Brigitte Riebe: Marlenes Geheimnis

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Ein emotionaler und bewegender Familienroman
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*Inhalt*
Christiane Auberlin, genannt Nane reist zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee. Dort trifft sie auf den Rest ihrer Familie, ihrer Mutter Vicky und ihrer Tante Marlene. Eva hat Nane ihre Aufzeichnungen, so eine Art Lebensbeichte hinterlassen. Da Nane gerade an einem Punkt in ihrem Leben angekommen ist, an dem sie eine weitreichende Entscheidung treffen muss, nimmt sie das Angebot ihrer Tante an und bleibt ein paar Tage länger. Sie liest die Geschichte ihrer Oma, die nach dem 2. Weltkrieg mit Marlene aus der Heimat, dem Sudetenland vertrieben wurden, dabei kommt sie einem lang gehüteten Geheimnis auf die Spur.

*Meine Meinung*
"Marlenes Geheimnis" von Brigitte Riebe ist ein bewegender Roman über das Schicksal dreier Frauen. Familiengeschichten, die geheimnisvoll sind und zu unterschiedlichen Zeiten spielen, haben mich schon immer fasziniert. Der Schreibstil der Autorin ist spannend und fesselnd. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Rückblenden sind sehr emotional und lebendig. Eva und Marlene erleben auf ihrer Flucht schreckliche Dinge, die hier gut beschrieben wurden, nicht zu reißerisch aber auch nicht zu harmlos. Die geschichtlichen Fakten sind genau recherchiert und gut in die Geschichte eingeflochten.

Nane ist mir gleich ans Herz gewachsen, ihre Unzufriedenheit mit ihrem Leben ist für mich gerade sehr nachvollziehbar. Eva dagegen ist eine starke Frau, die sich auch durch Rückschläge und den schrecklichen Taten, die sie erleben musste, nicht entmutigen lassen hat. Ihre Stärke und Kraft hat mir sehr imponiert und auch wie sie fern der Heimat für beide ein neues Zuhause geschaffen hat. Marlene ist am Anfang für mich nicht greifbar, sie ist so unnahbar und herrisch, doch im Laufe des Buches wird dem Leser immer bewusster, warum sie so geworden ist.

*Fazit*
Wer Familiengeschichten mag, die auch einen Teil deutscher Geschichte erzählen, ist hier genau richtig. Einfühlsam, berührend und aber teilweise auch echt grausam… sind die Worte, die mir als erstes zu diesem Buch einfallen.

AS
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Eine bewegende Familiengeschichte
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Christianes Großmutter Eva Auberlin ist gestorben und Nane reist zur Beerdigung an den Bodensee. Hier hat sich Eva mit ihrer Tochter Marlene nach dem Zweiten Weltkrieg ein neues Leben aufgebaut. Das alles gehört nun Marlene, zu der Nane immer ein herzliches Verhältnis hatte. Sie gabelt unterwegs ihre Mitter Vicky auf und auch noch einen verletzten Hund. Kaum sind sie im Haus der Großmutter eingetroffen, spürt man auch schon die Spannungen zwischen Marlene und Victoria. Als Nane von ihrer Tante Tagebuchaufzeichnungen ihrer Großmutter bekommt, muss sie beim Lesen feststellen, dass sie nicht viel über Eva gewusst hat.
Die Geschichte der Familie Auberlin wird in unterschiedlichen Zeitsträngen erzählt, so erfahren wir, wie Eva nach Rickenbach kam und was sie dabei an Schrecklichem erdulden musste. Natürlich würde sie auch am Bodensee nicht freundlich aufgenommen, sondern misstrauisch beäugt. Doch sie hat sich durchgebissen und es zu etwas gebracht. Nicht nur das Haus, auch die Obstwiesen und eine Brennerei mit gutem Ruf gehen nach dem Tod von Eva an Marlene. Marlene ist eine sympathische Frau, die sich immer um Nane gekümmert hat, denn die flatterhafte Vicky war ständig unterwegs. Victoria flüchtet auch recht schnell wieder vor den Auseinandersetzungen mit Marlene.
Als Nane erkennt, wie wenig sie von dem Leben ihrer Großmutter wusste, begreift sie, dass es an ihr ist, die Familie zusammenzuhalten. Obwohl sie ziemlich ausgebrannt war, als sie anreiste, gewinnt sie beim Lesen immer mehr Stärke und sie entdeckt schließlich auch „Marlenes Geheimnis“. Dabei spielt auch der Tierarzt Fabio Rossi eine Rolle, der sich um den verletzten Hund kümmert.
Es ist sehr schwer, über die Gräueltaten während des Krieges und der Flucht zu lesen. Da kann man froh sein, dass man solches Leid nicht miterleben musste.
Mich hat die Geschichte von Anfang an gepackt. Die Charaktere waren sehr gut und individuell beschrieben. Dabei mussten mir nicht alle sympathisch sein, doch sie rundeten das Gesamtbild ab.
Ich kann dieses tolle Buch nur empfehlen.

B
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Eine Geschichte, die unter die Haut geht
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Inhaltsangabe:
Marlene hat mit ihrer Mutter Eva nach dem Krieg ein neues Leben am Bodensee begonnen. Dort betreiben sie eine gut gehende Schnapsbrennerei.
Doch dann stirbt Eva und Marlene händigt ihrer Nichte Nane Aufzeichnungen ihrer Großmutter aus. Dabei entdeckt Nane ein lange gehütetes Familiengeheimnis.

Meine Meinung:
Ich habe schon viele Romane von Brigitte Riebe mit großer Begeisterung gelesen. Doch mit Marlenes Geheimnis hat sich die Autorin nochmals selbst übertroffen.
Auf sehr einfühlsame Weise erzählt sie uns Evas Leben, die aus dem Sudetenland vertrieben wurde und bei Toni Auberlin in Rickenbach bei Salem eine neue Heimat fand. Gemeinsam bauen sich die beiden eine erfolgreiche Schnapsbrennerei auf.
Auch Nane hat es nicht einfach und möchte am Bodensee eine Auszeit nehmen. Sie ist total überarbeitet, leidet am Born-out-Syndrom und denkt ebenfalls darüber nach, ihr Leben grundlegend zu ändern.
Die beiden Geschichten werden abwechselnd erzählt und beide konnten mich erreichen.
Die Geschichte läßt einen nicht mehr los und wird bestimmt noch lange in mir Nachwirken. Brigitte Riebe beschönigt nichts und es war wirklich eine grausame Zeit, wo ich froh bin, dass ich diese nicht miterleben mußte.
Man fragt sich, wieviel Leid kann ein Mensch aushalten, aber das scheint Eva und Marlene nur umso stärker gemacht zu haben.
Auch in der Jetztzeit konnte ich mich gut in Nane und ihr Born-out, dass ja immer mehr verbreitet ist, gut hineinversetzen.
Marlenes Geheimnis gehört zu meinen Jahreshighlights, denn diese Geschichte hatte alles, was ein gutes Buch für mich ausmacht.
Ein schönes Cover, eine berührende Geschichte mit einem sehr flüssigen und fesselndem Schreibstil und da Brigitte Riebe promovierte Historikerin ist, natürlich sehr gut recherchiert. Die Autorin scheint auch sehr tierlieb zu sein, was bei mir immer noch Extrapunkte gibt.
Von mir gibt es eine ganz klare Lesempfehlung und ich freue mich schon sehr auf weitere Werke der Autorin.
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Wider das Vergessen
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In ihrem neuen und wie gewohnt mit wunderbarer Sprache geschriebenen Roman erzählt Brigitte Riebe die bewegende Geschichte von Eva Auberlin, die mit ihrer Tochter Marlene nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung aus ihrer Heimatstadt Reichenberg im Sudetenland und der folgenden gefahrvollen Odyssee eine neue Heimat am Bodensee findet.
Aber es ist gleichzeitig die Geschichte von Evas Enkeltochter Nane, die nach der Beerdigung ihrer Großmutter deren Aufzeichnungen liest, womit der Leser sich auf eine zweite Handlungsebene begibt, denn in dieser hält sie die Stationen ihres Lebens fest und enthüllt ein Geheimnis, das nicht nur das Leben ihrer Nachkommen, der Auberlin-Frauen, zu denen auch Nanes unkonventionelle Mutter Viktoria gehört, aufrüttelt und in neue Bahnen lenken wird!

Brigitte Riebe nimmt sich eines weitgehend unbekannten Kapitels der deutschen Kriegs- und Nachkriegsgeschichte an, zu dem es längst nicht so viele Augenzeugenberichte zu geben scheint, wie zu anderen schweren Themen, die sich auf den Zweiten Weltkrieg und ihre Folgen beziehen!
Flucht aus Ostpreußen? Das kennt man, nicht zuletzt durch die Bücher der Publizistin Marion Gräfin Dönhoff! Aber kaum jemand schreibt über die Vertreibung der Sudetendeutschen, die nach dem verlorenen Krieg als Deutsche nicht mehr in dem Land bleiben durften, das ihnen und ihren Vorfahren längst Heimat geworden war.

Die Autorin lässt Eva stellvertretend für all jene Sudetendeutsche ihre Geschichte erzählen, die Unsägliches erleiden mussten und denen das neue Heimatland lange keine Heimat werden konnte, da sie mit Misstrauen und Abneigung von den Einheimischen der jeweiligen Orte und Regionen, in denen sie sich niederließen, beäugt wurden.

Die Roman-Eva hatte Glück! Durch Zufall und Glück konnte sie ihre Kenntnisse und Begabungen, das Schnapsbrennen nämlich, das sie von ihrem Vater, einem Apotheker, gelernt hatte, dank der Heirat mit Toni Auberlin erfolgreich einsetzen und es zu Wohlstand und Anerkennung bringen. Mit Abstrichen kann man wohl von gelungener Integration sprechen!

Doch lernt der Leser nach und nach eine ganz andere Eva kennen, eine, die Geheimnisse hütet, die womöglich Schuld auf sich geladen hat, die alles in allem so facettenreich ist, wie nur Brigitte Riebe selbst sie ersinnen kann.
Das Gleiche gilt auch für die übrigen Akteure, allen voran Marlene und Nane. Gerade Marlene gibt Rätsel auf, sie ist hart und weich zugleich, schroff und dennoch liebevoll, verschlossen und dann wieder erstaunlich offen. Sie ist gewiss jemand, der polarisiert, dem die Herzen nicht so schnell zufliegen können, wie das vielleicht bei der jungen, anfangs so verlorenen Nane der Fall ist, die die Autorin eine Entwicklung durchlaufen lässt, die in ihrer Glaubhaftigkeit überzeugt.
Wie immer auch lässt Brigitte Riebe eine Reihe von spannenden, anrührenden, aber auch ärgerlichen und wenig einnehmenden Nebenfiguren auftreten, die mit den vier Auberlin-Frauen auf die eine oder andere Weise verknüpft sind und die der bedrückenden und gleichzeitig hoffnunggebenden Geschichte eine gewisse Leichtigkeit und jedenfalls einen besonderen Charme verleihen, dem sich der Leser nicht entziehen kann.

Streckenweise schwer zu ertragen sind die Rückblicke, ist das, was sich auf der zweiten Handlungsebene ereignet, die zum großen Teil in den Kriegszeiten spielt und das Grauen fühlbar macht, das sich unter der braunen Herrschaft entfaltete!
Da erfährt man von Terror und willkürlichen Morden, von den Repressalien, denen Andersdenkende und -glaubende, denen solche, die die "falsche" Nationalität hatten, ausgesetzt waren, und von der Lebensgefahr, in der die Menschen Tag für Tag schwebten. Und man erfährt von Rache, sei es durch die Nationalsozialisten, die das Dorf Lidice und seine Bewohner nach dem Attentat auf Heydrich vernichteten, oder durch die Tschechen an den deutschstämmigen Mitbürgern in den ersten Nachkriegsmonaten.
Der ganze Horror des Krieges wird in diesem unvergesslichen Roman fühl- und erlebbar, die womöglich dunkelste Zeit unsrer Geschichte wird noch einmal heraufbeschworen - wider das Vergessen!
Denn es gibt Dinge, die niemals vergessen werden, niemals wieder geschehen dürfen. Brigitte Riebe erinnert uns nachdrücklich daran!
UG
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Hochprozentig!
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Brigitte Riebe - Marlenes Geheimnis

"Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz."

Nane fährt zum Bodensee um ihrer geliebten Großmutter die letzte Ehre zu erweisen. Die ganze Gemeinde trauert um die Senior-Chefin der erfolgreichen Obstbrennerei Auberlin.
Marlene, die älteste Tochter von Eva Auberlin erwartet ihre Schwester Vicky und geht schon einmal in Abwehrstellung. Jede Begegnung der wesensfremden Schwestern, birgt eine kleine Untiefe, selbst auf der Beerdigung tränkt Spannung die Luft. Wegen eines Granatkreuzes, das Marlene trägt, gibt es böse Worte und Vicky fährt wieder.

Nane weiß nicht, ob sie bleiben oder flüchten soll. Ein geheimnisvoller Umschlag, den ihre Großmutter Eva ihr zudachte, nimmt ihr die Entscheidung ab. Es ist ein dunkelrotes Notizbüchlein, in dem sie die Lebensbeichte von Eva Menzel findet. Mit klopfenden Herzen blättert Nane durch das aufregende Leben ihrer Großmutter, einer Frau, die alles hatte, alles verlor und so vieles wieder gewinnen durfte. Viel Leid, viel Liebe, Freundschaft und ein Kampf, der über Generationen hinausging.
Der alte, nun tote Bentele, war Marlenes Konkurrent und Erzfeind. Sein Enkel Simon übergibt Nane sein Vermächtnis zum Übersetzen.
Tante Marlene darf nichts davon erfahren. Aber kann Nane, ob des brisanten Inhaltes, das gegebene Versprechen halten?

Atemberaubende Spannung, gewohnt flüssiger Schreibstil, berührend, bewegend zum Nachdenken und Innehalten.
Ganz klar sind in diesem generationsübergreifenden Roman, die Frauen die Helden, sie sind mutig und stellen sich Glück, Leid und Schicksal.
Sehr gut recherchiert. Liebenswerte und kantige Nebencharaktere.
Hier macht das Spekulieren Freude.

Blinzeln, Nase putzen und tief Luft holen! Ich bin begeistert. Man möchte Brigitte Riebe für dieses "Geschenk" in die Arme nehmen.
Danke für diesen unvergesslichen Roman!





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