Bewertungsdetails

Gegenwartsliteratur 2523
Lügen haben kurze Beine
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Inhalt:
Claire wächst in Moguériec, einem kleinen Fischerdorf in der Bretagne, auf. Mit 15 bleibt sie nach einem Ferienaufenthalt bei ihrer Tante in Paris. Von dort verschlägt es sie nach Berlin, wo sie mit einem - gelinde gesagt - geschönten Lebenslauf eine Stelle bei einer angesehenen Zeitung ergattert. Alles könnte wunderbar sein, wäre da nicht das schlechte Gewissen, das sie ab und zu heimsucht.Seit ihrem Urlaub in Paris mit 15 hat sie ihre Mutter und ihre Schwester nicht mehr gesehen und außer den obligatorischen Weihnachts.- und Geburtstagskarten ist der Kontakt abgebrochen. Doch eines Tages holt die Vergangenheit Claire ein. Sie muss in die Bretagne, um sich um ihre taubstumme Schwester zu kümmern. Als die da auch noch auf ihren Chef trifft, fällt ihr Lügengerüst in sich zusammen.

Meine Meinung:
Claudia Winter hat einen wunderbaren Roman geschrieben, der mich mit seiner herrlich bildhaften Sprache sofort in seinen Bann gezogen hat. Sowohl die landschaftliche Umgebung als auch die Stimmungen, Charaktere und natürlich die Handlung sind so beschrieben, dass man sich als Leser fühlt, als wäre man dabei und nicht nur Zuschauer.
Auch die Charaktere sind liebevoll und überzeugend gezeichnet.
Claire, die eigentlich gar nicht Claire heißt, hat es mir anfangs schwer gemacht, sie zu mögen. Sie wirkte auf mich oberflächlich und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Im Lauf der Geschichte hat sie sich aber zu einer tollen Frau entwickelt, die weiß, was sie will, und die zu ihren Fehlern steht.
Ihr Chef Sebatstian Hellwig ist ein humorvoller Mann, der seine Ziele konsequent verfolgt, komme, was da wolle. Und es kommt dicke!
Claires Mutter wirkt am Anfang zerbrochen, wie gelähmt, in der Trauer um ihren Mann gefangen. Sie hat ihren großen Auftritt gegen Ende des Buches und läuft da zur Hochform auf.
Maelys, die jüngere, taubstumme Schwester, ist ein Schatz! Man sagt ja, dass blinde Menschen besser hören können als sehende, und ich habe den Eindruck, dass Maelys eine besondere Gabe hat, in die Herzen ihrer Mitmenschen zu schauen.
Tante Valérie ist der Knaller! Sie hat ihr Leben im Griff und zeigt Claire, wo‘s langgeht. Wir lernen einige ihrer Lebensweisheiten, z. B. „über Sackgassen schimpfen nur Leute, die keinen Rückwärtsgang haben.“
Schließlich die Dorfbewohner von Moguériec. Ein herrlich bunter Haufen. Jede/r hat seinen / ihren eigenen (Dick-) Kopf. Die Ideen, die in diesen Köpfen entstehen, sind nicht immer gut.
Die Handlung ist spannend und turbulent. Die Handlungsstränge wechseln zwischen Claires Jugendjahren in Frankreich und der heutigen Zeit in Berlin bzw. Moguériec. Durch die humorvolle und emotionale Schreibweise hat mich dieser Roman rundum begeistert. Dass die Handlung nicht unbedingt realitätsnah ist, stört nicht im geringsten.

Fazit:
Ein Wohlfühlroman, spannend, humorvoll, emotional, nicht ohne Tiefgang, romantisch, aber nicht kitschig. Ein Muss für jeden Frankreichfan. Eine absolute Leseempfehlung!
CL
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