Bewertungsdetails

Gegenwartsliteratur 3298
Ein großartiges Debüt!
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Addie Harington hatte Zeit ihres Lebens nicht das Verhältnis zu ihrer Mutter Elizabeth, das sie sich gewünscht hat. Ihre Mutter war enttäuscht, dass die älteste Tochter keine akademische Laufbahn eingeschlagen hat, sondern ihren Traum, Konditorin zu werden, in die Tat umgesetzt hat. Nun ist Elizabeth seit einem Jahr tot, doch Addie kann offensichtlich nicht einmal in ihrer Trauer neben den anderen Familienmitgliedern bestehen. Da taucht plötzlich eine fremde Frau vor der Tür von Addies Elternhaus auf - und behauptet, dass Elizabeth Harington ihre Mutter ist. Da Addie zufällig auch ein Telefonat mit einem ihr unbekannten Mann entgegen nimmt, der behauptet, dass er neuer Erkenntnisse hätte, will sie die Sache nicht einfach abtun, sondern sie beginnt, Fragen zu stellen...
Was hat das Ganze mit ihrem Geburtstag, dem 14. Februar 1960, auf sich?

In Rückblenden wird von Liz erzählt, die Ende der 50er Jahre von ihren Eltern für einige Wochen zu Bekannten geschickt wird. Liz' Mutter geht es gesundheitlich sehr schlecht, daher hat sie sich gewünscht, dass ihre Tochter einmal auf andere Gedanken kommen und einen unbeschwerten Sommer verbringen kann. Die anfangs zurückgenommene Liz blüht rasch auf, denn sie ist begeistert von den anderen jungen Leuten, die auf dem Anwesen anzutreffen sind, und genießt das Meer, erste Reitstunden und die für sie als Einzelkind sehr ungewöhnliche, fröhliche Gemeinschaft.

Nach und nach lernt Addie immer mehr über ihre Mutter und ein Familiengeheimnis, das deren ganzes Leben belastet hat... Keine einfachen Erkenntnisse, aber zum Glück hat Addie Andrew an ihrer Seite, mit dem sie seit Kindertagen befreundet ist und der sie bestärkt, das zu tun, was ihr wichtig ist.

"Zeit der Schwalben" konnte mich von der ersten Seite an begeistern - sowohl was die Sprache angeht, als auch die einfühlsame Art und Weise, mit der Nikola Scott die Geschichte erzählt, denn sie lässt ihren Figuren Zeit und Raum sich zu entfalten. Sehr raffiniert verknüpft sich die Vergangenheit mit der Gegenwart, so dass sich die ganze Tragik der Geschichte erst allmählich offenlegt. Bedrückend ist so manches - wobei ich nicht sicher bin, was schlimmer ist: das was sich ereignet hat oder die Tatsache, das dies zeitlich noch gar nicht weit von uns entfernt ist...
Besonders gut haben mir übrigens die Figuren Scotts gefallen, allen voran Addie, die junge Liz, George und Andrew. Wobei ich gestehen muss, dass mir diese auch besonders ans Herz gewachsenen sind, denn die anderen Figuren sind nicht schlechter gezeichnet. Die Nähe, die die Autorin ganz offensichtlich zu ihren Charakteren empfunden hat, ist geradezu spürbar, sie erzählt warmherzig und voller Gefühl von ihnen und wird dabei nicht einmal kitschig oder gar unglaubwürdig.
Spannend bleibt die Geschichte übrigens auch bis zum Ende - was will man also mehr? Mir fällt nichts ein, denn für mich ist "Zeit der Schwalben" ein rundum perfektes Debüt. Chapeau!
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