Bewertungsdetails

Manchmal ist weniger mehr
Gesamtbewertung
 
1.3
Plot / Unterhaltungswert
 
1.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
2.0
Zuerst einmal muss man sagen, dass der Klappentext eine etwas andere Geschichte erwarten lässt, als sich letztendlich dann herausstellt.
Die Liebesgeschichte ist eher die Rahmenhandlung einer Geschichte über den palästinensisch-israelischen Konflikt in all seiner Grausamkeit.
Es geht hier vor allem um eine ganze Familie die, ausgehend von ihrer Flucht aus ihrer Heimatstadt, von einem Drama ins nächste gerät und eigentlich immer an der Grenze dessen ist, was ein Mensch ertragen kann. Alles Schreckliche was geschehen kann, trifft diese Familie.
Dieses Buch hat eine ganz klare Mission. E soll auf das Schicksal und das Leid der palästinensischen Bevölkerung aufmerksam machen und das gelingt auch gut. Dennoch wird hier, was man aber durchaus nachvollziehen kann, von einem sehr einseitigen Blickwinkel aus geschrieben, welcher wieder schnell zu einer negativen Verallgemeinerung über die jüdischen Welt führt, denn nicht jeder Jude oder jede Jüdin führen Krieg. Hier aber wird die jüdische Bevölkerung als in jeder Hinsicht böse und grausam hingestellt.
In jeder Armee eines jeden Landes gibt es Soldaten, die mit der Macht, die sie haben, nicht umgehen können. Man darf aber nicht einzelne Soldaten mit einem ganzen Volk gleichsetzen. Hier reiht sich ein Massaker an das andere und es gibt ganz klare Regeln: Die Juden sind die Schlächter, die Palästinenser die Opfer. Niemals wurden in diesem Buch auch nur ansatzweise Selbstmordattentate erwähnt, welchen ebenfalls unschuldige Menschen jeden Alters zum Opfer fielen. Niemals wurde der ewige Beschuss Israels aus Gaza erwähnt, niemals dass dieser Konflikt meist den Regeln von Provokation und Reaktion folgt. Tatsache ist, es gibt ein Ungleichgewicht der Kräfte, aber es gibt auch immer wieder Menschen, die genau dies mit dem Wissen provozieren und in Kauf nehmen, dass Unschuldige dabei sterben werden.
Ich hätte mich eines solchen Kommentars noch enthalten, wäre dieses Buch nicht mit einem solchen Hass auf das jüdische Volk geschrieben worden.

Auch was den Inhalt der Geschichte angeht, bin ich nicht überzeugt, denn es gab zu viele Zufälle, zu viele Tragödien, zu viele Dschins, Geister der Toten und Reinkarnationen, als dass ich diese Geschichte wirklich hätte ernst nehmen können. Die Protagonistin Nur blieb farblos, was mit Sicherheit an den großen Zeitsprüngen liegen mag, welche dieser Roman immer wieder macht und den Leser damit ein wenig verwirrt zurücklässt. Bisweilen verliert man den Überblick über Zeit und Gegenwart.
Ausser dem palästinensischen Volk sind alle, bis auf wenige Ausnahmen, schlecht und die in Amerika aufgewachsene Nur lebt von nun an, ohne Anpassungsschwierigkeiten in einer vom Krieg zerstörten, nur mit dem Notwenigsten ausgestatteten Stadt, und verbringt dort eine glückliche Zeit. Das ist zuviel des Guten und nicht glaubhaft.
Manchmal ist weniger einfach mehr.
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