiten auf während die alten verblassen: des Internets, der Drogen, der Automobilindustrie - letztere wurde insbesondere durch ihre zahlreichen Opfer groß und mächtig. Obwohl es eine völlig fantastische Geschichte ist, gelingt es Gaiman sie derart gut in die Realität einzuflechten, dass man (bzw. ich :-)) sich immer wieder fragt, ob der obskure Alte im Supermarkt heute morgen oder die schrille Rothaarige gegenüber nicht vielleicht auch ein Gott oder eine Göttin darstellen.

Zwischen die eigentliche Handlung bettet der Autor kurze Kapitel ein, wie die Götter in die USA gelangten oder wie sie ihr heutiges Dasein in den USA fristen - eine ziemlich deprimierende Angelegenheit.

Das Alles ist ausgesprochen spannend erzählt, mit vielen überraschenden Wendungen und nicht weniger gelungenen Geschichten. Einziges Manko: Der Held ist vielleicht eine Spur zu gut. Kaum Zweifel, immer loyal, treu und ergeben - zu gut um wahr zu sein :-)

Ein toller Schmöker mit einer Reihe nachdenkenswerter Anregungen.
N
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Wie schon so oft wollen uns die Verlage den x-ten Stephen-King-Nachfolger präsentieren und wecken damit eine Erwartungshaltung beim Leser, die meist nicht erfüllt wird. "American Gods" ist ein skurriler, teilweise etwas wirrer, zu detailverliebter Roman mit einem interessanten Plot, der sich nicht so ohne weiteres in genretypische Schubladen pressen lässt.

Ein junger Mann steht kurz vor der Haftentlassung, als seine Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt. Verloren ohne Perspektiven lässt er sich mit dem mysteriösen Mister Wednesday ein, der sich als Godvater Odin entpuppt. Was folgt ist eine Art "Road-Movie" mit Kobolden, Zombies und Geistergestalten, dessen Höhepunkt in einer finalen Schlacht der alten Götter gegen Neuzeitgötter des Internet und der Automobilindustrie gipfeln soll.

Kings Markenzeichen, das Grauen, erzeugt durch den Einbruch des Übernatürlichen in scheinbar alltägliche Lebensumstände, sucht man vergeblich. Der Vergleich des Verlegers mit King wirkt bemüht, der Autor dagegen versucht durch unterschiedliche Elemente aus verschiedenen Genres, die alle nicht unbedingt neu sind, eine eigenständige Geschichte zu schreiben.

Auch wenn das Ergebnis etwas atmosphärische Dichte vermissen lässt und zum Schluss die Logik etwas auf der Strecke bleibt, ist der Unterhaltungswert höher als bei den letzten beiden King-Werken "Duddits" und "Der Buick".
P
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