Bewertungsdetails

Gegenwartsliteratur 2371
Beeindruckendes Alaska
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Ende des 19. Jahrhunderts erhält der dekorierte Kriegsheld Allen Forrester einen vielversprechenden Auftrag: er soll für die Armee der Vereinigten Staaten einen Fluss in Alaska erforschen. Erst sieben Jahre später wird die USA das Gebiet, auch "Last Frontier" genannt, vom Russischen Kaiserreich erwerben.
Von der nahezu für unmöglich gehaltenen Expedition versprechen sich die Auftraggeber Erkenntnisse über dort lebende Menschen als auch Kartenmaterial für ein bislang unerforschtes Territorium.
Forrester macht sich mit einer Handvoll Männer auf den Weg und lässt seine schwangere Frau Sophie in Vancouver zurück. Die junge Frau hätte ihren Mann allerdings viel lieber begleitet - auch weil sie selbst Naturkundlerin ist. Denkbar gut auf die Wildnis vorbereitet, muss der Trupp erkennen, dass es Dinge gibt, die nicht vorhersehbar oder gar planbar waren. Ab und an hat mich die brutale, kräftezehrende Natur Alaskas wirklich überrascht. Umso mehr hat mich der Ausdauerwille und der Forschergeist der Expeditionsteilnehmer beeindruckt!

Aber nicht nur Forrester und seinen Männern wird einiges abverlangt - auch Sophie hat zu kämpfen. Und die Eheleute ahnen nicht, dass die Ereignisse und Erfahrungen sie beide von Grund auf verändern werden...

"Das Schneemädchen", das Debüt Eowyn Iveys, war für den Pulitzer-Preis nominiert und nach der Lektüre von "Das Leuchten am Rand der Welt" weiß ich, warum dies so war. Ivey hat Alaska im Blut - jede Seite sprüht geradezu von ihrer Liebe zu der spektakulären Natur und ihrem Interesse für die Kultur und die Bewohner der größten Exklave der Welt. Sie verleiht mit ihrem Roman nicht nur der atemberaubenden Schönheit eine große Rolle, sondern auch den ersten Begegnungen zwischen Forschergeistern und Ureinwohnern eine Stimme. Nebenbei erzählt sie eine tiefe Liebesgeschichte zweier Menschen, die ein großes Herz für ihre Umgebung haben. Nicht nur einmal habe ich gedacht, dass es gut wäre, wenn es heutzutage mehr Forresters gäbe - ich glaube, die Natur würde es ihnen sehr danken.

Kurz noch zu den Figuren Iveys: vor allem die unkonventionelle Sophie Forrester hat mich beeindruckt. Sie ist ein sehr intelligenter Freigeist mit einem ausgeprägten Sinn für ihre Umwelt. Sie ist ihrer Zeit voraus, aber nicht auf unglaubwürdige Weise. Es gab immer wieder Pionierinnen, die weit fortschrittlicher waren als das große Ganze - Sophie gehört dazu. Das wiederum rechne ich auch Allen sehr hoch an, denn nicht wenige Männer damals hätten sich solche Ideen ihrer Ehefrauen nicht annähernd gefallen lassen.

Und als wäre das nicht alles schon genug, ist das Buch auch noch mit tollem Material ausgestattet - Fotographien, Skizzen und Zeitungsausschnitte werten den Roman noch einmal auf.
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