Bewertungsdetails

Emotionen dringend gesucht!
Gesamtbewertung
 
1.0
Plot / Unterhaltungswert
 
1.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
1.0
Tom Malmquist passiert eines der schrecklichsten Dinge im Leben. Seine hochschwangere Freundin Karin erkrankt an akuter Leukämie und ihr Zustand verschlechtert sich so rapide, dass die Ärzte sich entschließen das Baby per Kaiserschnitt zu holen. Karins Zustand verschlechtert sich weiter und Livia, so der Name des Babys, muss auf die Frühchenstation – so pendelt Tom zwischen den beiden Stationen hin und her, bis Karin, ohne ihre Tochter gesehen zu haben, ihrer Krankheit erliegt.

Bei „In jedem Augenblick unseres Lebens“ handelt es sich um die autobiografische Geschichte des Autors Tom Malmquist, der nach dem Tod seiner Lebensgefährtin zum alleinerziehenden Vater wird. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit, kann er sich 24 Stunden am Tag um Livia kümmern, das bedeutet aber nicht, dass ihm nicht auch Steine in den Weg gelegt werden. Da Tom und Karin nicht verheiratet waren, „gehört“ ihm Livia gar nicht und er muss sich – neben seiner Trauer – auch noch mit diversen Ämtern herumschlagen.

Das ist wieder mal ein Buch, bei dem ich mich ärgere, nicht vorher die Leseprobe gelesen zu haben. Es hätte mir echt viel Leid erspart. Da ich das Buch in einer Leserunde gelesen habe, habe ich tapfer bis zum letzten Punkt durchgehalten. Ohne Leserunde hätte ich es wahrscheinlich nach den ersten Seiten aus der Hand gelegt.

Anhand des Klappentextes hatte ich ein Buch erwartet, aus dem die Emotionen nur so herausfließen und ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass ich von der ersten bis zur letzten Seite heule und dabei X Taschentuchboxen verbrauche. Doch schon die ersten Seiten haben mich regelrecht ernüchtert auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Tom hat an irgend einer Stelle im Buch erwähnt, dass er die Abläufe und die Gespräche mit den Ärzten stichpunktartig aufgeschrieben hat, um sich bzw. seine Tochter später einmal daran erinnern zu können. Der Schreibstil in diesem Buch ist dann auch genau so, als ob Tom alle Informationen aus den Stichpunkten einfach hintereinander weg aufgeschrieben hat. Es gibt keine Absätze, es gibt keine Einrückungen, es gibt keine wörtliche Rede, es gibt keinen Hinweis ob man sich gerade in der Gegenwart oder der Vergangenheit aufhält und als Leser muss man sich extrem konzentrieren, wer denn da jetzt mit wem spricht oder von wem oder was gerade die Rede ist. Wer Familienmitglied oder Freund ist, ergibt sich nur aus dem Text und das auch nicht in allen Fällen eindeutig. Ich musste teilweise über ganze Sätze zurückgehen, damit ich verstanden habe, was ich da gerade lese.

Der extrem schwierige Schreibstil und die Kälte, mit der Tom die Geschehnisse erzählt, haben es unmöglich gemacht, dass ich auch nur ansatzweise Sympathie für Tom und seine Geschichte empfinden kann, ganz im Gegenteil.

Selbst wenn ich Tom zu Gute halte, dass er in einem gefühlsmäßigen Ausnahmezustand war, kann ich diesem Buch nichts abgewinnen. Ich hatte mich so auf eine Achterbahn der Emotionen gefreut ….. leider war meine einzig Emotion die Freude, die ich empfand, als ich das Buch zur Seite legen konnte.

Da wäre so viel mehr drin gewesen.
BD
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