Mechthild Gläser: Die Buchspringer

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Mechthild Gläser: Die Buchspringer
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783785574973

Informationen zum Buch

Seiten
384

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Will rannte.

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Handlungsort

Handlungsorte
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Während des Sommerurlaubs auf einer vergessenen Shetlandinsel erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss auf die Geschichten zu nehmen. Schnell findet Amy Freunde in der Buchwelt: Schir Khan, der Tiger aus dem Dschungelbuch, hat stets wertvolle Ratschläge für sie, während Goethes Werther zwar seinen Liebeskummer in tintenhaltigen Cocktails ertränkt, Amy aber auch ein treuer Freund ist, seit sie ihn vor den Annäherungsversuchen der Hexen aus Macbeth gerettet hat. Lediglich die Idee, Oliver Twist Kaugummi zu schenken, war nicht die beste … Doch bald merkt Amy, dass die Buchwelt nicht so friedlich ist, wie sie zunächst scheint. Erst verschwindet Geld aus den Schatzkammern von Ali Baba, dann verletzt sich Elizabeth Bennet auf dem Weg zum Ball mit Mr Darcy, sodass eine der bekanntesten Liebesgeschichten der Weltliteratur im Keim erstickt wird. Für Amy ist klar: Sie muss den Störenfried stellen! Doch erst, als sich die Zwischenfälle auch auf die Realität auswirken und schließlich sogar ein Todesopfer fordern, wird Amy klar, wie ernst die Bedrohung ist. Worauf hat es der geheimnisvolle Attentäter wirklich abgesehen?

Autoren-Bewertungen

4 Bewertungen
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Die Buchspringer
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4.7
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5.0
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4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Amy Lennox und ihre Mutter Alexis verreisen in den Ferien Hals über Kopf auf die schottische Insel Stormsay, weil sie zu Hause mit Problemen zu kämpfen haben und einfach etwas Abstand brauchen. Auf Stormsay lebt Amys Großmutter und somit Alexis Mutter, die aber ihre Enkelin nicht kennt, weil ihre Tochter vor vielen Jahren der Insel und damit ihrer Heimat den Rücken gekehrt hat. Den Grund hierfür kennt Amy bis heute nicht, soll ihn aber kurz nach der Ankunft im Haus der Großmutter erfahren. Die Familienmitglieder der Familie Lennox sowie der ebenfalls auf der Insel lebenden Familie Macalister haben die besondere Gabe in jungen Jahren Buchspringer zu sein. Das bedeutet, dass sie in Geschichten hinein springen können und dort auch nach dem rechten sehen. Amy ist begeistert, denn sie ist schon von Kindesbeinen an eine große Buchliebhaberin und kann gar nicht ohne Bücher sein. Sie liebt Geschichten und ist vollkommen fasziniert, als es ihr tatsächlich gelingt in die ihr zugeteilte Geschichte „Das Dschungelbuch“ zu springen. Doch Amy ist gut und es gelingt ihr schnell sich in der Buchwelt zu Recht zu finden. Dabei helfen ihr die unterschiedlichsten literarischen Gestalten. Amy lernt von einer Geschichte zur anderen zu wechseln und sich auch zwischen den Seiten aufzuhalten. Insgesamt scheint sie wesentlich talentierter zu sein als die beiden Buchspringer Will und Betsy, mit denen Amy gemeinsam lernt und übt.

Amys Können ist von großer Bedeutung als plötzlich in der Buchwelt Ideen gestohlen werden und eine literarische Figur bei einem Ausflug in die Realität auf der Insel Stormsay ums Leben kommt.

„Die Buchspringer“ ist ein Buch zum Träumen, eine Geschichte, die jeden Buchliebhaber begeistern wird, denn geliebte Geschichten wahrhaftig erleben zu können ist doch sicher eine wunderbare Vorstellung. Die Autorin Mechthild Gläser macht diese Vorstellung in ihrer Geschichte wahr und verzaubert den Leser indem sie ihre eigene Geschichte mit bereits bekannten Geschichten vermischt. So trifft man hier auf das weiße Kaninchen, den jungen Werther, Sherlock Holmes und viele andere Gestalten.

Einige Fragen werden nicht beantwortet, so wird z. B. gar nicht klar wie es zu der besonderen Gabe in den Familie Lennox und Macalister gekommen ist. Aber das ist auch nicht nötig, denn man sollte dies als Leser einfach als gegeben hinnehmen und sich auf eine fantastische und außergewöhnliche Reise verbunden mit einer kleinen Liebesgeschichte begeben. Hier darf auch gerne mitgerätselt werden, denn es steht ja die Frage im Raum wer der Übeltäter ist, der hier mutwillig Ideen stiehlt und damit die Welt der Geschichten zerstört.

Dieses Buch ist ein kriminalistischer Ausflug in die fantastische und ideenreiche Welt der Bücher.
IG
Top 50 Bewerter 185 Bewertungen
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Märchenhaft und spannend
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4.3
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4.0
Inhalt:
Amy verbringt mit ihrer Mutter die Ferien auf einer kleinen schottischen Insel. Hier lernt sie endlich ihre Großmutter, eine echte Lady, kennen. Und nicht nur das - sie erfährt auch, dass sie eine ganz besondere Gabe hat. Sie ist eine Buchspringerin. Sie kann in Geschichten springen und soll dort dafür sorgen, dass die Handlung richtig abläuft.

Was sich anfangs ganz nett anhört, entpuppt sich bald als ein fast unmögliches Unterfangen. Amy muss erkennen, dass ein Dieb sein Unwesen in der Literatur treibt und grundlegende Ideen klaut. Zusammen mit ihrem Freund Will und Goethes Werther versucht Amy, den Dieb zu fangen.

Meine Meinung:
Die Idee zu diesem Buch wird wohl jeden Büchernarr begeistern. Wer würde nicht gerne einmal seinen literarischen Lieblingsfiguren begegnen? Für Amy entwickelt sich die Gabe aber nach und nach zum Albtraum - natürlich dem empfohlenen Lesealter angepasst.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, Amy in die Welt der Literatur zu folgen und durch verschiedene Bücher zu streifen: Goethes Werther, Das Dschungelbuch, Peter Pan und viele andere, die den meisten - auch jungen - Lesern bekannt sein dürften.

Die Handlung entwickelt sich recht spannend und auch ein bisschen romantisch (aber nicht zu sehr), wobei Mechthild Bormann gekonnt verschleiert, wer sich hinter dem Dieb versteckt und was genau sein eigentliches Ziel ist.

Ich hätte mir gewünscht, dass die einzelnen Figuren etwas mehr Farbe und Konturen bekommen - ich hatte von kaum einem Charakter ein wirklich klares Bild. Dafür wurde aber die Welt der Buchspringer gut beschrieben.
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Eine tolle Reise durch die Welt der Bücher!
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Sprache & Stil
 
5.0
Amy wurde an ihrer Schule gemobbt, ihre Mutter Alexis hat sich gerade von ihrem Freund getrennt. Beide zutiefst niedergeschlagen, wollen sie nur noch weg aus Bochum. Zum Glück sind gerade Sommerferien und so reisen sie in Alexis‘ Heimat, auf die kleine Insel Stormsay vor der Küste Schottlands. Bisher wusste Amy nichts über ihre Herkunft und so lernt sie nun auch ihre Großmutter zum ersten Mal kennen.

Und sie erfährt etwas über sich und ihre Familie: die Lennox gehören zu der seltenen Gattung der Buchspringer. Sie können sich in Bücher hineinbegeben und in den Geschichten umherwandeln. Für eine Leseratte wie Amy erfüllt sich ein Traum!
Gemeinsam mit den beiden Jugendlichen aus der zweiten Buchspringer-Familie auf Stormsay wird Amy nun unterrichtet und soll lernen, wie sie ihrer Verantwortung für die literarische Welt nachkommen kann.

Doch bald stellt sich heraus, dass etwas Ungewöhnliches vor sich geht. Jemand scheint sich in große Geschichten der Literatur hineinzumogeln und sie durcheinander zu bringen! Wer steckt dahinter und was bezweckt derjenige damit?

Gemeinsam mit Schir Khan, dem Tiger aus dem Dschungelbuch, und Goethes Werther fängt Amy an, Nachforschungen zu betreiben. Doch der Unruhestifter scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein!

Jedem Bücherfreund dürfte das Herz höherschlagen, bei den Möglichkeiten, die sich Amy hier bieten. Wer von uns würde nicht gerne einmal live ins eigene Lieblingsbuch hüpfen und den Buchfiguren leibhaftig gegenüberstehen? Eine wundervolle Idee für ein Buch und von Autorin Mechthild Gläser spannend und phantasievoll umgesetzt. Auch ohne all die Klassiker der Literaturgeschichte zu kennen, kann man gut folgen – vielleicht wird der eine oder andere jugendliche Leser aber auch dazu angeregt, einmal zu Jane Austen, Goethe oder Kafka zu greifen?

Mich hat die Lektüre total begeistert. Den Schluss habe ich als ziemlich ungewöhnlich für ein Jugendbuch empfunden, mir hat es aber gut gefallen und ich fand am Ende alles schlüssig aufgeklärt.

Eine tolle Reise durch die Welt der Bücher!
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Wunderbare Bücherwelt...
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Amy ist im besten Teenager-Alter als sich ihr Leben auf den Kopf stellt: gemeinsam mit ihrer Mutter Alexis reist sie vom Ruhrpott auf die schottische Insel Stormsay, um den neuesten Erlebnissen zuhause zu entfliehen. Ausgerechnet auf die Insel, von der Alexis vor etlichen Jahren Hals über Kopf aufgebrochen ist, weil sie mit Amy schwanger war. Nach einer gewagten und spannenden Anreise lernt Amy ihre Großmutter, die Lady Lennox of Stormsay, kennen, die in einer für das Mädchen durchaus beeindruckenden Burg lebt. Warum wusste sie nichts von ihrer Herkunft? Warum hat ihr in all den Jahren, in denen sie sich mit ihrer Mutter durch's Leben geschlagen hat, diese rein gar nichts über ihre Großmutter und ihr eigenes früheres Leben erzählt? Und warum in Gottes Namen verhält sich Alexis - kaum auf der kleinen Insel angekommen - plötzlich so anders? Amy ist einigermaßen auf sich alleine gestellt, als sie von ihrer eigenen Gabe überrascht wird: sie ist eine Buchspringerin und kann somit in jedes Buch reisen, in das sie 'eintauchen' möchte. Amy fackelt nicht lange und stürzt sich in Bücher, die sie schon immer interessiert haben - auch wenn sie sich dabei so gut wie nie an die Regeln hält. Als sie schon bald bemerkt, dass auch in der Literaturwelt nicht alles zum Besten steht, beginnt ein spannendes Abenteuer…

Alleine schon die Idee, dass man als begeisterter Leser nicht nur in die Atmosphäre eines Buches eintauchen, sondern sich regelrecht in das Buch stürzen kann, gefällt mir außerordentlich. Sicher, es gibt so manches Buch, dass sich vielleicht nicht zwingend eignet, aber ich muss sagen, dass sich das schon sehr verlockend anhört. Und so breiten sich auch vor der sehr talentierten Amy allerhand Möglichkeiten aus, die sie beim Schopfe ergreift und uns Lesern somit eine Tour durch eine kleine Auswahl an Literaturklassikern ermöglicht. Außer der Grundidee sind vor allem die Figuren wirklich toll - allen voran Amy, die ich wirklich auf Anhieb in mein Herz geschlossen habe. Das Mädchen hat das Herz am rechten Fleck, ist intelligent, abenteuerlustig und liebt Bücher und die Welt in ihnen - was will man mehr? Aber nicht nur sie mochte ich außerordentlich gerne, sondern auch ihren neuen Freund, den sie in der Buchwelt kennenlernt: Werther.
Vielleicht ist dieses Buch endlich einmal die richtige Herangehensweise Jugendliche an die Weltliteratur heranzuführen: endlich wirken Werke wie "Die Leiden des jungen Werther", "Charles Dickens", "Alice im Wunderland" oder "Sherlock Holmes" nicht wie leicht angestaubte Bücher, die man in der Schule im Zweifel lesen muss. Selbst so lebendige Geschichten wie "Das Dschungelbuch" kennen die meisten Kinder heute vermutlich eher aus dem Fernsehen als aus einem selbst gelesenen Buch.
Aber die Autorin Mechthild Gläser hat sich nicht nur viele Gedanken um eine Buchwelt gemacht und ihre Figuren liebevoll gezeichnet, nein, sie hat ihrem Buch auch noch eine ordentliche Prise Spannung verliehen. Und so habe ich mich mit Amy gemeinsam auf die Suche gemacht: wer entwendet Gegenstände und Reichtümer aus den Büchern, bringt Handlungen aus der gewohnten Bahn und schreckt letzten Endes noch nicht einmal vor einem Mord zurück?

Mich hat dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite gepackt. Mich hat die Idee, die vermutlich für jeden Buchliebhaber reizvoll ist, neugierig gemacht, aber was ich zu lesen bekommen habe, war viel mehr als nur eine weitere bibliophile Geschichte. Es war ein spannendes Abenteuer, mit großartigen Charakteren und tollen Ausflügen in die Weltliteratur.
Auch wenn ich beim Zuklappen des Buches am Ende traurig war, dass die Geschichte nun vorbei ist, freue ich mich sehr, dass sie für sich alleine steht und keine Fortsetzung geplant ist. Meine Phantasie wird durch solche Bücher beflügelt und ich werde "Die Buchspringer" sicherlich noch einmal zur Hand nehmen. Bleibt nur noch eines: okay, ich kann nicht in Bücher springen - aber könnte ich nicht wenigstens die Bibliothek der Insel Stormsay haben?

Fazit: Eine unbedingten Leseempfehlung für alle, die Bücher und Literatur schätzen. Und alljene, die eine richtig gut erzählte, phantasievolle und spannende Geschichte schätzen!
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Auf die Plätze, fertig, rein ins Buch!
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Jahrelang haben sich Amy und ihre Mutter Alexis allein durchgeschlagen. Doch dann wird der Alltag einfach zu viel für sie beide und sie flüchten über die Sommerferien nach Schottland, auf eine kleine Insel namens Stormsay. Die Familie, vor der Alexis ursprünglich geflüchtet ist, lebt dort und für Amy eröffnet sich mit diesem Besuch eine ganz neue Welt: Sie entspringt nämlich einer Familie von Buchspringern, die sich geschworen haben die Buchwelt zu beschützen. Und wie? Indem sie einfach in die Geschichten hineinspringen und dafür sorgen, dass alles vernünftig nach Plan läuft. Doch schnell zeigt sich für Amy, die von den Buchsprüngen von Beginn an unglaublich begeistert ist, dass momentan in der Buchwelt so einiges komisch ist.

Schon wieder ein Buch über Bücher? Aber ja, und zwar ein traumhaft gutes Buch über Bücher. Jeder Leser hat sich bestimmt schon mal darüber Gedanken gemacht, was die Figuren im Lieblingsbuch eigentlich tun, während sie gerade keinen Auftritt haben. Was machen sie in ihrer Freizeit? Mechthild Gläser gibt in „Die Buchspringer” zauberhafte Antworten auf diese Fragen. Die Buchwelten, in die Amy springt, sind sehr liebevoll ausgearbeitet und es macht viel Spaß mit Amy zu reisen. Auch die Draußenwelt, unsere Welt, bleibt trotz der vielen Möglichkeiten in verschiedene Geschichten zu springen interessant: Auf der Insel, auf der Amys Familie und eine weitere Familie von Buchspringern leben, scheint es trotz des kleinen Umfangs noch so einige versteckte Geheimnisse zu geben. Insgesamt ist es der Autorin gelungen diese beiden Welten geschickt und vor allem spannend miteinander zu verweben, sodass ich mit den Charakteren fiebern, freuen und leiden konnte und es vor lauter Spannung gar nicht aus der Hand legen wollte.

Die meiste Zeit über begleiten wir die Geschichte durch Amys Blickwinkel. Sie ist eine interessante und schusselige junge Dame, die sich nicht scheut mal aus der Reihe zu tanzen und ihre Umgebung neugierig erforscht. Mit Amy kann der Leser auf jeden Fall viele angenehme Stunden verbringen. Ein paar wenige Seiten weilt man auch an der Seite von Will, einem jungen Buchspringer, der auf Stormsay aufgewachsen ist und schon sein ganzes Leben lang springt. Auch diese Perspektive ist faszinierend, weil sie doch noch mal ein anderes Licht auf die Welt wirft. Zwischen den Kapiteln befinden sich zudem liebevoll aufgemachte, mysteriöse märchenhafte Texte, die sich nach und nach weiter entschlüsseln.

Für mich gehört „Die Buchspringer” zu den besten Büchern über Bücher, die ich je gelesen habe. Bücherliebhabern wird in der Buchwelt regelmäßig das Herz höher schlagen, schneller schlagen oder gar aussetzen, wenn sie lesen, was da plötzlich so geschieht, und da diese Geschichte auch in der Draußenwelt mit viel Spannung und liebevollen Details aufwarten kann, kann ich sie nur wärmstens empfehlen.

Herzlichen Dank an das Team von leserunden.de, die es mir und vielen weiteren Teilnehmern ermöglicht haben, „Die Buchspringer” schon vor Erscheinen zu lesen, um dann gemeinsam zu spekulieren und zu schwärmen.
C
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Werther schreibt...
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Bester Freund,

ich habe schon einige Male die Feder zur Hand genommen, ohne dir - wie es mein Gedanke war - gleich zu schreiben.

*Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, daß meine Kunst darunter leidet.*

Denn in den letzten Tagen ist viel geschehen.

Doch zunächst einmal: Die hehre Gilde der Buchspringer auf der Insel Stormsay, die hier seit Jahrhunderten für den Schutz der Literatur sorgt, hat Zuwachs bekommen. Fräulein Amy aus dem Clan der Lennox. Es ist mir vergönnt gewesen, sie gleich am ersten Tag, an dem sie das Dschungelbuch in der Buchwelt besuchte, kennenzulernen. Ich muss zu meiner Schande gestehen, sie hat mich vor den drei Hexen aus Macbeth retten müssen.

Aber nicht nur deshalb habe ich sie ein klein wenig in mein Herz geschlossen, (wobei sie natürlich nie meine Lotte wird verdrängen können). Das Fräulein Amy ist so begabt und sieht bezaubernd aus in ihrer grazilen Anmut. Tatsächlich durfte ich ihr schon meinen Arm zum Geleit reichen und sie - echter Kavalier, der ich bin - durch das unwegsame Gelände führen. Ein böser Mensch würde behaupten, dass wir beide gemeinsam unbeholfen über Wurzeln stolperten und uns auf den engen Trampelpfaden gegenseitig auf die Füße traten. Aber ich weiß, du bist keiner dieser verächtlich redenden Personen, die solcherart über eine junge Dame und ihren Begleiter herfallen. Das hat das Fräulein Amy in ihrer Welt zur Genüge erlebt. Ich wünschte, ich könnte diese Personen zu einem Duell auf Pistolen fordern, wenn ich nicht wüsste, dass mein Mut dafür leider nicht ausreicht...

Jedoch törichte Gedanken darüber erlaube ich mir nicht, weil ich die Buchwelt nicht verlassen werde. Außerdem:

*Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße.*

Das Fräulein Amy ist so wissbegierig und erinnert sehr an ihre Frau Mama, als diese noch die Buchwelt mit ihrer Anwesenheit beglückte. Die edle, wenn gleichwohl unglückliche Anna Karenina sagte mir erst letztens bei unserer Begegnung in der "Zeile" - du weißt, es ist der Ort, an es uns Buchfiguren gestattet ist, uns mit anderen zu treffen... Also, sie erinnerte sich wehmütig an ihre wunderbare Freundschaft mit Fräulein Alexis, und sie bedauert es heute noch mit Wehmut, dass diese eines Tages fortblieb. Wobei mir Anna Karenina im Vertrauen offenbarte, was der Grund für die Flucht von der Insel der Buchspringer gewesen ist. Als Herr von Anstand habe ich ihr natürlich strengste Geheimhaltung zugesichert.

Schweife ich ab? Sieh es mir nach, lieber Freund. Dabei ist das Leben derzeit so aufregend, dass ich mich gar oft daran erinnern muss, mein eigenes Ende, das ich ja selbst so gewollt habe, nicht zu verpassen.

*Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bißchen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen sein.*

Doch es hat sich etwas Schreckliches zugetragen. Sherlock Holmes, dieser überragende Detektiv, ist tot. Das Fräulein Amy fand ihn gemeinsam mit dem jungen Macalister. Was muss das für einen Schock gewesen sein. Master Will, wie Sherlock Holmes ihn nannte, betrachtete sich als besten Freund des Meisterdetektivs und ermöglichte ihm so manchen Gang in die Draußenwelt. Um so bedauerlicher ist, dass Holmes dort zu Tode kam. Wer nur wollte sein Ableben? Er hatte außerhalb seines Buches keine Feinde, war zwar etwas eigen, zugegebenermaßen, aber ein brillanter Kopf.

Damit nicht genug. Unerklärliche Ereignisse erschüttern die Buchwelt. Ein Dieb ist hier unterwegs, und dank meiner, ich darf sagen, nicht unbescheidenen geistigen Fähigkeiten, die selbstverständlich hinter denen vom großen Sherlock Holmes zurückstehen, gelang mir die Erkenntnis, dass dieser gemeine Dieb die Ideen aus verschiedenen Büchern stiehlt, ohne die die Bücher nicht existieren können.

Du verstehst, teurer Freund, dass ich Fräulein Amy sofort meine tatkräftige Unterstützung bei der Lösung dieses Problems angeboten habe. Voller Stolz kann ich dir schreiben, dass sie dieses Offerte dankend angenommen hat. Und so konnte ich als treuer Freund bereits einen schlichten Betrag leisten und erstellte eine Liste der verlorenen Rudimente.

*Seit der Zeit bin ich oft draußen.*

Ich habe keine Ruhe, mich in meiner Kammer meiner Kunst zu widmen, wenn Geheimnisvolles in der Buchwelt geschieht.

*Übrigens befinde ich mich hier gar wohl.*

Denn meinem Geschick ist es zu verdanken, dass wir uns einmal der Ergreifung des Dieb so nahe wähnte. Leider gelang dies dann doch nicht. Er entkam uns, was Fräulein Amy und mich sehr betrübt.

Und zudem quält mich - du wirst behaupten unsinnigerweise - der Gedanke, dass auch der junge Herr Will dem Fräulein Amy seine Hilfe zugesichert hat. Ich habe ihre liebevollen, sehnsüchtigen Blicke, die mir äußerst vertraut sind, bemerkt, als sie von ihm sprach. Ich gebe zu, Malalister ist ein formidabler junger Mann. Andererseits wäre ich entzückt, wenn die Bewunderung Fräulein Amys allein meiner Person gelten würde...

Jetzt muss ich eilen, bester Freund. Meine Anwesenheit wird benötigt.

*Dir in der Ordnung zu erzählen, wie's zugegangen ist, daß ich eins der liebenswürdigsten Geschöpfe habe kennen lernen, wird schwer halten. Ich bin vergnügt und glücklich, und also kein guter Historienschreiber.*

Jedoch ich sichere dir schon jetzt einen einen wohlfeil geschliffenen, bestimmt auch in seinen Wendungen und Ergebnissen überraschenden, gleichwohl stets unterhaltsamen, mit Poesie erfüllten und fantasievollen Bericht über aufwühlende und gefährliche Abenteuer zu, wenn das wundervolle Fräulein Amy und ich das mysteriöse Rätsel gelöst haben. Wünsche uns Glück!

Dein treuer Freund

Werther

P. S. Werther *zitiert* sich selbst (aus "Die Leiden des jungen Werther" von Johann Wolfgang von Goethe).
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Eine wundervolle Reise in die Welt der Bücher
Gesamtbewertung
 
4.7
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Sprache & Stil
 
5.0
Mit „Die Buchspringer“ ist der deutschen Autorin Mechthild Gläser ein äußerst einfallsreicher, fesselnder und einfühlsam erzählter Fantasyroman gelungen, der den Leser auf eine einzigartige Reise durch faszinierende Welt der Bücher mitnimmt.
Erzählt wird diese ideenreiche Geschichte abwechselnd aus der Sicht Amy von in erster Person und Wills Perspektive in der dritten Person.
Mit ihrem wundervoll bildreichen Schreibstil und vielen einfallsreichen Details gelingt es der Autorin mühelos, ihre magische Bücherwelt zum Leben zu erwecken und den Leser in ihre mitreißende Geschichte mit viel Flair und toll beschriebenen Schauplätzen eintauchen zu lassen. Sehr gelungen sind auch die vielen amüsanten und humorvollen Passagen, die dem Roman eine besondere Würze verleihen und für beste Unterhaltung sorgen. Die abenteuerliche Reise gemeinsam mit Amy in die wundervolle Welt der Buchklassiker wie beispielsweise "Das Dschungelbuch", "Alice im Wunderland" oder „Ein Sommernachtstraum“ vor allem aber auch die wundervollen Begegnungen mit den vielen Romanhelden zieht den bibliophilen Leser unweigerlich in ihren Bann. Die außergewöhnlich unheilvolle Atmosphäre, ein grausiger Leichenfund und das Auftauchen eines mysteriösen, skrupellosen Diebs in der Buchwelt sorgen für enorme Spannung, die sich mit der temporeich verlaufenden Handlung immer mehr steigert und den Leser vor immer neue Rätsel stellt.
Sehr gelungen ist die vielschichtige, äußerst sympathische Hauptfigur Amy Lennox. Die Autorin hat sie sehr einfühlsam und liebevoll beschrieben, so dass sie mit ihren Eigenarten und Verletzlichkeiten sehr lebendig und lebensnah wirkt. So wurde das talentierte Mädchen an ihrer Schule wegen ihres Aussehens und ihrer guten Noten gemobbt, und fällt mit ihrer Tollpatschigkeit immer wieder auf. Erst auf der Insel Stormsay erfährt sie über ihre außergewöhnliche Gabe als Buchspringerin. Neben weiteren interessant ausgearbeiteten Nebenfiguren wie Amys quirliger Mutter, der strengen Großmutter oder auch dem sehr sonderbaren Desmond, ist der sehr zurückhaltende und etwas abweisende Will ein sehr fesselnder und rundum gelungener Charakter, der von Gläser mit viel Feingefühl ausgearbeitet wurde und die Geschichte bereichert. Sehr glaubhaft wird beschrieben, wie sich zwischen Amy und ihm sehr behutsam eine besondere Freundschaft und zunehmend engere Beziehung entwickelt. Zu einem besonderen Highlight entwickelte sich die Buchfigur Werther, dessen wundervoll gezeichneter Charakter als ein treuer und sehr aufmerksamer Freund von Amy mich sehr begeistern konnte.
Sehr mitreißend schildert Gläser, wie Amy während der immer abenteuerlicher werdenden Geschichte über sich hinauswächst, sich mutig und entschlossen für die Rettung der Buchwelt einsetzt und schwierige, gefahrvolle Aufgaben meistert. Zum fesselnden Finale hin gibt es einige sehr unerwartete Wendungen und die Ereignisse überschlagen sich regelrecht. Mit der präsentierten Auflösung konnte mich Gläser völlig überraschen. Die Geschichte endet etwas überstürzt, so dass einige Fragen leider offen bleiben, doch insgesamt hat die Autorin ein sehr passendes und zufriedenstellendes Ende für ihr tolles, gut durchdachtes Buch gewählt.
FAZIT
Ein mitreißendes, fantasievolles und sehr unterhaltsames Jugendbuch mit herrlichem Humor, ein wenig Romantik und wundervollen Charakteren, das uns in die faszinierende Welt der Bücher entführt.
B
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Vom Steinkreis ins Dschungelbuch
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4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
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Mechthild Gläser - "Die Buchspringer" - LOEWE

Amy und ihre Mutter Alexis nutzen die Sommerferien um eine kleine Insel aufzusuchen, der Ort von dem Alexis damals floh als sie mit Amy schwanger war.
Amy kennt ihre Großmutter, Mairead Lennox, Lady of Stormsay kennen, die auf einer großen Burg wohnt, erbaut in vergangenen Zeiten, die nicht mehr greifbar sind. Zwischen Lady Mayread und ihrer Tochter herrschen "Niedrigtemperaturen", sturmumtost und kalt wie die kleine Insel, ist ihre Beziehung. Amy beschliesst sie zu mögen. Gleich am ersten Abend sagt sie so geheimnisvolle Sachen, wie: "Aber sie muss lesen!" "Was, du hast es ihr nicht gesagt?" Amy liebt Bücher, aber was hat ihr ihre Mutter verheimlicht, was für ein Talent hat sie, das vielen vorenthalten bleibt?

Auf der Insel lebt der Clan der Lennox´ und der Macalisters, beide haben ein gemeinsames Ziel, die Literatur zu schützen, sie können in Bücher springen, beobachten und durch die Geschichten wandern, die Buchfiguren sind sich dessen bewusst und ihnen freundlich gesinnt. Die jungen Buchspringer sind auch ihre Hüter, sollte etwas durcheinander geraten, könnte niemand mehr den Roman lesen, wie es ihm vorherbestimmt war, nichts wäre wie vorher, nur ein Hirngespinst. Auch Amys Welt gerät aus den Fugen, als sie erfährt, wer ihr Vater ist, was er ist..
Eines Tages findet man den größten Detektiv der Welt tot im Wasser schwimmend, ein Loch in seiner Brust. Ein Räuber treibt sich in der Literatur um, er plündert im Gedankengut der geheimen Bibliothek.
Mit Goethes Werther auf Shir Khans Rücken jagen sie dem Dieb hinterher, der Sommernachtstraum wird zum winterlichen Albtraum, der kleine Prinz klagt um den Verlust seiner Rose und Elizabeth Bennet bricht sich ein Bein und kann nicht mit Mr Darcy tanzen..Es bleibt nicht mehr viel Zeit und Amy schwebt in Gefahr.
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Mechthild Gläsers Fantasie macht Bocksprünge, ihr gehen nie die Ideen aus, überrascht den Leser stets aufs Neue und beschreibt gleichzeitig einen Traum, der so alt ist, wie die "Buchwelt" selbst.
Viel Vergnügen, mit diesem All-Age- Abenteuer!

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