Bewertungsdetails

Gegenwartsliteratur 5270
Distanz statt Beziehung
Gesamtbewertung
 
3.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Flora liegt gerade mit ihrem aktuellen Liebhaber Richard (die Bezeichnung Freund erscheint mir im Laufe des Buches immer unpassender, sie wehrt ihn ständig ab, sucht Distanz) im Bett, als sie einen Anruf ihrer Schwester erhält: Ihr Vater liegt im Krankenhaus, er hat sich beim Versuch einer Frau zu folgen, die er für seine vor Jahren verschwundene Ehefrau Ingrid hält, verletzt.

Warum Ingrid damals verschwand, erfährt man aus diversen Briefen, in denen sie ihr Beziehungsleben schildert und die sie in den Tausenden von Büchern, die im Haus verteilt sind, versteckt hat. Diese Art distanzierter Kommunikation erscheint mir typisch für die Familie, alle erwarten dass die anderen sie verstehen, ohne jemals ihre Gefühle offen zu äußern. Dass so weder eine Ehe bestehen kann, noch emotional gesunde Kinder daraus hervorgehen, ist eigentlich klar. Der schlechte Gesundheitszustand des Vaters bringt die Schwestern, Richard und am Ende auch noch ein paar alte Freunde zwar zusammen, doch die Distanz überwinden sie trotzdem nicht. Und auch für den Leser bleiben die Figuren sperrig, man sieht zwar ihre Gefühle, kann sie aber nicht nachempfinden.

„Eine englische Ehe“ erzählt eine deprimierende Geschichte. Niemand in diesem Buch ist glücklich und alle reißen sie willentlich oder wissentlich oder unschuldig die anderen mit in ihren Abgrund.
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