Antonia Michaelis: Das Institut der letzten Wünsche

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Antonia Michaelis: Das Institut der letzten Wünsche
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783426653654

Informationen zum Buch

Seiten
496

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Es war nicht ganz einfach, das Pferd in die S-Bahn zu bekommen.

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Handlungsort

Handlungsorte
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Ein Buch, das einen lächeln lässt, während man Tränen in den Augen hat!

Die verträumte Mathilda arbeitet für eine Organisation, die sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche erfüllt. Ein letztes Mal Schneeflocken spüren mitten im Hochsommer, Maria Callas live erleben oder in einem stillgelegten Vergnügungspark Riesenrad fahren – alles kein Problem, kleine Tricks inbegriffen. Das ändert sich, als Mathilda Birger begegnet. Denn er wünscht sich, vor seinem Tod noch einmal seine große Liebe Doreen und ihr gemeinsames Kind wiederzusehen. Mathilda soll sie für ihn suchen – nur will sie Doreen eigentlich gar nicht finden, denn sie hat sich auf den ersten Blick in Birger verliebt.

Autoren-Bewertungen

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Antonia Michaelis, eine begnadete Märchenerzählerin
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Inhalt:
Mathilda arbeitet im Institut der letzten Wünsche. Sinn und Zweck dieses Instituts ist es, todkranken Menschen einen letzten Wunsch zu erfüllen. Dabei können die Wünsche einfach oder ausgefallen sein. Mathilda und ihre Chefin Ingeborg sind sehr kreativ im Finden von Lösungen. Aus einleuchtenden Gründen lautet eine Regel des Instituts: Verlieb dich nie in einen Klienten. Doch als Birger, der Mann mit der Sturmfrisur und dem grauen Regenmantel, das Büro betritt, ist es um Mathilda geschehen. So klemmt sie sich anfangs nur halbherzig hinter die Erfüllung von Birgers letztem Wunsch, seine vor 15 Jahren verlorene Liebe wiederzufinden.

Meine Meinung:
Antonia Michaelis zählt zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Ich liebe ihre skurrilen Figuren und ihren wunderbar poetischen Schreibstil, der angefüllt ist mit treffenden Metaphern. Ich liebe es, dass sie sich in ihren Büchern für die Schwachen einsetzt, dass sie einen aufrüttelt und zum Nachdenken und Handeln anregt. Dabei kann es schon auch mal vorkommen, dass eine Geschichte verstörend und schockierend wirkt. Letzteres trifft auf „Das Institut der letzten Wünsche“ nicht zu, alles andere schon. Damit werden sicher auch Leser ihre Freude daran haben, denen zum Beispiel „Niemand liebt November“ zu abgedreht war.

Der vorliegende Roman beinhaltet eine wunderbar melancholische und doch auch irgendwie fröhliche Geschichte, die einem im einen Moment das Herz schwer werden lässt, im nächsten ein Lächeln ins Gesicht zaubert – eine Berg- und Talfahrt der Emotionen. Es ist nicht nur eine warmherzige Liebesgeschichte, sondern es wird auch der Umgang mit dem Tod bzw. mit todkranken Menschen thematisiert. Die Schulmedizin hat zum Ziel, das Leben eines Patienten so lange wie möglich zu erhalten. Was, wenn durch die Erfüllung eines „unvernünftigen“ Wunsches ein Mensch nun zwei Wochen früher, dafür aber glücklich, stirbt? Nun könnte man meinen, dass dieses Thema deprimierend wirkt. Dem ist überhaupt nicht so. Mit ihrem schrägen Humor, der auch vor dem Tod nicht halt macht, wirkt Antonia Michaelis dem entgegen.

Als Leser wird man ganz nah an der Protagonistin Mathilda durch die Handlung geführt. So kommen ihre Gedanken und Gefühle direkt bei uns an. Ich mochte Mathilda von der ersten Seite an. Sie ist noch jung und wirkt immer etwas verloren, wenn es um sie selbst geht, wohingegen sie sich für ihre Klienten tatkräftig einsetzt.

„Ich brauche auch Hilfe, dachte Mathilda. Ich bin fünfundzwanzig, und der Tod ist so viel älter und so viel erfahrener in dem, was er tut. Es ist wirklich schwer, täglich mit ihm zusammenzuarbeiten.“ (S. 241)

Doch nicht nur Mathilda ist ein liebenswerter Charakter. Mein heimlicher Favorit war Eddie, Mathildas Wischmopp, äh, Hund. Es ist einfach zu herrlich, den Gesprächen zwischen den beiden zu lauschen. Eddie kann zwar nicht wirklich sprechen, aber Mathilda versteht natürlich trotzdem ganz genau, was er ihr sagen will. Und Sympathie und Antipathie ausdrücken kann Eddie ganz gut.

Aber auch die meisten anderen Charaktere kann man leicht ins Herz schließen. Vor allem die todkranken Klienten, denen die Autorin viel Persönlichkeit eingehaucht hat. Zum Beispiel der alte Uhrmacher Jakob Mirusch, der sich nichts mehr wünscht als einen Spieleabend in einer Studenten-WG und der sich im Institut nützlich macht, bis eine passende WG gefunden ist. Oder Ewa Kovalska, die noch ein letztes Mal die Callas live erleben möchte. Sie alle wurden so liebevoll ausgearbeitet, dass man das Gefühl bekommt, sie schon ewig zu kennen. Und wer weiß, vielleicht ist die Ähnlichkeit zu dem alten Herrn in unserer Nachbarschaft ja kein Zufall? Eines zeichnet die meisten der Figuren aus: Sie sind auf ihre ganz eigene Art schrullig und verhalten sich nicht immer erwartungsgemäß.

„Es war kalt hier oben, das Fenster schien nicht ganz dicht zu sein. Aber wer in diesem Haus war schon ganz dicht.“ (S. 409)

So setzt sich der Roman aus vielen kleinen Einzelschicksalen zusammen, deren große Verbindung der Tod ist. Und doch sehe ich ihn als Plädoyer für ein menschenwürdiges Leben.

Fazit:
Ein wunderbar warmherziger Roman über die Liebe, den Tod und das Leben in der gewohnt poetischen und bildhaften Schreibweise von Antonia Michaelis. Ein modernes Märchen, das nicht unbedingt realistisch sein will. Eine Bereicherung für jedes Bücherregal. Ich kann dieses Buch nur empfehlen.
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Erfüllt euch eure Wünsche, solange ihr könnt!
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Mathilda arbeitet im Institut der letzten Wünsche. Ein kleines Unternehmen, das Sterbenden ihren letzten Wunsch erfüllt, ganz egal, wie ausgefallen dieser sein mag. Einmal als Prinzessin auf einem Pony durch den Park reiten, ein letztes Mal in der Spree schwimmen, obwohl es eigentlich viel zu kalt ist, ein letztes Mal Weihnachten erleben, egal welche Jahreszeit gerade herrscht – all das und noch viel mehr machen Mathilda und ihre Chefin und Freundin Ingeborg möglich.

So erscheint der Wunsch von Birger Raavenstein, der vor seinem Tod seine frühere Geliebte Doreen und das gemeinsame Kind finden will, zunächst einmal nicht besonders außergewöhnlich. Doch schon bei der ersten Begegnung empfindet Mathilda ihm gegenüber anders als bei anderen Klienten. Sie stürzt sich mit voller Kraft in die Suche, pflastert Berlin mit Plakaten zu und spielt Detektiv. Doch Doreen scheint unauffindbar – und Birgers Zeit läuft ab. Aber wenn sie Doreen doch findet, was bedeutet das dann für sie selbst und Birger? Und dann ist da ja auch noch ihr Exfreund Daniel, der wieder zurück in Berlin ist. Hat ihre Beziehung noch eine Chance?
Ich genieße die Bücher von Antonia Michaelis immer sehr. Allerdings muss ich zugeben, dass mich "Niemand liebt November" etwas überfordert hatte. "Das Institut der letzten Wünsche" ist nicht ganz so ausgefallen und war für mich wieder ein echtes Highlight, da der ganz besondere Erzählstil der Autorin hier von einer zwar ausgefallenen, skurrilen, aber nicht ganz so "verrückten" Geschichte nicht überlagert, sondern betont wird. Es gibt so viele kleine und große Szenen und Sätze in dem Buch, die ich mir am liebsten angestrichen oder herausgeschrieben hätte.

Mathilda ist eine chaotische Hauptfigur, mit der ich mich zwar gar nicht identifizieren kann, mit der ich aber dennoch mitgefühlt habe. Aber vor allem die Nebenfiguren machen das Buch für mich zu einem echten Erlebnis. Und natürlich die Wünsche, die Gründe für die Wünsche und die oft sehr kreative Erfüllung durch das Institut.
Wunderbar beschrieben fand ich auch die Reaktionen der Umwelt auf das, was Ingeborg und Mathilda da tun. Ich fürchte, es entspricht nur zu sehr unserer Realität, dass einer derartigen Organisation mit Misstrauen und Argwohn seitens Ärzten, Krankenhäusern und anderen offiziellen Stellen begegnet wird – aber ich hoffe, es gibt auch diejenigen, die erkennen, wie wunderbar so ein Wunscherfüllungsinstitut ist, und dass es am Ende nicht auf ein paar mehr Tage lebendig im Krankenhausbett, sondern vielleicht mehr auf einige glückliche Stunden irgendwo ankommen mag!

Obwohl der Tod in diesem Buch natürlich einen großen Raum einnimmt, dominiert er die Geschichte an keiner Stelle. Natürlich gibt es traurige Momente, aber die Grundstimmung ist für mich trotz allem positiv.

Ein wunderschönes Buch, dessen Geschichte zum Nachdenken anregt und vielleicht auch dazu, sich seine Wünsche zu erfüllen, solange man es kann und nicht zu lange damit zu warten!
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Das Institut der letzten Wünsche
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Wie der Titel des Buches ja schon andeutet, geht es in dieser Geschichte um letzte Wünsche und deren Erfüllung. Das Institut der letzten Wünsche hat es sich zur Aufgabe gemacht sterbenskranken Menschen ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Das ist prinzipiell ja eine sehr schöne Idee und ich habe mich in diese Idee sofort verliebt. So hat mir auch der Einstieg ins Buch perfekt gefallen, denn Mathilda, die im Institut arbeitet, versucht dabei ein Pferd in die S-Bahn zu bekommen, weil eine ältere Dame sich gewünscht hat einmal in ihrem Leben auf einem Pferd in den Frühling zu reiten. Diese Vorstellung ist so absurd und verrückt und auch einfach nur schön, wenn man einmal davon absieht, dass das Pferd dieses Erlebnis vielleicht weniger gut findet.

Es gibt viele Wünsche, die Menschen hegen und deren Erfüllung ein ganzes Leben lang in weiter Ferne liegt, aber so kurz vor dem Tod werden diese Wünsche wieder greifbar.
Mathilde und ihre Chefin Ingeborg haben sich diesem Geschäftskonzept mit Leib und Seele verschrieben, weil es ihnen etwas ausmacht wie Menschen in Kliniken kurz vor dem Tod dahinvegetieren und ihre Wünsche ins Hintertreffen geraten, weil die Medizin den Tagesablauf bestimmt. Allerdings ist es auch nicht verwunderlich, dass das Institut auch Anfeindungen ausgesetzt ist. Was die einen als wunderbare Sache ansehen, ist für die anderen eine Quälerei von Menschen und grenzt an Sterbehilfe.

In dieser Geschichte haben aber nicht nur todkranke Menschen Probleme, sondern auch Mathilda selbst. Diesen kann sie aber erst auf den Grund gehen, als sie die Bekanntschaft des sterbenskranken Kunden Birger macht, der das Institut damit beauftragt seine ehemalige Freundin Doreen wiederzufinden, die an dem Tag aus heiterem Himmel verschwunden ist, als er ihr einen Heiratsantrag machen wollte und das, obwohl sie von Birger schwanger war. Nun möchte Birger Doreen und sein Kind unbedingt noch einmal sehen. Aber Mathilda entwickelt Gefühle für Birger und die Erfüllung seines Wunsches wird hiervon überschattet.

Antonia Michaelis hat mit „Das Institut der letzten Wünsche“ einerseits eine sehr fröhliche, freundliche, ermunternde und liebevolle Geschichte, aber andererseits auch eine sehr intensive, eindringliche, nachdenkliche und tiefschürfende Geschichte geschrieben. Man sollte nicht alles, was hier geschrieben steht, auf die Goldwaage legen und hinterfragen, aber man sollte sich auf die Geschichte und vor allem auf die in ihr enthaltenen Denkanstösse einlassen. Dann wird dieses Buch begeistern und noch lange nach dem Ende den Leser gedanklich bewegen.

Wünsche sind wertvoll, wichtig und sollten gelebt werden, auch wenn sie nicht ins Leben führen, sondern andere Wege einschlagen. Manchmal jedenfalls.
IG
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Ein ganz besonderes Institut
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Mathilda arbeitet in einem ganz besonderen Institut: Im Institut der letzten Wünsche. Ihre Aufgabe ist es sterbenden Menschen den letzten Wunsch zu erfüllen. Dabei gehen sie und ihre Kollegin zum Teil sehr kreativ vor, da es nicht immer so einfach möglich ist den letzten Wunsch zu erfüllen. Eines Tages steht Birker vor der Tür und äußert seinen letzten Wunsch. Obwohl es zu den Kernregeln des Instituts gehört, sich nicht in die Klienten zu verlieben, passiert Mathilda genau das. Doch Birker hat nicht mehr lange zu leben und sein letzter Wunsch ist es die große Liebe seines Liebes wieder zu finden. Mathilda befindet sich schnell in einem Gefühlschaos, aber dafür auch zu dem Weg zu sich selbst. Denn auch sie schleppt verborgene Wünsche und Sehnsüchte mit sich herum.

Die Idee mit einem Institut, das sterbenden Menschen noch einmal einen letzten Wunsch erfüllt, finde ich sehr schön und der Zauber des Buches hatte mich schnell gefangen genommen. Die Wünsche sind zum Teil herrlich abstrus oder auch einfach direkt nachvollziehbar und es war eine Freude zu lesen, mit welchen kreativen Ideen Mathilda und ihre Chefin Ingeborg versuchen die Wünsche noch in Erfüllung gehen zu lassen.

Dabei sind die auftauchenden Charaktere zum Teil wirkliche Unikate und es ist einfach schön über sie zu lesen und auch wenn der Tod unausweichlich im Raum steht, habe ich dann doch gerne darüber gelesen, dass sie alle mit einem Lächeln auf den Lippen schließlich sterben können.
Mathilda ist dabei kein einfacher Charakter und erst sehr spät erfährt der Leser, was wirklich in ihr vorgeht und wieso sie tonnenweise Paracetamol-Tabletten in sich hinein pumpt. Jedoch habe ich auch in schwierigen Momenten sie gerne begleitet und fand ihre träumende Art und Weise sehr sympathisch.

Obwohl das Thema im Buch kein Leichtes ist, hat es die Autorin geschafft, das Buch von allen Klischees frei zu halten und es zwar anrührend zu schreiben, aber trotzdem noch eine kleine Prise Humor mit einzustreuen. Irgendwie zeigt das Buch auch all die Dinge, die das Leben lebenswert machen und ist für mich ein lebensbejahendes Buch, trotz des doch schweren Hauptthemas.

Alles in allem ein Buch, das auch ein bisschen zum Träumen einlädt und bei dem man als Leser trotzdem die Packung Taschentücher griffbereit haben sollte. Bis auf einige Längen ein schönes Buch, das ich gerne weiter empfehle und das mich neugierig auf andere Bücher der Autorin gemacht hat.
Dafür vergebe ich gerne vier Sterne.
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Das Institut der letzten Wünsche
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Das Institut der letzten Wünsche von Antonia Michaelis
Zum Inhalt:
Mathilda hat ihre Ausbildung zur Ärztin kurz vor dem Ende abgebrochen und arbeiztet nun im Institut der letzten Wünsche. Zusammen mit ihrer Chefin Ingeborg erfüllen sie Menschen, die kurz vor ihrem Tod stehen, letzte Wünsche. Diese Wünsche sind sehr vielfältig und sehr verschieden und führen vor allem Mathilda fast an ihre Grenzen.
Meine Meinung:
Mathilda setzt sich mit ihrem Herzen und vollem Einsatz für die letzten Wünsche ihrer Klienten ein. Manchmal scheint sie fast zu viel von sich zu geben, so vor allem als sie Birger als Kunden annimmt. Er ist jung und leidet an einer Krebserkrankung. Mathilda setzt alles daran seinen letzten Wunsch zu erfüllen und sucht nach seiner ehemals großen Liebe. Mathilda ist eine außergewöhnliche junge Frau, sie vereint sehr viele Charaktereigenschaften in einer Person und vor allem ihre Beziehung zu ihrem Hund Eddie, hat sie so sympathisch gemacht. Mit Eddie ist Antonia Michaelis ein toller tierischer Akteur gelungen, manchmal erschien Eddie schon fast menschlich.
Ich fand die Idee hinter der Geschichte gant toll und mich hat das Buch sofort gefesselt. Mir war gar nicht bewußt, das es wirklich die Möglichkeit gibt, sich letzte Wünsche erfüllen zu lassen. Die verschiedenen Wünsche und ihre Erfüllung hat die Autorin einfach nur henial umgesetzt und es hat wirklich Spaß gemacht das Buch zu lesen. Es gab in dieser Geschichte so viele verschiedenen Charaktere, ohne das es anstrengend war oder den Eindruck machte, das eine der Personen lieblos dargestellt war.
Eine etwas andere Geschichte die einen kleinen Denkanstoß gibt und vielleicht noch mal aufzeigt, das es wichtig ist sich in seinem Leben Wünsche zu erfüllen und nicht immer alles auf später zu verschieben.
MZ
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Achterbahn der Gefühle
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Die Bücher von Antonia Michaelis sind für mich generell ein Muss. Die Geschichte um „Das Institut der letzten Wünsche“ konnte mich schon auf den ersten Seiten begeistern. Und diese Begeisterung hielt an, während jedes einzelnen Satzes.

Der Schreibstil ist ein wahrer Genuss und berührte mich auf verschiedene Weisen. So kam es mehrfach vor, dass ich in einem Moment einen dicken Kloß im Hals hatte und im nächsten Moment lachen musste…und zwar richtig. Denn die Charaktere sind so liebenswert und witzig, dass es gar nicht anders geht. Ich kann nicht beantworten, welcher der Charaktere mir am besten gefallen hat. Die leicht verrückte Mathilda? Der zerstreute und stets verwuschelte Birger? Der fast menschliche Hund Eddie der sprechen kann oder es zumindest versucht? Herr Mirusch, der die Zeit repariert? Ich könnte ewig so weiter machen, denn ich habe mich in jeden einzelnen von ihnen verliebt und werde noch oft und gerne an sie zurück denken.

Zu der Handlung selbst kann und will ich gar nicht zu viel verraten. Denn dies ist ein Buch, dessen Handlung man nur dann nachempfinden und begreifen kann, wenn man es selbst gelesen hat. Es geht um das Sterben, ein unbequemes Thema, mit dem jeder anders umgeht. In dieser Geschichte sind wir Teil vieler verschiedener letzter Wünsche, die alle auf ihre Art sehr berühren. Doch wir werden auch Teil von Mathilda’s Leben und suchen mit ihr gemeinsam nach Doreen und ihrem Kind. Die Handlung ist von der ersten Seite an spannend und es bleibt viel Platz für Spekulationen. Immer, wenn man denkt, dass man auf der richtigen Spur ist, kommt es doch anders. Das Ende beantwortet die meisten Fragen, die man sich während des Lesens stellte. Es lies mich nachdenklich und sehr berührt zurück.

Fazit: Einfach wundervoll versteht es Antonia Michaelis ein bedrückendes Thema mit humorvollen sowie berührenden Szenen zu verweben. Unterstrichen wird diese ohnehin fantastische Geschichte durch liebenswerte Charaktere, die dem Leser von der ersten Seite an sympathisch sind, ihn zum Lachen, zum Weinen und zum Nachdenken bringen. Absolute Leseempfehlung.
M
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Hinreißend schön und skurril
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5.0
Ein kleines Büro in einem Berliner Hinterhof leistet Großes, es erfüllt Sterbenden letzte Wünsche. So traurig das auch klingen mag, diese Geschichte brachte mich auch sehr oft zum Lächeln. Das liegt zum einen an den skurrilen Hauptpersonen Mathilda und Ingeborg und natürlich an Eddie, Mathildas Freund auf vier Pfoten. Und es liegt an dem leicht schrägen und gleichzeitig liebenswerten Schreibstil von Antonia Michaelis. Es ist mein erstes Buch dieser Autorin, von der ich im Vorfeld schon viel gehört habe.

Sie hat eine wunderschöne Art, Dinge zu beschreiben und beim Namen zu nennen. Auch Dinge, die eigentlich gar nicht schön sind, wie z. b. eine Intensivstation: „Die Zeit tropfte zäh und langsam durch die Flaschen auf den Infusionsständern, die Sekunden flossen durch Schläuche, die Minuten sammelten sich in den Urinbeuteln der Katheter zu einem trüben, gelben Gewässer aus gelebtem Leben.“ (S. 56)

Wer sich auf diese Geschichte einlässt, muss sich auch darauf einlassen. Der Tod ist allgegenwärtig, aber er ist nicht beängstigend. Denn Mathilda und Ingeborg haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein bisschen Sonne in die letzten Tage zu bringen. Seit der Lektüre dieser wunderbaren Geschichte sehe ich einiges völlig anders, habe viele eingefahrene Verhaltensweisen überdacht. Dieses Buch hat etwas in mir verändert und allein dafür liebe ich es. Viele kleine Szenen gingen mir verdammt nah, ich musste oft mit den Tränen kämpfen, habe sie aber auch genau so oft weg gelächelt.

Apropos Liebe … eine Liebesgeschichte gibt es natürlich auch. Und die ist so herrlich kitschbefreit und ganz und gar anders und derart skurril wie alles in diesem Buch. Zwischendurch sollte man Fünf gerade sein lassen, nicht alles lässt sich vernünftig erklären und ein bisschen Magie gehört zu diesem Buch einfach dazu.

Antonia Michaelis spricht einige sehr sensible Themen fernab von Schwarz und Weiß an und man muss eine Weile nachdenken, sacken lassen und noch mal nachdenken. Dieses Buch hinterlässt Spuren und deshalb finde ich es nicht nur einfach schön, sondern auch ungemein wichtig!

Fazit: Eine wundervoll skurrile Geschichte mit viel Tiefgang!
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Charaktere mit Wiedererkennungswert in einer jugendgerechten Handlung
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4.3
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4.0
Auf der Buchrückseite steht ein Zitat von der BILD: »Perfekt für alle Fans von Jojo Moyes!«. Da ich »Ein ganzes halbes Jahr« bereits vor ein paar Jahren gelesen habe und es ganz okay fand (damals habe ich 5 Sterne vergeben, aus meiner heutigen Sicht wären es "nur mehr" 4 Sterne), habe ich mich sehr auf das Buch gefreut und auch gewisse Parallelen erwartet. Eine Parallele gibt es tatsächlich: Frau verliebt sich in Mann, der bald stirbt. Aber das war es dann auch schon an Gemeinsamkeiten, finde ich. Die Handlung und die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Birger zum Beispiel ist ein SEHR sympathischer Typ, was man von Will aus »Ein ganzes halbes Jahr« wahrscheinlich nicht unbedingt behaupten würde. Birger wirkt total zerstreut, zerzaust und zerknittert. Er sieht immer so aus, als wäre er gerade aus einem Sturm gekommen und das macht ihn in meinen Augen irgendwie total liebenswert. Mathilda, unsere Protagonistin, ist ebenfalls eine liebevolle, sympathisch beschriebene Person. Sie ist eine Figur, die auch ihre Besonderheiten hat, die sich besonders kleidet und ein bisschen so wirkt, als würde sie ihre Kindheit zurückhaben wollen. Beide zusammengenommen würden schon ein herrliches Paar abgeben und während des Lesens habe ich mir das auch die ganze Zeit gewünscht: dass die zwei zueinander finden ...

Mathildas und Ingeborgs (Mathildas Vorgesetzte und gute Freundin) Konzept, sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche zu erfüllen, finde ich an und für sich eine schöne Sache. In diesem Buch wird dieser Gedanke aber nicht ausschließlich positiv beleuchtet. Es wird durchaus auch Kritik an der Wunscherfüllerei geübt, vor allem aus Sicht der Mediziner und der Ethik – denn, was vielen Menschen an der Sache negativ aufstößt, ist die Tatsache, dass viele Klienten unmittelbar nach der Erfüllung ihrer letzten Wünsche versterben.

~ »Besser, man geht, solange man den Zeitpunkt selbst bestimmen kann.« ~
(S. 102)

Ich glaube, das Buch ist als Jugendbuch deklariert und das würde ich persönlich auch genau so unterschreiben, denn sowohl die Handlung als auch die Sprache kommt jugendgerecht daher. Was mich an manchen Stellen allerdings gestört hat, war die Vorhersehbarkeit. Okay, manchmal war ich echt hochgespannt von den Geschehnissen und sodann erstaunt über die Entwicklung, aber oft empfand ich die Handlung auch als zu vorhersehbar und zu zufällig. Ein klein wenig Kitsch ist natürlich auch vorhanden, wovon ich ebenfalls nicht so der Fan bin.
Ansonsten gab es allerdings ein paar Momente, die nachdenklich gestimmt haben, da sie philosophisch anregend sind.

~ Leute brauchten Leute, die ihnen zuhörten, vielleicht dringender, als letzte Wünsche erfüllt zu bekommen. ~
(S. 138)

Im Großen und Ganzen war ich jedoch sehr angetan von der Geschichte. Durch die doch sehr heiteren und besonderen Buchfiguren und die schöne Idee der Wunscherfüllung hatte ich meinen Spaß beim Lesen. Außerdem liest sich die Geschichte, trotz manch drückendem Inhalt, so schön flüssig und leicht, was echt erfreulich war. Also gerne eine Empfehlung dafür!
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Wer erfüllt den letzten Wunsch eines sterbenden Menschen?
Gesamtbewertung
 
2.0
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
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2.0
Sprache & Stil
 
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Mathilda hat ihre Ausbildung zur Ärztin kurz vor der Abschlussprüfung hingeworfen. Sie hat gemerkt, dass diese Arbeit nicht das ist was sie tun möchte. Zufällig begegnet sie Ingeborg, die dieses Schicksal teilt. Ingeborg ist Ärztin, hat ihren Job gekündigt und ein Institut gegründet für das sie gerade eine Angestellte sucht. Nun arbeitet Mathilda im „Institut der letzten Wünsche“.

An dieses Institut kann sich wenden, wer sich selbst oder einem Angehörigen einen letzten Wunsch erfüllen lassen möchten. Voraussetzung dafür, das Institut in Anspruch nehmen zu können ist, dass derjenige, dessen Wunsch erfüllt wird, innerhalb der nächsten 6 Monate stirbt.

So lernt Mathilda Birger kennen. Birger Raavenstein wird an Lungenkrebs sterben und sein letzter Wunsch ist es, dass das Institut seine Jugendliebe Doreen und ihr gemeinsames Kind findet. Für Mathilda wird es nicht einfach diesen Wunsch zu erfüllen, denn sie hat sich auf den 1. Blick in Birger verliebt.


Das „Institut der letzten Wünsche“ ist eine sinnvolle Einrichtung. Alle Menschen haben Träume und Wünsche und schieben sie oftmals ihr ganzes Leben vor sich her. Meist aus Zeit- oder Geldmangel. Dann wird man krank und man fragt sich, warum man sich diesen einen großen Traum eigentlich niemals erfüllt hat. In Berlin gibt es dieses Institut, das die unmöglichen Dinge möglich macht und sich der ein oder andere Lebenstraum kurz vor dem Tod dann doch noch ermöglichen lässt.

Mathilda und Ingeborg legen sich sehr ins Zeug um all die ausgefallenen Wünsche zu erfüllen. Schnee und/oder Weihnachten im Sommer, ein Spiele-Abend für einen älteren Herrn in einer Studenten-WG, ein letztes Bad im Fluss für einen MS-kranken Kunden. Aber für Mathilda hat der Wunsch von Birger Raavenstein Priorität, weswegen Ingeborg sie auch schon mal an ihre anderen Pflichten erinnern muss.

Mathilda ist generell chaotisch veranlagt weswegen ich mit ihr nicht warm werden kann. Sie ist mir zu unstrukturiert und zu planlos. Ich kann ihr Tun und Handeln nicht immer nachvollziehen, manches entbehrt für mich jeglicher Logik. Zwischendurch stellte ich mir die Frage ob man unbedingt jeden Auftrag annehmen muss oder ob man auch wegen Undurchführbarkeit einen Wunsch ablehnen kann. Wie viele Lügen sind erlaubt wenn es um den letzten Wunsch eines Menschen geht? Heiligt der Zweck die Mittel weil ein dementer alter Herr noch einmal vor seinem Tod zum Mond fliegen möchte?

Mathildas vordringliches Ziel ist es, Doreen und ihren Sohn zu finden. Sie möchte Birger gerne seinen letzten Wunsch erfüllen. Durch die Suche nach Doreen und ihren eigenen Gefühlen für Birger Raavenstein räumt Mathilda so ganz nebenbei in ihrem Leben auf, denn auch dort ist nicht alles wie es sein soll.

Als Daniel, Mathildas Ex-Freund auf der Bildfläche erscheint, versteht man als Leser sofort, wieso das mit den beiden nicht geklappt hat. Die Unterschiede zwischen ihnen sind zu groß.

Der Leser lernt einige Nebenprotagonisten kennen, denn auf 496 Seiten werden viele Wünsche erfüllt. Ans Herz gewachsen ist mir jedoch niemand.

Der Schreibstil von Antonia Michaelis ist leicht schräg und unkonventionell. Die Idee hinter dem „Institut“ ist sehr schön. Leider ist in Bezug auf die Umsetzung und der Protagonisten der Funke bei mir nicht wirklich übergesprungen.
BD
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