Bewertungsdetails

Gegenwartsliteratur 1909
Eine wunderschöne Geschichte über die Familie und den Zusammenhalt
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Zum Inhalt:

Ein Château in Frankreich, ein Familiengeheimnis und ein unvergesslicher Sommer ...

Großmutters Château im Burgund zu renovieren, passt überhaupt nicht in die Pläne der jungen Antiquitätenhändlerin Paula. Denn sie wollte sich in Paris mit ihrem Verlobten Jakob treffen. Aber Großmutter, Mémé genannt, setzt die liebevollen Daumenzwingen an und versammelt nach langer Zeit wieder die ganze Familie an einem Tisch. Zwischen köstlichem Essen, Familienzwist und einigen Gläsern Wein findet Paula heraus, welches Geheimnis Mémé verbirgt – und was das für Paulas Zukunft bedeutet.



Über die Autorin:

Élaine Briag, 1960 geboren, hat Romanistik sowie Literatur- und Kulturwissenschaften studiert. Viele Jahre verbrachte sie in Frankreich, wo das Schreiben zu ihrer Passion wurde. Die Liebe zu Land, Menschen und der französischen Sprache bildet das Salz in ihren Geschichten. Élaine Briag lebt heute mit ihrer Familie am Bodensee.



Mein Fazit und meine Rezension:

Weg von der Doppelrezension beim letzten mal und hin zu einer ganz normalen ... aber niemals gewöhnlichen, denn das ist das Buch sicherlich auch nicht! Élaine Briag hat mich mit ihrem Roman in der Mittagspause begleitet bzw. in einigen Mittagspausen. Ich habe dieses Buch bewusst etwas langsamer gelesen, damit ich allein die Atmosphäre der Geschichte auch auf mich wirken lassen konnte. Doch zunächst mal zur Geschichte selbst:

Die Familie ist in alle vier Winde verstreut, nur eine vermag sie zusammenzurufen: die rüstige und alte (aber trotz allem frische!) Mémé! Eine Karte mit Fotos von ihrem alten Château in Burgund mit den Worten "Ich brauche einen Herzschrittmacher" bringt alle Familienmitglieder dazu, ihre Pläne für die Sommerferien umzuschmeißen und sich voll und ganz den Renovierungsplänen der alten Mémé zu widmen. Denn nicht sie benötigt medizinische Hilfe, sondern das verkommene Château, das sie einst von ihrem Bruder Valentin geerbt hat. Doch da liegt auch schon die Krux ... denn ist sie tatsächlich die rechtmäßige und alleinige Erbin ihres ledigen Bruders?

Marcel reist mit seiner Familie an und ist voller Tatkraft dabei, seine und Paulas Mutter eilt ebenfalls herbei, nur Paula selbst ist von diesem "Zitat" ihrer Großmutter nicht begeistert. Ihre Sommerpläne sahen vor, dass sie ihren Verlobten, den sie mehrere Monate nicht gesehen hat, da er in Kenia unterwegs ist, in Paris trifft, um dort offiziell die Verlobung zu feiern. Nein, Paula passt die Antanzerei überhaupt nicht in den Plan, zumal sie auch nur für eine kurze Zeit ihren Antiquitätenladen schließen kann ... doch auch da hat Mémé bereits bestens vorgesorgt! Wie immer hat sie alles gut im Griff, auch ihre Urenkelin Meike, die als Flexi-Veganerin den Essensplan von Mémé ziemlich auf den Kopf stellt.

Ich war zunächst von der lieben Mémé mit ihrem Château in Burgund total angetan! Ja, ich habe mich regelrecht in die alte Dame verliebt! Sie hat mir einfach gefallen, hat sich nichts einreden lassen und hat immer, egal wie viele Probleme es gab, ihre Lieben im Auge behalten und stets eine Lösung parat gehabt - oder aber den Weg aufzeigen können, den sie nach ihrer Meinung nach für richtig empfunden hat. Doch irgendwann habe auch ich - ähnlich wie Paula - mich etwas bevormundet gefühlt. Wie kann sie nur über meine Zeit bestimmen? Mich verplanen? (Ja, ich bin vollends in Paulas Rolle geschlüpft!) Und warum wagt sie es dann auch noch die Verlobung von Paula und Jakob nach Burgund zu verlegen, in dem sie ihn einlädt? Tja, Fragen über Fragen! Und auch ich hatte keine Antwort parat. Nur eines wusste ich ganz bestimmt: in diesem einen Sommer, würden noch einige harte Zeiten auf die Familie zukommen und das würde bestimmt kein Zuckerschlecken werden!

Paula hat mir zwischenzeitlich richtig Leid getan, denn irgendwie war sie in alles involviert! Ohne es zu wollen, wurde sie von Marcels Frau in deren Ehekrise hineingezogen, von Meike in ihre tiefen Ängste und Marcel selbst hatte überhaupt kein Auge für seine Familie, sondern war nur darauf bedacht, sein künftiges Erbe von Mémé zu sichern, in dem er sich voll und ganz der Renovierung hin gab.

Alle Protagonisten im Buch haben ihre eigenen Probleme wie Rucksäcke auf ihren Rücken herumgetragen, mal das Gewicht umverteilt, doch niemand war wirklich in der Lage, etwas daran zu ändern. Bis Mémé kam.

Dann ist da noch dieser ominöse Erbe ... ein Sohn Valentins? Oder doch nicht? Wieder einmal wird das familiäre Idyll von äußeren Einflüssen empfindlich gestört.

Doch mehr kann und will ich euch gar nicht über die Geschichte verraten! Ich möchte einfach nur nochmal erwähnen, dass sich Mémé im Laufe der Geschichte wieder in mein Herz geschlichen hat ...

Wer also einen Sommer mit Mémé erleben möchte, der sollte dieses Buch auf keinen Fall verpassen! Ein Glas Rotwein und guter Käse empfehlen sich besonders beim Lesen ;)
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