Ich fand das Buch etwas sonderbar und das Ende hat mich mit einem komischen Gefühl zurückgelassen. Dennoch hat mir der Roman ganz gut gefallen, was hauptsächlich am Schreibstil der Autorin lag, der einen sofort in die Geschichte eintauchen ließ und darüber hinwegtröstet, dass die Handlung manchmal etwas dünn ist. Ein großer Pluspunkt für mich war natürlich, dass der Haupthandlungsort ein Antiquariat ist und es um Bücher geht - bei sowas kann ich einfach nicht widerstehen. Auch hat der Roman mich neugierig auf die Werke von Herman Melville gemacht, von dem ich leider noch nichts gelesen habe. Allerdings muss ich zugeben, dass ich die "Schnitzeljagd" nach dem verlorenen Manuskript zwar gerne verfolgt habe, aber ich finde, dass dies von anderen Autoren schon mal weitaus spannender geschildert wurde, wie z.B. in Elizabeths Kostovas "Der Historiker".
Die Charaktere sind alle ziemlich skurril, aber auch sehr lebendig. Irgendwie kann ich mir auch gar nicht vorstellen, dass in solch einem Antiquariat jemand Normales arbeiten könnte. Einige der Figuren habe ich sofort ins Herz geschlossen, manche fand ich eher unsympathisch, andere wiederum konnte ich gar nicht einordnen. Vor allem weiß ich immer noch nicht, was ich von der "Beziehung" zwischen Rosemary und Walter Geist halten soll, so dass das Buch insgesamt einen etwas faden Nachgeschmack hinterlässt.
Fazit: Nette Unterhaltung, vor allem für Leseratten wie uns, aber nichts Herausragendes.