Daniela Ohms: Winterhonig

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Daniela Ohms: Winterhonig
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783426653975

Informationen zum Buch

Seiten
592

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Niemals würde Mathilda den Geruch von weißen Nelken vergessen.

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Handlungsort

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"Winterhonig" erzählt von einer lebensgefährlichen Liebe in einer archaischen, grausamen Welt, die noch gar nicht so lang Geschichte ist. Inspiriert von den Erlebnissen ihrer eigenen Großmutter, lässt uns Daniela Ohms die Zeit des Zweiten Weltkriegs aus Sicht der Landbevölkerung erleben: Das harte, entbehrungsreiche Leben, das Mathilda als zehntes Kind eines Bauern führt; die Anstrengungen, die der junge Karl unternimmt, um seine Abstammung vor den Nazis geheim zu halten; die Liebe der beiden, die nicht sein darf, bringt sie Mathilda doch in große Gefahr; die Schrecken des Krieges, der drohende Tod durch Bomben oder Verrat. Und über allem die Hoffnung.

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Winterhonig
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Hier wird die Geschichte von Mathilda und Karl erzählt. Mathilda begegnet Karl schon als junges Mädchen von 9 Jahren Anfang der 30iger Jahre. Karl kommt auf das Nachbargut als Pferdeknecht, ins Paderborner Land. Mathilda spürt von Anfang eine Verbindung, zu dem jungen Burschen der aus der Fremde kam. So wird er schnell, zu einer Stütze für ein kleines Mädchen, dass nur eins von 10 Geschwistern ist. Zudem ist sie eine Halbweise. Die Mutter starb, als sie 6 Jahre alt war, und fehlt überall. Von ihrer Freundschaft und Liebe wird hier erzählt. Eine Liebe, die in den Zeiten des Zweiten Weltkriegs kaum eine Chance hatte. Karl verbirgt etwas und flieht nicht nur vor seiner Vergangenheit. Die Angst, auch Mathilda mit ins Unglück zu stürzen, ist immer gegenwärtig. Wie tief ihre Gefühle füreinander wirklich sind, merken sie erst, als der Krieg schon ausgebrochen ist und es keine Zukunft mehr für sie geben kann.

Mathilda und Karl halten per Post Kontakt zueinander. Auf diesem Wege erst erfährt der Leser aus berührenden Briefen von der jeweiligen Vergangenheit der Zwei. Zeitangaben vor jedem Kapitel erleichtern das hin und her springen zwischen den Zeiten. Mal spielt die Geschichte im Jahre 1933 und dann wieder im Kriegsgeschehen 1940/41. Davon wie sie sich kennenlernten, wie Karl sein Leben verlaufen ist und wie sich ihr Alltag gestaltete, erzählen die Briefe. Man lernt sie immer besser kennen und verstehen. Auch begreift man schnell, wie hart das Leben für die Menschen damals war. Mit Karl ist man direkt im Krieg dabei und erlebt die Schrecken hautnah. Mathilda erzählt davon, wie schwer das Leben als jüngste von 10 Kindern gewesen ist. Wie schwer es gerade für die Frauen war, den Betrieb auf dem heimischen Bauernhof am Leben zu halten. Die Brüder waren ja alle im Krieg und der Vater für die Feldarbeit eigentlich schon zu alt. So bleibt alles an den Frauen hängen. Daniela Ohms beschreibt das Leben eindrucksvoll und authentisch. Es fällt schwer, das Buch überhaupt mal aus der Hand zu legen. Allerdings ist es auch nicht immer einfach zu lesen und Taschentücher sollten schon bereitstehen. Der Krieg wird mit seiner ganzen Grausamkeit genauso geschildert wie die heiteren Tage. Den auch diese gab es für Mathilda und Karl und auch für die Geschwister von Mathilda. Mir hat Winterhonig sehr gut gefallen, ich konnte gut mit den Protagonisten mitfiebern, trauern und bangen. Aber auch lachen und hoffen. In schweren Zeiten wachsen die Menschen zusammen und die Werte verändern sich. Auch hier ist dies deutlich zu spüren. Die Autorin hat genau die richtigen Worte gefunden, um diese wundervolle Geschichte einer großen Liebe richtig zu erzählen.

In einem Nachwort klärt Daniela Ohms Fiktion und Wahrheit und erzählt davon, dass die Geschichte einen realen Hintergrund hat. Vor allem, wie sie zu der Idee zu diesem Buch kam. Geschichten mit realem Hintergrund sind mir die Liebsten. Winterhonig ist mir direkt ins Leseherz gegangen.
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Fesselnder und emotionaler historischer Roman
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Mathilda wächst als jüngstes von 10 Geschwistern auf einem Bauernhof im Westfälischen auf. Als sie erst 6 Jahre alt ist, stirbt ihre Mutter und ihr Leben verändert sich dadurch sehr. Sie ist die Kleine, noch zu nichts nutze, nie macht sie etwas wirklich gut und führt so eine Art Schattendasein in ihrer Familie. Der Vater wirkt hart und eine der älteren Schwestern ist offenkundig seine Lieblingstochter. Die älteren Mädchen ziehen Mathilda auf oder beachten sie kaum. Einzig ihr Bruder Joseph kümmert sich um sie, dennoch ist sie recht allein in der großen Familie.

Als auf dem Nachbarsgut der Pferdeknecht Karl einzieht, findet Mathilda zum ersten Mal einen echten Freund. Der einige Jahre ältere Junge kümmert sich freundschaftlich und liebevoll um das einsame und empfindsame junge Mädchen.

Als sie älter werden, verlieben sie sich ineinander, doch dann kommt der Krieg. Außerdem hütet Karl ein Geheimnis, das eine Beziehung zwischen ihnen unmöglich macht und von dem unter keinen Umständen irgendjemand erfahren darf!

Daniela Ohms erzählt eine Geschichte, zu der sie durch die Lebenserinnerungen ihrer eigenen Großmutter inspiriert wurde. Im Nachwort geht sie darauf ein, was davon wahr ist und wieviel ihrer eigenen Phantasie und Interpretation entstammt.

Für den Leser setzt sich die Geschichte nach und nach zusammen. Sie beginnt mitten im Zweiten Weltkrieg, Karl ist an der Front in Frankreich und Mathilda kehrt nach ihrem Pflichtjahr auf den elterlichen Hof zurück. Nachdem zwischen ihnen lange Funkstille herrschte, beginnen sie nun, einander zu schreiben. In Briefen und Rückblenden erfahren wir, wie sie sich kennengelernt haben und einander näherkamen und was schließlich zum Bruch zwischen ihnen geführt hat.

Der Autorin gelingt es sehr gut, den Gegensatz zwischen dem zwar harten, aber dennoch immer noch relativ friedlichen Leben auf dem Land und dem Grauen des Krieges zu schildern. Viele Detailbeschreibungen zeigen den enormen Rechercheaufwand, der hier betrieben wurde, auf mich wirkte die Geschichte dadurch sehr fundiert und authentisch.
In den Rückblenden wird deutlich, wie sich die Stimmung überall langsam, aber sicher ändert und verschärft.
Und über alldem liegt das Geheimnis um Karl, das dieser um jeden Preis wahren will und muss und dessen Auffliegen nicht nur sein Leben in Gefahr bringen würde!

Ein unglaublich fesselnder und emotionaler historischer Roman! Die knapp 600 Seiten verflogen nur so, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Verknüpfung einer fiktiven, aber ganz besonderen Liebesgeschichte mit detaillierten und gut recherchierten historischen Fakten hat mich wirklich begeistert und diese Geschichte wird noch eine ganze Weile nachhallen!
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Mathilda, von den meisten Tildeken genannt, hat keine einfache Kindheit. Als ihre Mutter früh stirbt, wird es für das jüngste Kind einer Kleinbauernfamilie aus dem Paderborner Land nicht einfacher. Nicht nur, dass alle Geschwister tüchtig mit anpacken müssen, nein, für das kleine Mädchen geht auch die liebevolle Nähe verloren. Zum Glück hat sie Joseph, ihren vier Jahre älteren Bruder, der sie beschützt und der ihr ein sehr guter Vertrauter ist. Durch ihn lernt Mathilda Karl kennen - ein älterer Junge, der auf dem herrschaftlichen Gut der von Steineckens als Stallbursche arbeitet. Doch die Zeiten könnten nicht schlechter für eine derartige Freundschaft stehen: nicht nur, dass der Vater als überzeugter Katholik nichts von den ostpreussischen und protestantischen Gutsbesitzer hält, nein, es ziehen noch deutlich dunklere Wolken am Himmel auf, denn die Nazis gelangen an die Macht. Doch trotz allem lassen sich Gefühle nicht einfach unterbinden und so wird aus einer beinahe geschwisterlichen Nähe, die viel Trost zu spenden vermag, eine innige Liebe...

Knapp 600 Seiten umfasst dieser Roman der Autorin Daniela Ohms und ich kann nur sagen, dass keine einzige davon zu viel ist. Schon die ersten Seiten haben einen unglaublichen Sog auf mich ausgeübt, so dass ich das Buch kaum weglegen konnte. Daniela Ohms hat ein solch bemerkenswertes Feingefühl für ihre Figuren - allen voran natürlich Mathilda und Karl, aber auch Joseph - dass ich nach wenigen Kapiteln meinte, sie zu kennen. Hinzu kommt die Kulisse, der ich anfangs mit einem Fragezeichen entgegen geblickt habe: gerade die Zeit des Zweiten Weltkrieges kenne ich doch verstärkt aus der Perspektive von Stadtbevölkerung oder aber aus dem Blickwinkel derer, die verfolgt wurden. Hier widmet sich die Autorin einer einfachen, sehr gläubigen und hart arbeitenden Landbevölkerung - für mich ein ungewohnt neuer Blick. Denn auch wenn der Krieg lange weit entfernt scheint, erscheinen schon bald seine Schatten auf dem heimischen Hof: da nach und nach viele Männer an die Front müssen, bleibt die harte Arbeit, die zum Überleben aller wichtig ist, an den Frauen hängen. Und dann ist da noch die Liebe zwischen Karl und Mathilda - eine Liebe, die einfach nicht sein darf und doch so wichtig ist, weil sie vor allem auch Hoffnung schenkt.

Ein wunderschöner Roman, der sowohl den unmenschlichen Facetten des Dritten Reiches, den düstersten Szenen des Krieges und den Entbehrungen als auch den sehnsuchtsvollen Momenten einer tiefen Liebe und der Hoffnung, die Liebsten wiederzusehen, gerecht wird. Dabei hat mich besonders beeindruckt, dass die Autorin immer wieder reale Figuren und Geschehnisse mit in die Handlung eingewoben hat - ein Zeichen für die ausgiebige und gelungene Recherche, auf der das Buch unter anderem fußt. Zudem ist dieser Roman der Großmutter Daniela Ohms gewidmet; der Frau, die sie zu ihrem Buch inspiriert hat.

Für mich ist "Winterhonig" eine Bereicherung, die schon jetzt zu meinen Lesehighlights des Jahres 2016 zählt. Ein emotional ergreifender, authentisch wirkender Roman, der mich durchgehend gepackt hielt und von dem ich mich nur schwer trennen konnte.
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Wenn nur noch die Liebe dir Halt geben kann…
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Wer mich kennt, der weiß, dass ich historische Romane unheimlich gerne lese, bevorzugt diejenigen, die während der Weltkriege spielen und so fand ich zu diesem Buch mit dem recht ungewöhnlichen Titel und dem nüchternen äußeren Erscheinungsbild. Gespannt begann ich mit der Lektüre, die mich emotional mehr als nur ergriffen hat.

In der Geschichte geht es um die kleine Mathilda, die bereits in jungen Jahren ihre Mutter verliert. Von der vielköpfigen Familie kann sie keinen Halt erwarten, hat der Vater genug damit zu tun alle satt zu bekommen. Und dann lernt Mathilda Karl kennen, der ihr den Halt gibt, den sie immer gesucht hat. Doch Karl trägt ein Geheimnis mit sich, dass nicht nur ihn in große Gefahr bringt. Wie soll Mathilda damit nur umgehen?

Das Besondere an diesem Roman ist wohl, dass er auf wahre Begebenheiten beruht, die die Großmutter der Autorin erlebt hat, was das Geschilderte noch intensiver macht.

Daniela Ohms gelingt es hier vor allem ein klares Bild der damaligen Zeit zu liefern. Werden sonst eher berühmte Persönlichkeiten beleuchtet, so steht hier die hart arbeitende Arbeiter- und Bauernklasse im Vordergrund, die mit den Entbehrlichkeiten des Krieges zurechtkommen müssen. Mit klaren, einfachen Worten gelingt es der Autorin den harten Alltag der Protagonisten darzustellen und das so realistisch, dass man das Gefühl hat direkt dabei zu sein.

Beide Hauptakteure schließt man direkt ins Herz. Gleich zu Beginn des Romans hätte ich Mathilda gern in die Arme genommen und getröstet, weil es sonst niemand tut. Trotz ihres harten Schicksals geht sie ihren Weg und steht für die Liebe ihres Lebens ein. So viel Mut zur Zeit der Nationalsozialisten muss man erst einmal haben. Ich habe sie jedenfalls sehr bewundert. Bei Karl steht sein Geheimnis sehr stark im Fokus. Ich fand gut, dass man nicht direkt erraten konnte, was es ist, sondern dass Frau Ohms den Leser selbst hinter das Rätsel kommen lässt. Er ist einfach ein so unglaublich liebenswerter Kerl. Aber auch die Nebencharaktere wissen zu überzeugen, hat jede Figur doch etwas Einzigartiges.

Besonders gut gefallen hat mir zudem, dass die Autorin die Schrecken des Krieges keinesfalls beschönigt. Sie werden zwar nicht blutig dargestellt, aber so dass man sich alles problemlos vorstellen kann und regelrecht mitleidet. Auch scheut sie sich nicht davor lieb gewonnene Charaktere sterben zu lassen, doch ich will hier nicht zu viel verraten.

Ansonsten hat der Roman alles, was ein gutes Buch braucht: Liebe, Intrigen, Freundschaft, Zusammenhalt und viel mehr.

Fazit: Ein mehr als überzeugender historischer Roman, der mich tief ins Herz getroffen hat und von dem ich noch lange zehren werde. Mit einfachen Worten: Ganz großes Kino! Lasst euch dieses Lesehighlight bloß nicht entgehen. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Klasse!
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