Forrest Leo: Der Gentleman

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Forrest Leo: Der Gentleman
Verlag
ET (D)
2017
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
The Gentleman
ET (Original)
2016
ISBN-13
9783351036737

Informationen zum Buch

Seiten
296

Sonstiges

Originalsprache
amerikanisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Mein Name ist Lionel Savage, ich bin zweiundzwanzig Jahre alt, ich bin Dichter und liebe meine Frau nicht.

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London, Pocklington Place, um 1850: Lionel Savage, Dichter, gerade einmal 22 Jahre alt, hat beschlossen, Selbstmord zu begehen, da er des Geldes wegen geheiratet hat und danach feststellen musste, dass er seitdem keine Zeile mehr zu Papier bringen kann. Er zieht seinen Butler Simmons zurate, weil er nicht weiß, wie er den Selbstmord genau angehen soll. Der einfachste Weg scheint ihm der Tod durch Kopfschuss zu sein. Doch Simmons gibt zu bedenken, dass dabei allerlei Körperflüssigkeiten austreten würden, die jemand aufwischen müsste. Da Savage seinem treuen Butler eine solche Schweinerei nicht zumuten will, muss er eine andere Lösung für sein Problem finden. Just in dem Moment spaziert ein freundlicher Gentleman in sein Arbeitszimmer, der sich als der Teufel höchstpersönlich entpuppt. Und bevor er sich versieht, hat Savage seine Ehefrau an ihn verkauft. So glaubt er zumindest. Doch kaum ist die Ehefrau verschwunden, stellt Savage fest, dass sie die Liebe seines Lebens ist. Er muss sie wiederfinden. Nur wo zum Teufel soll die Hölle sein?

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Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Lionel Savage verliert erst seine Muse und dann seine Frau.
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Lionel Savage ist ein mittelmäßig erfolgreicher Dichter, sein letzter Gedichtband verkaufte sich nicht gut genug und nun ist er beinahe pleite. Kurzerhand beschließt er sich eine vermögende Frau im heiratsfähigen Alter auszusuchen, schließlich landet er bei Vivien, die auf einer Abendgesellschaft einen recht positiven Eindruck auf ihn macht. Doch schon kurz nach der Hochzeit fehlt ihm jegliche dichterische Inspiration, wofür er seine ungeliebte Frau verantwortlich macht. Als er mit einem unbekannten Gentleman bei einem Fest ins Gespräch kommt, stellt dieser sich als der Teufel vor – und macht dem über seine Ehe klagenden Lionel Hoffnung. Kurz darauf ist Vivien verschwunden und Lionel würde nur zu gern alles ungeschehen machen.

Vorab zum Format: Ich habe das Buch als E-Book gelesen, was sich als eher unglückliche Entscheidung entpuppte: Leo arbeitet mit vielen Fußnoten und die finde ich als E-Book unkomfortabel. Nicht nur, dass so ein schneller Blick nach unten zum mal eben lesen nicht genügt, ich treffe beim Klicken auf den Link auch immer erst beim 2. Mal und blättere erst mal stattdessen versehentlich... Das verleidete mir das Lesen etwas, wobei der Autor dafür ja nichts kann, das ist halt durch das Format und ungeschickte Finger meinerseits bedingt. Ich möchte anderen aber hier ausdrücklich die gedruckte Form ans Herz legen.

Den Anfang fand ich zwar „ganz nett“, aber an P. G. Wodehouse, womit ich das Buch gedanklich wegen des Lebemann-Protagonisten mit kompetentem Butler (vgl. Wooster & Jeeves) ständig verglich, kommt Leo nicht heran. Ab dem Moment, wo der Teufel ins Spiel kam, wirkte der Roman auf mich allerdings selbstständiger, ich verglich ihn nicht mehr ständig und so gefiel er mir gleich ein gutes Stück besser, ich erwischte mich immer häufiger mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht. Zum eher unselbstständigen und der Realität entfremdeten Savage und seinem allwissenden und stets Kompetenz ausstrahlenden Butler Simmons gesellen sich noch Savages Schwester Lizzie, die aus dem Internat geflogen ist und ein eher unkonventionelles Verhalten an den Tag legt, sowie Viviens Bruder Lancaster, ein Abenteurer, gegen den Indiana Jones ein Nichts wäre, der zufällig gerade von einer seiner Expeditionen zurückgekehrt ist. Das Zusammenraufen und die gemeinsame Suche nach Vivien werden abwechslungsreich und amüsant geschildert und der Autor spielt besonders gerne mit den gesellschaftlichen Konventionen des viktorianischen Zeitalters. In den Danksagungen steht, dass die Geschichte zunächst als Theaterstück entstand und erst danach zum Buch wurde. Das kann ich mir sehr gut vorstellen, der Roman hat immer noch einige Screwballkomödienelemente und vor allem ganz viel Tempo.

Nach dem, für mich im Vergleich, etwas schwächeren Beginn habe ich mich insgesamt dann noch hervorragend amüsiert und kann das Buch ruhigen Gewissens empfehlen.
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Benutzer-Bewertungen

1 Bewertung
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0(1)
Charaktere
 
3.0(1)
Sprache & Stil
 
4.0(1)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Humorvoller Schreibstil, wenig Handlung
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Anfangs hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil (locker, mit einem Hauch Ironie) und die Erzählweise (viele Fußnoten, die die Handlung kommentieren) sind zwar nichts Neues, dennoch wurde ich gut unterhalten. Der Protagonist Lionel Savage ist sehr von sich überzeugt und das zeigt er sowohl dem geneigten Leser als auch allen, die sich in seine Nähe wagen. Im wahren Leben fände ich so eine Person äußerst anstrengend und nervig, von und über ihn zu lesen war jedoch recht amüsant. Seine Erzählungen werden zudem immer wieder durch die Kommentare des "Verlegers" ergänzt, die so manche Übertreibung wieder ins rechte Licht rücken. Das ein oder andere Grinsen konnte ich mir beim Lesen daher nicht verkneifen.

Leider trägt dieser Effekt nicht durch das ganze Buch, zumal die Handlung meiner Meinung nach eher dürftig ist. Der Dichter Lionel Savage bringt seit seiner Heirat keine Zeile mehr aufs Papier und macht dafür seine Frau Vivien verantwortlich. Als er eines Tages Freundschaft mit dem Teufel schließt, verschwindet Vivien plötzlich und auf einmal wird Lionel klar, wie sehr er seine Frau liebt. Zusammen mit allerlei illustren Gestalten versucht er nun, Vivien aus der Hölle zu befreien. Doch wo befindet sich die Hölle eigentlich? Bis hierher lockt der Klappentext den Leser und ich hatte mich auf eine spannende, witzige Suche nach der Hölle gefreut. Nachdem ich mich aber 50 Seiten vor Schluss immer noch in London befand, verstrickt in sich ständig im Kreis drehenden Gesprächen, habe ich die Hoffnung darauf aufgegeben. Das Ende war dann auch eher langweilig und wenig einfallsreich.

Schade, denn Ansätze für "ein großes Stück Abenteuerliteratur" (wie es so schön auf dem Umschlag heißt) wären durchaus da gewesen, an exzentrischen Charakteren und waghalsigen Überlegungen hat es auch nicht gemangelt. Nur leider wird mehr über Abenteuer geredet und nachgedacht als wirklich umgesetzt. Mir persönlich hat das nicht gereicht, zumal ich mir durch die Ankündigungen des Verlags und die Aufmachung des Buches mehr erwartet hatte.

Leider konnte das Buch mich nicht durchgängig überzeugen. Die Ansätze sind da und der Schreibstil ist durchaus lustig, aber das Ende war einfach nur enttäuschend. Ich vergebe deshalb 3 Sterne.
M
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