Bewertungsdetails

Gegenwartsliteratur 3011
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Gesamtbewertung
 
1.0
Plot / Unterhaltungswert
 
1.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
1.0
Samantha verliert ihren Vater Tristan Whipple auf tragische Weise und ist somit die letzte noch lebende Nachfahrin der Brontë-Schwestern. So beschließt die US-Amerikanerin am altehrwürdigen Old College in Oxford englische Literatur zu studieren - vielleicht eine ungewöhnliche Art und Weise, mit dem Erbe der literarischen Berühmtheiten umzugehen, denn bislang haben Sam und ihr Vater, der selbst ein bekannter Autor war, am Erbe zu tragen. Tristan Whipple machte es sich Zeit seines Lebens zur Aufgabe, die Rätsel der Brontë-Romane zu entschlüsseln - und nun schickt er seine Tochter sozusagen posthum auf Schnitzeljagd...

Klingt nach einer interessanten Geschichte für LeserInnen, die Interesse an einem anderen Ansatz zu (englischer) Literatur haben? Ja, definitiv - aber leider hält dieser Roman in meinen Augen nicht, was er verspricht.
Sam ist keine einfache Person; sie schwimmt im Selbstmitleid, weil ihr in Anbetracht ihrer Vorfahrinnen, auf die sie natürlich häufig angesprochen wird, offensichtlich jegliches schriftstellerische Talent vergönnt wurde. Aber warum studiert sie dann ausgerechnet englische Literatur, aus der die Brontës absolut nicht wegzudenken sind?
Egal, kaum ist sie in einem spartanischen Zimmer am Old College einquartiert, scheitert sie beim ersten Kennenlernen mit ihrem Prof Orville beinahe. Doch kann ihr der unerbittliche Orville, mit dem sich Sam unter anderem über die Brontës streitet, helfen? Kann die frischgebackene Studentin mit Hilfe ihres Dozenten die alten Familienrätsel lösen, an denen sich schon ihr Vater versucht hat?

Als erstes muss ich erwähnen, dass Catherine Lowell durchaus einige interessante Ansätze bezüglich der Brontës verfolgt. Dennoch ist das in meinen Augen nicht ausreichend, da der Roman für mich wirklich eine Qual war. Die Dialoge sind gestelzt, Samantha als Hauptfigur konnte mich nicht erreichen, sie blieb seltsam diffus in meinem Kopf und ich war zugegebenermaßen ziemlich genervt von ihr. Irgendwie findet sie alles uncool, kann sich auf niemanden so recht einlassen und agiert immer abstruser... Da nützt es auch nicht, dass die Autorin mit Begrifflichkeiten aus der Literaturwissenschaft um sich wirft - es formt sich daraus nur ein seltsamer Brei, der komplett unausgewogen und halbgar auf mich wirkt. Mir ist nicht klar, was die Catherine Lowell wollte - eine literarische Reminiszenz an die Brontë-Schwestern oder ein leichtgängiger Unterhaltungsroman mit literarischen Einschlag? Letztendlich ist es nichts von beidem.
Ich glaube, dass Lowell erzählerisches Talent besitzt, aber ich denke, dass sie deutlich runder schreiben müsste. Ob ich allerdings noch einmal einen Roman von dieser Autorin lesen werde, wage ich nach "Die Kapitel meines Herzens" stark zu bezweifeln.
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