Nicola Kraus, Emma McLaughlin: Die Tagebücher einer Nanny

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Nicola Kraus, Emma McLaughlin: Die Tagebücher einer Nanny
Verlag
ET (D)
2003
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
The Nanny Diaries
ET (Original)
2002
ISBN-13
9783442545537

Informationen zum Buch

Seiten
345

Sonstiges

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Nanny ist Single, lebt in New York und braucht dringend Geld, um die Miete bezahlen und ihr Studium finanzieren zu können. Seit Jahren nimmt sie daher immer wieder Jobs als Kindermädchen an, und diesmal hat sie wirklich das große Los gezogen: Nanny wird von Mrs. X angeheuert, der Gattin eines erfolgreichen Bankers und Herrscherin über ein riesiges Luxusapartment auf der Park Avenue. Das Ehepaar setzt alles daran, die Unannehmlichkeiten des Lebens auszublenden, also auch ihren vier Jahre alten Sohn Grayer, der sich im Alltag immer wieder störend bemerkbar macht. Doch Nanny wird den Jungen schon in den Griff bekommen, damit sich die Herrin des Hauses ungestört dem Shoppen und süßen Nichtstun hingeben kann. Kein Wunder, dass sich die neue Stelle für Nanny bald zum Alptraum entwickelt: Sie erledigt Besorgungen für Mrs. X, assistiert bei aufwändigen Vorbereitungen für private Feste und betreut Grayer rund um die Uhr. Schließlich gilt es, den Jungen mit zahllosen Freizeitaktivitäten für eine zukünftige Traumkarriere auf Vordermann zu bringen. Da darf natürlich auch der Lanzeitentwicklungsberater nicht fehlen, der mit Nanny diskutiert, was bei der Auswahl von Grayers Garderobe zu beachten ist. Und wäre da nicht der attraktive Student, der Nanny komplett den Kopf verdreht hat, sie würde angesichts des täglichen Irrsinns bald den Verstand verlieren...

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"Die Tagebücher einer Nanny" sieht auf den ersten Blick aus wie die langweilige Geschichte eines Kindermädchens. Doch die Protagonistin "Nanny", die als Pädagogikstudentin nebenbei als Nanny (Kindermädchen) jobbt, stolpert durch Zufall in einen Job bei Familie X und soll sich von nun an um deren kleinen Sohn Grayer - von ihr liebevoll Grover genannt- kümmern. Was als sporadische Nachmittagsbetreuung beginnt, wird auf die Dauer ein Fulltimejob für Nanny, die neben der Betreuung von Grover, den Besorgungen für Mrs. X und diversen anderen Gefälligkeiten die sie "mal eben so" für die Familie erledigen soll, noch ihr Studium samt Diplom absolvieren muss.

Die Situationen in die Nanny gerät sind anfangs noch lustig, und was aussieht wie eine "schlechte Phase" lässt später immer deutlicher erkennen als was Nanny eigentlich eingestellt wurde. Famile X ist so sehr mit Affären, Tratsch, Innenausstattern und Lunches beschäftigt, das sie jemanden brauchen der ihren Sohn erzieht.

Dieses Buch hält allen Eltern und denen die es werden wollen einen Spiegel vor, und das auf nicht ausschließlich amüsante Art. Liest man dieses Buch, fragt man sich: Kann das wirklich möglich sein? Es gibt viele Möglichkeiten ein Kind zu vernachlässigen und meistens schelten die Reichen auf die etwas minder Bemittelten ihren Kindern nichts bieten zu können. Aber kann man wirklich noch in den Spiegel sehen, wenn man offensichtlich zu viele Mittel besitzt und sein Kind reinen Gewissens förmlich "abschiebt"? Doch nicht nur das Gespür für das Richtige Verhalten ihren Kindern gegenüber haben High-Society-Familien wie die Xes verloren, denn auch wie man mit seinen Angestellten umgeht und ihnen gebührend für ihre Unannehmlichkeiten dankt scheinen sie verlent oder - Gott bewahre- nie wahrgenommen zu haben. Für Sie scheint nur der Schein zu zählen, den man vor Nachbarn, Bekannten, Verwandten oder vor dem Personal wahren muss und welchen Druck man ausgesetzt ist, wenn man sich entscheiden muss welches Kostüm auf einer Halloweenparty getragen werden soll, von welcher Marke die Schuhe sind und welcher Designer in diesem Jahr den eigenen Weihnachtsbaum schmückt. Doch so sehr sich Nanny auch bemüht den Xes aufzuzeigen wo das Problem liegt, nämlich nicht bei den ständig wechselnden Kinderfrauen, sondern bei ihnen selbst, so sehr verblendet sind sie auch und bemerken einfach gar nichts.

Insgesamt bietet dieses Buch eine kurzweilige Unterhaltung die den Leser Schmunzeln lässt, aber auch den Kopf schütteln über abgehobene Familien wie die Xes. Der Spass kommt nicht zu kurz aber auf den erhobenen Zeigefinger haben die Autorinnen trotzdem nicht verzichtet.
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Die junge Pädagogikstudentin Nan verdient sich nebenher ihren Lebensunterhalt als Kindererzieherin und sammelt so praktische Erfahrungen. Eines Tages lernt sie die Familie X im Park kennen und kurz darauf wird sie von Mrs. X als Betreuerin für den vierjährigen Sohn Grayer eingestellt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit Grayer, der immer noch etwas dem vorhergehenden Kindermädchen nachtrauert, gewinnt sie den Jungen schnell lieb. Doch schon bald wird sie mehr und mehr von Mrs. X für deren Besorgungen vereinnahmt und obwohl Nanny eigentlich für ihre Diplomarbeit und die Abschlußprüfungen lernen müsste, opfert sie immer mehr Zeit als abgemacht für die Familie. Die Eltern selbst behandeln den Jungen wie einen Gegenstand, der danach beurteilt wird, wo er sich am besten macht. Schließlich hat Nanny bald kein eigenes Leben mehr, doch die Rebellion fällt schwer, wenn die Miete bezahlt werden muss und man Grayers einzige Bezugsperson ist.

Die beiden jungen Autorinnen Kraus / McLaughlin arbeiteten selbst jahrelang als Kindermädchen und provozierten mit der Veröffentlichung dieses Buches einen kleinen Skandal in den entsprechenden Kreisen. Zu realistisch erzählen sie die Begebenheiten von Nanny in einem privilegierten Haushalt ohne Liebe. Wichtig ist in der Upperclass nur, was nach außen am besten wirkt. Hinter den Türen wird gelogen und betrogen, gehasst und kleine Seelen zugrunde gerichtet. Das Personal als Sklaven behandelt, denen man mit der Anstellung schließlich einen Gefallen tut und sich deshalb darüber wundert, dass man dafür noch Geld bezahlen muss. Die Eltern haben nur sich selbst im Sinn: Wann ist die nächste Maniküre, wann der nächste Sitzungstermin. Dabei gibt es dennoch strengste Richtlinien für die Kindererziehung: Ausschließlich Sojamilch, kein Essen außerhalb der Küche (wenn Besuch kommt gerne auch im Kinderbadezimmer, damit "kein Malheur" passieren kann), keine Süßigkeiten, französische Bücher vorlesen, Tennis und und und.

"Die Tagebücher einer Nanny" haben mich sehr beeindruckt! Sehr einfühlsam schildert Nanny ihre Erlebnisse und obwohl vieles vielleicht überspitzt dargestellt sein mag, ist es doch sehr realistisch. Nicht oft hatte ich beim Lesen eines Buches eine solche Wut im Bauch! Nicht oft wollte ich jemandem so gehörig meine Meinung sagen, wie den Eltern von Grayer! Doch genauso fragt man sich, weshalb Nanny selbst sich nicht wehrt. Vermutlich, weil sie genau weiss, dass sie dann entlassen würde. Und weil sie weiss, dass der kleine Grayer das nur schwer verkraften würde. Dies ist kein witziges, sondern ein sehr ernstes Buch über kleine Menschen und deren Kindermädchen. Oft ist das Buch jedoch einfach nur erschreckend und man fragt sich, ob das wirklich alles sein kann? Ob Eltern tatsächlich so grausam sein können, so in sich selbst vergessen. Man muss darüber eigentlich nur kurz nachdenken. Fazit: Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der ein wunderbar zu lesendes Buch sucht, das außerdem noch nachdenklich stimmt.
SK
#1 Bewerter 1144 Bewertungen
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