Constanze Wilken: Das Erbe von Carreg Cottage

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Constanze Wilken: Das Erbe von Carreg Cottage
Verlag
ET (D)
2017
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783442484768

Informationen zum Buch

Seiten
480

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Gelbe Blüten raschelten im warmen Sommerwind.

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Die 35-jährige Lili Gray steht vor dem Nichts, als sie ihr Café in einem kleinen schottischen Küstenort schließen muss. Doch dann vermacht ihr ein Unbekannter ein altes Haus auf der Halbinsel Llyn in Nordwales. Die leicht verfallene Pilgerraststätte und der Garten an den Klippen ziehen Lili sofort in ihren Bann. Von dort blickt sie auf die Insel Bardsey, die eine unerklärliche Faszination auf sie ausübt. Aber Lilis Anwesenheit scheint jemanden zu stören, und die junge Frau ahnt nicht, wie sehr die Geschichte des Pilgerortes mit ihrer eigenen – und der des unbekannten Gönners verbunden ist ...

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Die Kraft der Toleranz
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Lili Gray hat gerade ihr geliebtes Café in Schottland schließen müssen, als sie ein völlig unerwartetes Erbe erhält: ein ihr unbekannter Mensch hat ihr ein sehr altes Cottage an der walisischen Küste zugesprochen. Das die Mittdreißigerin nichts zu verlieren hat, macht sie sich mit ihrem Hund auf... Kaum ist sie am Cottage angekommen, ist es auch schon um sie geschehen: zu atemberaubend ist die alte Pilgerstätte und der Garten, von dem man einen atemraubenden Blick auf die Insel Bardsey hat. Ynys Enlli, wie sie von den Walisern genannt wird, ist eine heilige Insel, die schon im 6. Jahrhundert als Wallfahrtsort besucht wurde.
Lili ist fasziniert von diesem Fleckchen Erde und da ihr körperliche Arbeit sehr entgegen kommt, macht sie sich - mit tatkräftiger Unterstützung eines örtlichen Handwerkerbetriebes - an die Renovierung des Cottages.
Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr eigenes Ziel einem Menschen vor Ort ein Dorn im Auge zu sein scheint...

Zu Beginn des 7. Jahrhunderts kommt die junge Meara in eine kleine Hütte nahe der heiligen Insel Ynys Enlli. Nachdem ihre Eltern und ihre Schwester von Christen grausam ermordet wurde, tritt sie in die Fußstapfen ihres Vaters, eines anerkannten Druiden, und hilft den Menschen fernab ihres Heimatdorfes mit ihrem Heilwissen. Doch auch in Nordwales begegnet ihr der Hass, mit dem die christliche Kirche dem alten Brauchtum und der alten Religion begegnet, so dass die junge Frau weiterhin vorsichtig sein muss.

Die beiden Erzählstränge sind durch 1400 Jahre getrennt, aber der Ort, die Halbinsel Llyn, ist das verbindende Element. Doch ist das schon alles oder gibt es noch weitere Gemeinsamkeiten? Während wir Lilis anpackende Art und die Suche nach dem Erblasser verfolgen, erfahren wir immer mehr vom einfachen wie schwierigen Leben Mearas. Schnell wird klar, dass die beiden Frauen eines auf jeden Fall eint: sie gehen beide ihren Weg und bleiben sich dabei stets treu.

Der Roman hat mich von Anfang an gefesselt, denn beide Ebenen sind sehr gelungen miteinander verknüpft und erzeugen jede für sich eine wirklich gute Spannung. Die Autorin Constanze Wilken schafft es, mit diesen zeitlich doch relativ weit entfernten Strängen eine faszinierende Geschichte zu erzählen, die so manches Mal ein Lehrstück für Toleranz sein kann - denn sie zeigt auf, welche Gewalt und welchen Hass das Unverständnis für Andersdenkende entfachen kann. Eine Erkenntnis, die heute noch genauso wichtig ist wie vor über tausend Jahren.
Zudem verdient die spannende Geschichte Wales' mehr Aufmerksamkeit - was Constanze Wilken hier sehr gut verpackt schafft.

Fazit: Ein unterhaltsamer, packender Roman mit schön entwickelten Figuren, einem für mich mehr als interessanten historischen Kern und einer tollen, bildhaften Atmosphäre.
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Überzeugend auf beiden Ebenen
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Lilian ist Mitte 30 und gerade an einem ziemlichen Tiefpunkt in ihrem Leben angekommen. Das Café, das sie die letzten Jahre geführt hat, musste sie aufgrund einer Mieterhöhung aufgeben, eine Wohnung hat sie auch nicht mehr und sie ist praktisch pleite. Dementsprechend hat sie nichts zu verlieren, als sie die Nachricht erhält, dass ihr ein Unbekannter ein altes Cottage in Wales vererbt hat. Zwar mit der Auflage, es zu einer Pilgerraststätte zu machen, aber das schreckt Lilian nicht, sie freut sich über die neue Aufgabe und Chance. Sie stürzt sich in die Renovierung des Cottage und fühlt sich dort von Anfang an merkwürdig wohl. Doch anscheinend ist ihre Ankunft in dem kleinen Ort nicht jedermann Willkommen.

Die zweite Handlungsebene des Romans spielt im 7. Jahrhundert, ebenfalls in Wales. Das aufkommende Christentum bekämpft die alten Religionen und schreckt dabei auch vor blutiger Gewalt nicht zurück. So wird die Familie der jungen Lileas grausam hingerichtet, da ihr Vater ein Druide war, und nur die junge Frau kann fliehen. Fortan lebt sie unter dem neuen Namen Meara in einer kleinen Hütte und hilft den Menschen in der Umgebung mit ihren Kenntnissen. Schnell macht sie sich einen Namen als Heilerin, doch muss sie auch immer darauf bedacht sein, unauffällig zu bleiben und nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Verbunden werden die beiden Handlungsstränge zunächst über den Ort. Beide spielen an der walisischen Küste, an der Pilger-Halbinsel Llyn. Ob es tatsächlich einen weiteren Zusammenhang zwischen den beiden Frauen gibt, deren Schicksale doch mehr als 1000 Jahre auseinanderliegen?
Nach und nach zeigen sich viele Ähnlichkeiten im Charakter und Verhalten von Lilian und Meara, und auch ihr Leben verläuft in gewissen Parallelen. In beiden Zeiten spielt die Verbundenheit zur Natur eine große Rolle und natürlich gibt es auch jeweils einen Mann im Leben der beiden Frauen. Auch Religion wird angesprochen, natürlich mehr in der Vergangenheitshandlung, aber auch in der Gegenwart wird deutlich, was für schreckliche Folgen Religion ohne Toleranz haben kann.

In solchen Büchern auf zwei Zeitebenen habe ich normalerweise schnell einen bevorzugten Handlungsstrang und meist ist es der in der Vergangenheit. Auch hier hat mir Mearas Geschichte sehr imponiert und mich neugierig auf eine mir eher unbekannte Zeit gemacht. Doch eigentlich fand ich Lilians Geschichte ebenfalls sehr spannend und habe mit ihr auch sehr mitgefiebert.

Insgesamt ein wirklich schönes Lesevergnügen mit wunderbarer Atmosphäre!
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Geheimnisvolles Wales
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Bücher mit Geschichten auf 2 Zeitebenen sind gerade sehr angesagt.
Aber dieses Buch ist etwas ganz anderes und neues!
Denn hier geht es im historischen Teil zurück ins 7. Jahrhundert, die sogenannten "Dark Ages".

In Wales kämpfen die Druiden ums Überleben, denn die Christen sind auf dem Vormarsch und ihr Handeln im Bestreben ihren Glauben zu etablieren ist oftmals nicht besonders christlich. Wie auch bei den Kreuzzügen ins "Heilige Land" greifen sie auch hier gern und schnell zur Waffe!
Eines ihrer Opfer ist der Druide Ruan, der mitsamt seiner Familie ermordet wird. Als einzige überlebt Tochter Lileas, die daraufhin flieht und unter dem neuen Namen Meara versucht sich ein neues Leben als Heilerin aufzubauen.
Sie trifft auf den Mönch Cadeyrn - auch er auf der Flucht.
Im Jahr 2016 geht es um die junge Schottin Lilian. Gerade als sie ihr Café schließen muss vermacht ihr ein Unbekannter ein Cottage in Wales. Es handelt sich um eine alte Pilgerraststätte, die Lilian betreiben soll.
Als sie in Wales ankommt ist sie von diesem Land sofort eingenommen und stellt sich der Herausforderung.
Aber anscheinend ist nicht jeder von ihrer Anwesenheit begeistert. Auch birgt das Cottage anscheinend ein Geheimnis.
Und erst nach Ablauf eines Jahres wird sie den Namen ihres Erblassers erfahren.....


Die Hauptpersonen werden sehr detailliert und authentisch beschrieben und man ist jederzeit an der Seite von Lileas/Meara oder Lilian.
Meara ist eine unglaublich starke und bewundernswerte Frau, ihr zu
folgen war faszinierend.
Aber auch Cadeyrn, vom Vater zum eigenen Schutz in einem Kloster versteckt, ist in der Handlung sehr präsent. Seine Zweifel am Glauben an Gott werden durch seine Gefühle für Meara noch verstärkt.
Lilian hat zu Anfang ihren Platz im Leben noch nicht gefunden. Sie ist oft unsicher und auch misstrauisch Fremden gegenüber. Ihr einziger Begleiter ist ihr treuer Hund Fizz.
Aber der Handwerker Marcus ist gleichsam talentiert wie geduldig!
Auch die anderen, sehr unterschiedlichen Charaktere tragen viel zur spannenden Handlung bei.
Durch die gesamte Geschichte zieht sich ein Geheimnis, das sich erst ganz zum Schluss zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügt.
Der mystische Anteil der Geschichte ist wunderbar eingebettet ins 21. Jahrhundert und war zu keiner Zeit unglaubwürdig oder unpassend.


Das Erbe von Carreg Cottage ist bereits mein vierter Wales - Roman von Constanze Wilken.
Und erneut bin ich von deren wunderbaren Schreibstil absolut begeistert.
Die Recherchen zu den historischen Fakten sind unglaublich!
Die Beschreibungen von Wales, von dieser unglaublich schönen, teils archaischen Landschaft, sind so bildgewaltig, dass man fast meint wirklich dort zu sein.
Die Liebe der Autorin zu Wales, dem Land und den Menschen dort, ist jederzeit deutlich zu spüren.

Sehr angenehm fand ich den Namensregister, denn die walisischen Namen waren zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig.

Zu meiner großen Freude habe ich erfahren dass die Autorin an einer Fortsetzung arbeitet.
Ich freue mich schon jetzt sehr darauf!
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Eine traumhafte Zeit in Wales
(Aktualisiert: 17 März 2017)
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Inhaltsangabe:
Mit 35 Jahren steht Lili Gray vor dem Nichts. Nachdem sie ihr Café verloren hat, ist sie auch noch obdachlos.
Da erscheint es ihr wie ein Wunder, dass sie von einem Unbekannten ein altes Haus in Wales geerbt haben soll. Es ist mit der Auflage verbunden, das Cottage, welches einst eine Pilgerraststätte war zu renovieren, es zu bewohnen und für Reisende wieder zugänglich zu machen. Nach Ablauf eines Jahres soll Lili dann erfahren, wer ihr das Haus vermacht hat.
Als sie dort ankommt übt der Ort sofort eine Fasziniation auf sie aus und sie fühlt sich wohl und geborgen. Doch anscheinend hat jemand etwas gegen ihre Anwesenheit, denn noch bevor Lili in das Haus einzieht, wird es total verwüstet.....

Meine Meinung:
Ich liebe Geschichten, die sich auf zwei Zeitebenen abspielen und war hier ziemlich überrascht, dass uns die Vergangenheit bis ins Jahr 614 zurückführt.
Aber gerade das hat mir sehr gut gefallen. Constanze Wilken hat einen sehr schönen und bildhaften Schreibstil, der mir die Druidenzeit richtig Nahe gebracht hat. Ich konnte mich so richtig in Lilea hineinversetzen. Lilea, deren Eltern grausam ermordet wurden, muß sich von da an als Heilerin betätigen. Hier liebte ich ihre feinfühlige Art und konnte mich an der rauhen Landschaft erfreuen und die salzige Luft riechen.

In der Zukunft begleiten wir Lili, wie sie das Cottage wieder herrichtet und sich gegen ihren Widersacher durchsetzt.

Beides sind sehr starke Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen, denn auch Lilis Mutter ist gestorben, ihren Vater kennt sie nicht und bis jetzt war sie auch noch nirgends länger seßhaft.

Mit Lilea fühlte ich mich aber mehr verbunden, weil ich ihre ruhige und besonnene Art sehr gerne mochte, während Lili oft sehr unhöflich ist und auch sonst niemanden an sich heran läßt. Da stößt sie öfter mal jemanden vor den Kopf. Aber sie sieht es meistens auch sehr schnell wieder ein.

Ich habe mich in der Geschichte sehr wohl gefühlt, konnte mich sehr gut in die Vergangenheit zurückversetzen, sah aber auch das Cottage vor mir und konnte mir richtig gut vorstellen, wie schön es Lili und Marcus wieder hergerichtet haben.
Auch die Suche nach dem Geheimnis fand ich toll und hat richtig für Spannung gesorgt.
Die Geschichte hatte alles, was ein gutes Buch ausmacht. Eine schöne und spannnende Handlung, ein flüssiger Schreibstil, tolle Protagonisten, einen passenden Schluß und ein wunderschönes Cover.
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Wo die Vergangenheit die Gegenwart berührt
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Lilian macht eine unerwartete Erbschaft und begibt sich auf den Weg nach Wales. Dort, vor der Insel Bardsey, soll ihr ein bis dahin unbekannter Gönner ein kleines Cottage hinterlassen haben.
Da sie ihr Café, welches sie bis dato in Schottland betrieben hat, schließen musste und somit nichts mehr hat, was sie hält, macht sie sich mit ihrem Hund Fizz auf den Weg nach Wales.
Dort angekommen spürt sie sofort, dass dieser Ort sie berührt, dass sie hier eine neue Heimat finden kann. Kurzerhand nimmt sie das Erbe an und kümmert sich um die Renovierung des Cottages. Doch was wollen ihr die mysteriösen Bilder, die sie manchmal vor ihrem geistigen Auge sieht, wohl vermitteln. Und welcher der Dorfbewohner ist ihr vielleicht nicht ganz so gut gesonnen…

Für mich war dieses Buch das erste, welches ich von Constanze Wilken gelesen habe. Aber schon jetzt kann ich behaupten, dass es nicht das letzte gewesen sein wird.
Ihre wunderschönen Beschreibungen der Landschaft und der alten Bräuche in Wales waren so plastisch und greifbar. Ich habe mich sehr gut in die Zeit und die Gegend hineinversetzen können.
Die Geschichte um Lilian auf der einen Seite und die Geschichte um die Heilerin Lileas/Meara und den Mönch Cadeyrn, im Wales um 614, waren geschickt miteinander verwoben. 
Die Auswahl der Namen, das Erleben der Gefühlswelten der einzelnen Personen… es wurde einem so nahe gebracht. Noch dazu das Gefühl, dass hier jemand wirklich viel Herzblut, viel Recherche um die damalige Zeit und deren Gebräuche in den Roman gesteckt hat. Ich hatte das Gefühl, dass hier ein enormes Wissen und eine große Liebe zu einem besonderen Landstrich mit in das Buch eingeflossen sind.

Ich kann gar nicht sagen, welche Handlung mich mehr angesprochen hat. Beide Geschichten waren durchweg fesselnd und sehr greifbar. Wenn der eine Abschnitt zu Ende ging, konnte ich es kaum erwarten, bis die Geschichte fortgesetzt wurde. Auf der anderen Seite konnte mich gerade dann der „Ausflug“ in die andere Zeitebene auch sofort wieder gefangen nehmen. Letzten Endes war ich regelrecht traurig, als beide Zeitstränge und somit auch das Buch endeten. Ich war komplett in der Geschichte drin und habe keine Sekunde dieser Zeitreise bereut.

Das ist auf jeden Fall ein Buch, welches mir wieder einen weiteren Ort auf meiner „möchte ich gerne mal sehen“ Liste beschert hat. Ich möchte selbst sehen und fühlen, wie dort in Wales die Vergangenheit und die Gegenwart verschmelzen und am liebsten würde ich bei Lilian im Pilgercottage eine kurze Pause einlegen…
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Das Vermächtnis der Druidin
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Mit "Das Erbe von Carreg Cottage" hat Constanze Wilken einen mitreißenden Roman erschaffen, dessen Handlung auf zwei Zeitebenen in Abardaron auf der Halbinsel Llyn im mythenreichen Wales angesiedelt ist.
Wir begegnen zwei außergewöhnlichen und bewegenden Frauengestalten, deren Schicksal den Leser auch noch lange nach Beendigung des Buches beschäftigen wird.

Da ist zum einen die Druidentochter Lileas/Meara, die um das Jahr 614 nach dem Verlust ihrer Familie in einer feindlichen Welt ihr Dasein fristen muss. Sie, jung an Jahren und mit besonderen Kräften gesegnet, verzagt nicht und ist als Heilerin und würdiger Nachfahrin ihres Vaters in der Druidentradition immer bereit, denen zu helfen, die ihrer Hilfe bedürfen oder diese anzunehmen wagen.
Denn die Bewohner ihres Landes leben in Angst, - vor dem Herrschaftsstreben der sächsischen Könige und ihren brutalen Vollstreckern und vor den römisch-katholischen Priestern, deren Bestreben es ist, die alte Religion der Kelten, die heidnische Religion, auszumerzen mitsamt ihren Druiden, den weisen Männern und Frauen.
Aber auch die aus Irland gekommenen Missionare, von denen viele den alten Götterglauben neben dem neuen christlichen Glauben bestehen lassen, sind in Gefahr!
Vor diesem düsteren Hintergrund bleibt die aufrechte Meara stets sich selbst treu - aller Unbillen und Gefahren zum Trotz. Und zum Glück hat sie wahre Freunde, die sie schützen und Strecken ihres Weges mit ihr teilen.

Auf der Zeitebene der Gegenwart lernen wir die Schottin Lilian kennen, die plötzlich, nach einem rechten wurzellosen Wanderleben und beruflichem Pech, ein altes Haus in Abardaron vererbt bekommt, eben jenes "Carreg Cottage", mit der Auflage, es binnen Jahresfrist instand zu setzen und es seiner ursprünglichen Bestimmung zurück zu geben, der einer Pilgerherberge für all diejenigen Wanderer, die vor der nicht ungefährlichen Überfahrt zur heute wie damals berühmten Pilgerinsel Ynys Enlli, dem heutigen Bardsey Island, Halt machen wollen.
Doch - wer ist der Erblasser? Was hat ihn bewogen, ausgerechnet Lilian das Cottage zu vermachen?
Sie soll es erst nach Ablauf des Jahres erfahren...

Bis dahin geschieht allerlei! Lilian beginnt, sich in ihrem Haus und der bezaubernden Umgebung einzuleben. Doch unerklärliche Vorfälle um das Cottage, erschreckende Enthüllungen ihre eigene Familie betreffend, beängstigende Bilder in ihrem Kopf, die sehr real sind, verunsichern sie.
Doch glücklicherweise gibt es ihr wohlgesonnene Menschen in ihrer neuen, vielleicht ihrer ersten Heimat, die sich als echte Freunde erweisen, die ihr zur Seite stehen und mit deren Hilfe sie verstehen lernt und zu sich selbst findet.
Und die dazu beitragen, dass Lilian Verbindungen herstellen kann zwischen sich, ihrem Haus und längst vergangenen Zeiten.

Constanze Wilken gelingt es, mit klug geführter Feder und auf einfühlsame Weise, die Vergangenheit zum Leben zu erwecken und kunstvoll mit der Gegenwart zu verquicken.
Sie versorgt den Leser nicht nur mit fundiertem Hintergrundwissen zur Geschichte des Landes Wales, sondern malt gleichzeitig ein so magisches Bild der Küstengegend um Abardaron, dass der Leser gar nicht umhin kann, den Wunsch zu verspüren, sofort nach Wales zu reisen, um, seinem Zauber verfallen, auf Mearas und Lilians Spuren zu wandeln.

Ein großartiges Buch, auf dessen Fortsetzung man gespannt sein kann.....
UG
Top 100 Bewerter 12 Bewertungen
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Die Vergangenheit lebt weiter
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Plot / Unterhaltungswert
 
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Sprache & Stil
 
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Die 35-jährige Lilian Gray, genannt Lili hat ihr Cafe in Greenock, Schottland aufgeben müssen und steht vor dem Nichts. Als ihr der Brief eines Anwalts aus Nordwales in Haus flattert, der ihr eine erhebliche Erbschaft verspricht, macht sie sich mit ihrem Border Terrier Fizz auf den Weg nach Aberdaron. Sie erfährt, dass ein nur dem Anwalt Bekannter ihr ein kleines Pilgercottage und eine Menge Geld für die Renovierung vererbt hat. Sie muss ihr Erbe sofort antreten und das Cottage bewirtschaften. In einem Jahr soll sie erfahren, wer ihr Gönner ist. Voller Tatendrang macht sich Lili, die für Schreibtischarbeit absolut nicht gemacht ist, sondern am liebsten in der Erde buddelt und Kräuter, Pflanzen, Blumen und Bäume setzt, ans Werk. Hier, wo sie sich gleich wohl, geborgen und zuhause fühlt, hat aber jemand etwas gegen ihre Anwesenheit. Bevor sie ihr neues Zuhause beziehen kann, wird es von Unbekannten verwüstet...

In ihrem neuen Roman entführt mich Constanze Wilken nach Nordwales auf die Halbinsel Llyn. Hier begleite ich Lili nicht nur im Hier und Jetzt, sondern ich mache auch Bekanntschaft mit Lileas, die in der Zeit nach 614 als Tochter eines Druiden und seiner Familie aufwächst. Ihr Vater gibt ihr seine Kenntnisse weiter, bis die Familie außer Lileas, die flüchten kann, ausgelöscht wird. Sie tauscht ihren Namen in Meara und verlässt ihre Heimat Richtung Süden. Mit ihren besonderen Kräften lebt sie einsam als Heilerin und würdige Nachfolgerin ihres Vaters und hilft denen, die sie darum bitten.

Dass die Hauptpersonen sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit zu Anfang der Geschichte aufgeschrieben sind, hat mir ein paar Mal sehr geholfen. Lileas und Lili habe ich beide sofort in mein Herz geschlossen. Beide haben ihre Stärken und Eigenheiten, sind zwei ganz aussergewöhnliche Frauen. Lägen nicht hunderte von Jahren zwischen ihnen, könnten sie Schwestern sein.

Mit ihrem einfühlsamen und doch prägnanten Schreibstil hat mich Constanze Wilken sofort in den Bann der walisischen Landschaft und ihrer Bewohner gezogen. Beim Lesen habe ich die salzige Luft in der Nase, höre die Wellen an die Felsen schlagen und sehe die schroffe Landschaft mit ihren kleinen Ortschaften vor mir. Sie hat es geschafft, dass ich einen weiteren Landstrich auf meine „möchte ich noch sehen“-Liste gesetzt habe.

Ich war gefangen in einer Geschichte aus Gegenwart und Vergangenheit, durfte lesen, wie sich eine Liebe anbahnt, eine andere leider entzweit wurde und hatte wunderbar unterhaltsame Lesestunden. Und ich freue mich auf eine Fortsetzung der Geschichte mit Lili.
G
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