Bewertungsdetails

Gegenwartsliteratur 1819
Spurensuche in der Vergangenheit
Gesamtbewertung
 
3.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Elizabeth Livingstone, als Tochter des Leuchtturmwärters auf einer Insel im Lake Superior aufgewachsen, ist inzwischen hochbetagt und verbringt den Abend eines bewegten Lebens in einem kanadischen Altenheim. Ihren Bruder Charles hat sie jahrzehntelang nicht gesehen. Nun erfährt sie, dass er bei einem Bootsunglück auf dem See ertrunken ist.

Was wollte Charles wohl dort, in der Nähe des Ortes, wo die beiden aufgewachsen sind, auf der Insel, auf der Elizabeth stets ihre Zwillingsschwester Emily beschützt hat, die nicht sprechen konnte, die Nähe anderer Menschen nur schwer ertrug und wunderschöne Naturbilder zeichnete und malte?

In Morgan, einem rebellischen Teenagermädchen, das beim Graffitisprayen am Zaun des Heims erwischt wurde und ihn deshalb zur Strafe neu streichen muss, findet Elizabeth eine unverhoffte Verbündete bei der Spurensuche in ihrer Vergangenheit und erfährt nach und nach Dinge über sich und ihre Familie, die sie nicht gewusst oder höchstens geahnt hat.

"Das Licht der Insel" ist ein typischer Familiengeheimnis-Roman. Klassisch ist die Erzählweise auf zwei Zeitebenen, das Auftauchen alter, aufschlussreicher Dokumente und auch mit dem ungleichen Paar aus einer älteren, aber resoluten Dame und eine aufsässigenTeenager mit rauher Schale und weichem Kern erfindet die Autorin das Rad nicht neu.

Muss sie auch nicht, schließlich funktioniert das bewährte Erzählschema auch hier: Während Morgan und Elizabeth in der Gegenwart die Puzzleteilchen zusammensuchen, sich dabei natürlich näherkommen und sich gegenseitig helfen, wird auf der zweiten Zeitebene das Aufwachsen der Livingstone-Kinder auf der Leuchtturminsel geschildert, die harte Arbeit, die Einsamkeit vor allem im Winter, wenn der See zufriert, und die nicht immer einfache Dynamik innerhalb der Familie. Ein wenig Romantik darf auch nicht fehlen, als die Kinder erwachsen werden.

Das liest sich alles nett, flott und spannend, wenn auch nicht frei von Klischees. Versierte Leser ähnlich gearteter Familiengeschichten werden die meisten Twists in der Handlung jedoch wahrscheinlich wie ich schon recht früh vorhersehen können. Ein paar allzu zufällige Zufälle sind ein wenig zuviel des Guten, und die meisten Charaktere hätten ein bisschen mehr Tiefenschärfe vertragen können.

Für mich eine angenehme Zwischendurchlektüre, die jedoch keinen allzu tiefen Eindruck hinterlassen hat.
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