Amor Towles: Ein Gentleman in Moskau

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Amor Towles: Ein Gentleman in Moskau
Verlag
ET (D)
2017
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
A Gentleman in Moscow
ET (Original)
2016
ISBN-13
9783471351468

Informationen zum Buch

Seiten
560

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Erschienen ist Graf Alexander Iljitsch Rostov vor dem Notstandskomitee des Volkskommissariats für Innere Angelegenheiten.

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Moskau, 1922. Der genussfreudige Lebemann Graf Rostov wird verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest verurteilt, ausgerechnet im Hotel Metropol, dem ersten Haus am Platz. Er muss alle bisher genossenen Privilegien aufgeben und eine Arbeit als Hilfskellner annehmen. Rostov mit seinen 30 Jahren ist ein äußerst liebenswürdiger, immer optimistischer Gentleman. Trotz seiner eingeschränkten Umstände lebt er ganz seine Überzeugung, dass selbst kleine gute Taten einer chaotischen Welt Sinn verleihen. Aber ihm bleibt nur der Blick aus dem Fenster, während draußen Russland stürmische Dekaden durchlebt. Seine Stunde kommt, als eine alte Freundin ihm ihre kleine Tochter anvertraut. Das Kind ändert Rostovs Leben von Grund auf. Für das Mädchen und sein Leben wächst der Graf über sich hinaus.

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Hausarrest im Hotel
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Moskau, 1922: Die politischen Verhältnisse ändern sich in Russland. Graf Alexander Iljitsch Graf Rostov hat ein sehr privilegiertes Leben geführt und ist damit und mit einem seiner Gedichte angeeckt. Das Volkskommissariat verurteilt ihn zu lebenslangem Hausarrest im Luxushotel Metropol, in dem der Graf schon vor dem Urteil logiert hat. Er muss seine Suite räumen und darf nur wenige Dinge mit in seine neue Unterkunft, eine Kammer unter dem Dach, mitnehmen. Aber diese Dinge wählt er mit Bedacht. Er richtet sich in seiner Kammer und in seinem neuen Leben ein und dennoch lässt ihn die Situation nach einiger Zeit fast verzweifeln, denn auch wenn er durch das Fenster einen Blick auf das Leben draußen hat, so ist es doch anders als wenn man an dem Leben draußen teilhaben kann. Dann lernt er zum Glück die kleine Nina kennen, mit der er interessante Gespräche führt und die geheimen Ecken des Hotels kennenlernt.

Dieses Buch ist ein ganz besonderes Highlight für mich. Der Schreibstil ist elegant und lebendig. Auch wenn die Umstände etwas traurig sind, so ist doch eine heitere Note spürbar. Der Autor beschreibt die Menschen und Schauplätze sehr bildhaft, so dass ich mir alles sehr schön vorstellen konnte.

Graf Alexander Iljitsch Graf Rostov ist ein sympathischer Mensch. Obwohl er bisher das Leben in vollen Zügen genossen hat, fügt er sich mit Haltung in seine neue, missliche Situation. Er ist wirklich ein Gentleman, selbst als er der Umstände halber als Kellner die Gäste bedienen muss. Da er ein liebenswürdiger Mensch ist, reißt der Kontakt zu alten Freunden auch nicht ab und er gewinnt neue hinzu. So erfährt er aus zweiter Hand, was draußen im Land vorgeht. Er ist diskret, loyal und hilfsbereit und so kümmert er sich um das Mädchen Sofia, das ihm von der erwachsenen Nina anvertraut wird. Es ist ein Aufgabe, die weitaus länger andauert als vorhergesehen, nämlich viele Jahre. Unter seiner Aufsicht wächst das kleine Mädchen zu einer jungen Frau und wundervollen Pianistin heran, der er dann die Tür zur Welt öffnet.

Es begegnen uns aber in diesem Hotel noch eine ganze Reihe von Personen, die ganz außergewöhnlich und von denen mir einige wirklich ans Herz gewachsen sind.

Eine wundervolle Geschichte, die mich absolut begeistert hat. Ich kann das Buch nur empfehlen.
B
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Leben im Mikrokosmos
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1922 - 1954 Moskau. Der wohlhabende Graf Alexander Rostov ist 30 Jahre alt und hat mit seinen Gedichten sowie für seine Gesinnung für so viel Unmut gesorgt, dass er 1922 erst zum Tode verurteilt, dann jedoch unter lebenslangen Hausarrest im Luxushotel Metropol gestellt wird. Man sollte meinen, dass einem bei dem Urteil die Decke auf den Kopf fällt, doch Rostov arrangiert sich in einer kleinen Mansarde im 6. Stock seines Arrestdomizils und passt seine Lebensgewohnheiten den Umständen an. Während draußen vor den Hoteltüren der Umbruch mit Krieg und Revolution in der Stadt Einzug hält, macht er sich Gedanken über die Gäste und Bediensteten im Hotel, die ihn mit den nötigen Informationen versorgen, die außerhalb der Hotelmauern stattfinden. Aber auch innerhalb der Hotelwände gibt es einige Schicksale, die ihn zum Handeln zwingen. Er kümmert sich rührend da kleine Mädchen Nina, Jahre später dann um Ninas Tochter Sofia, als Nina verschwindet. All sein Herzblut gibt Graf Alexander Rostov, ein Gentleman der alten Schule, doch am Ende ist immer er der Verlassene, denn während die anderen das Hotel Metropol verlassen, ist er weiterhin dort gefangen.
Amor Towles hat mit seinem Buch „Ein Gentleman in Moskau“ einen ganz bezaubernden Roman vorgelegt, der den Leser zum einen auf eine Zeitreise durch 30 Jahre Moskauer Politik und Geschichte mitnimmt und zum anderen eine Protagonisten präsentiert, der so einzigartig wie unvergesslich ist. Der Schreibstil ist sowohl flüssig als auch lebendig und elegant, der Autor versteht es auf sehr bildgewaltige Weise, dem Leser das Hotel Metropol sowie dessen Besucher und Bediensteten so eindrucksvoll nahe zu bringen, dass man den Eindruck hat, selbst dort gewesen und die Personen getroffen zu haben. Gleichzeitig wird von der ersten Seite an eine Spannung aufgebaut, die sich während der Geschichte immer mehr steigerte und einem das Buch regelrecht an den Händen klebte, weil man sich nicht trennen wollte. Towles hat seine Handlung nicht nur mit einem interessanten geschichtlichen Hintergrund versehen, sondern lässt den Leser auch an Literaturzitaten, russischen Lebensgewohnheiten und Anekdoten teilhaben. Durch geschickte Wendungen und Überraschungseffekte ist man bei diesem Buch nie sicher, was im nächsten Augenblick auf einen zukommt und gerade das macht die Geschichte so unterhaltsam und einzigartig.
Die Charaktere sind alle detailliert und liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt. Mit ihren unterschiedlichen Wesenszügen und Eigenheiten geben sie der Handlung immer wieder ein neues Gesicht. Graf Rostov ist ein charismatischer Gentleman, wie er im Buche steht. Er ist wohlhabend, jedoch wird ihm sein Titel nach dem Urteil aberkannt. Doch er verliert dadurch keinesfalls an Größe, besitzt er doch ein großes Herz und ist vielseitig interessiert. Er ist eine Frohnatur und ein Optimist gleichzeitig, weshalb er seiner prekären Lage so positiv gegenüberstehen kann und in all den Jahren nie den Mut verliert. Bei ihm ist das Glas immer halbvoll, und so nimmt er sich den Gestrandeten ebenso an wie den Angestellten, immer höflich und freundlich, geradezu liebevoll. Er wagt sogar den Ausflug in den Kellnerberuf und freundet sich mit dem Küchenchef Emile an, der ihn mit seinen kunstvollen Speisen immer wieder erfreut. Sämtliche Protagonisten sind aufgrund ihrer eigenen kleinen Episoden eine Bereicherung im Leben von Graf Rostov als auch für die durchaus bunte und liebevolle Handlung.
„Ein Gentleman in Moskau“ ist eine ganz zauberhafte Geschichte über einen Mikrokosmos, dem Graf Alexander Rostov durch seine Präsenz den Stempel aufdrückt. Liebevoll und mit einigem Humor erzählt, rasen die über 500 Seiten dahin und am Ende fühlt man sich fast selbst zuhause im Hotel Metropol in Moskau mit all den Personen, die über die Jahre dort Einzug gehalten haben, aber in Alexander hat man sich verliebt. Absolute Leseempfehlung für einen Roman der Extraklasse!
D
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