Joël Dicker: Die Geschichte der Baltimores

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Dicker erzählt hier auf wunderbare Weise die Geschichte der Familie Goldman. Eine Familiengeschichte, wie man sie vielleicht schon oft gelesen hat, aber die doch noch nie so schön erzählt wurde.
Dabei nähert er sich der so genannten Katastrophe aus verschiedenen Richtungen, aber immer aus der der Sicht des Ich-Erzählers Marcus. Dabei schafft er es, die Spannung zu halten und glaubwürdig zu bleiben.
Ein Buch ohne Längen, in einer wirklich schönen Sprache, die teilweise an John Irving erinnern mag. Ein Buch, das man gar nicht aus der Hand legen möchte.
Eine Familiengeschichte, die wieder lehrt, wie wichtig es ist, miteinander zu sprechen, aufeinander zu hören und aufzupassen.
Die Geschichte einer Jugendfreundschaft, die zerbricht und am Tage der Katastrophe, auf die der Leser sich unausweichlich zu bewegt, auf tragische Weise endet.
Was der Leser die ganze Zeit ahnt, aber nicht wahrhaben will. Es wird geschehen – aber wie und was?
Eine Geschichte um Familiengeheimnisse, Erfolge und Niederlagen, das Glück und die Liebe, aber auch Neid und Missgunst.
Dieses Buch hat alles, was ein Schmöker haben muss.
Oder – wie die „Huffington Post“ auf dem Buchrücken sagt – „…Wir empfehlen allen diese Fahrt nach Baltimore für ein verregnetes langes Wochenende. Reise und Genuss garantiert.“ Ich kann mich nur anschließen.
K
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Wunderschöne und zugleich tragische Familiengeschichte
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Meine Meinung:
Marcus Goldman ist wieder zurück, der Protagonist aus Joel Dicker ersten Roman "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert",
und auch diese mal schreibt er, dieses mal über seine Familie “die Baltimores“ dazu gehören sein Onkel Saul ein erfolgreicher Anwalt,
seine Tante Anita die liebenswürdige Ärztin, sein schlauer Cousin Hillel und der tapfere Woody.
Und auch wie in seinen ersten Roman ist nichts so wie es scheint, eine Münze hat halt immer zwei Seiten, und das bekommt Marcus hier zu spüren.

Joel Dicker erzählt in diesem Roman eine wunderbare, typisch amerikanische und tragische Familiengeschichte,
die vielleicht wirklich so hätte geschehen können.

Marcus Goldman ist fasziniert von den Baltimores, sie sind reicher als seine eigenen Eltern,
genießen den Vorzug der Großeltern und bei ihnen scheint alles besser, schöner und spannender zu sein.
Er sehnt sich jedes Jahr auf die Ferien in denen er die Zeit mit seinem Cousin Hillel und dessen Ziehbruder Woody durch die gegen streifen kann und die größten Abenteuer erlebt.
Doch als Erwachsener wird Marcus heraus finden das auch die Baltimores ihre Schattenseiten haben,
und über ihnen scheint sich das Pech auszugießen.

Joel Dicker wechselt beim schreiben immer wieder in der Zeit, mal sind wir beim Marcus von heute und dann wieder in der Vergangenheit, und schauen den Jungs beim groß werden zu.
Mir haben die Abschnitte in der Vergangenheit immer mehr angesprochen, es war einfach toll zu sehen wie die drei Jungs groß geworden sind, was sie alle durchmachen mussten.
Es wird die ganze seit aus Marcus Sicht geschrieben, deswegen wird vielleicht nicht alles ganz von allen Seiten beleuchtet,
manches legt er sich vielleicht auch zurecht, wie er meint das es passiert sein könnte, aber gerade das hat mir sehr gefallen.
Dadurch dass das Buch direkt damit eingeläutet wird das den Baltimores eine große Katastrophe passiert,
bleibt es die ganze Zeit spannend und man kann kaum das Buch zur Seite legen, nach und nach entwirrt Marcus das "Familienknäul"
und bringt so einige Geheimnisse zum Vorschein.

Es tut mir schrecklich Leid wenn sie meine Rezi so kryptisch ließt, aber ich will euch nicht zu viel verraten,
ihr müsst einfach selber lesen, für mich ein Highlight des Jahres.

Fazit:
Ich kann allen diese wunderbare, tragische Familiengeschichte ans Herz legen, Joel Dicker hat einen sehr schönen Schreibstil,
ab und zu fühlte ich mich an Irving erinnert. Für mich ist Joel Dicker schon jetzt einer meiner Lieblingsautoren geworden,
und ich möchte keins seiner Werke verpassen.
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Eine moderne Familientragödie
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Mit einer Katastrophe ziemlich zum Schluss, das ist „Die Geschichte der Baltimores“ des jungen französischen Autors Joel Dicker, der hier erneut – wie schon in seinem Erstling „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“, zeigt, dass es oft eine Rolle spielt, aus welcher Perspektive aus man die Gegebenheiten wahrnimmt und dass zudem jede Einzelheit wichtig ist, um zu erkennen, dass oft nicht alles so ist, wie es scheint.

Worum es geht: Marcus Goldman wächst Seite an Seite mit seinem Cousin Hillel und dessen Ziehbruder Woody auf - zumindest in den Ferien. Er beneidet die beiden um ihren viel prunkvolleren Lebensstil, dennoch sind die drei ein eingeschworenes Team, das vieles gemeinsam übersteht und sich schließlich auch in ein und die selbe Frau - die schöne und etwas ältere Alexandra - verliebt.

Marcus neidet Hillel vor allem dessen Eltern Saul und Anita, die so viel erfolgreicher sind als seine eigenen und zudem einen wesentlich besseren Stand bei den Großeltern haben.

Großartig, wie der Autor mit den Sichtweisen, den Perspektiven spielt, das tut er wahrhaft meisterlich.
Ein Roman, in dem vieles genial gestaltet ist, aber nicht alles – aus meiner Sicht wird die ein oder andere Baustelle zu schnell abgetragen, nicht sorgsam genug abgearbeitet, einige der Stränge verlaufen zu beiläufig. Dennoch ein Familienroman, der Maßstäbe setzt, und – finde ich – nicht mit den besten dieser Sparte (zu denen ich für mich persönlich „Korrekturen“ von Frantzen, „Buddenbrooks“ von Thomas Mann, „Hotel New Hampshire“ von John Irving, aber durchaus auch „Makarionissi“ von Vea Kaiser zähle) mithalten kann, aber dennoch ziemlich weit oben angesiedelt ist. Auf jeden Fall sehr lesenswert, diese moderne Tragödie!
T
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Hervorragende Unterhaltung
(Aktualisiert: 23 Mai 2016)
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Markus Goldman ist ein erfolgreicher Schriftsteller, der auf eine Idee für sein nächstes Buch wartet. Er kauft ein ruhiges Anwesen, geht unter den wachsamen Augen seines Nachbarn joggen, schwimmt im See und ruht sich aus.
Die Geschichte für sein Buch kommt irgendwann vom selbst zu ihm, in Form eines Hundes, der dem neuen Freund seiner Exfreundin gehört. Nach und nach, wie ein Puzzle, legt Goldman die Geschichte seiner Familie aus Baltimore zusammen. Er beginnt mit seiner Kindheit, wo er jede Ferien bei diesen Verwandten verbracht hat. Er berichtet von Woody, seinem Cousin Hillel, dem reichen Onkel Saul, der schönen Tante Anita und vor allem von der Katastrophe. Die Geschichte geht bis in die Gegenwart von Markus Goldberg, wechselt ab zwischen Kindheit, Jugend und seinem aktuellen Leben.

Ich war etwas enttäuscht von der Auflösung, die mit viel gutem Willen des Lesers glaubhaft sein kann, in meinen Augen aber etwas zu sehr zurecht gebogen wurde um überall zu passen.
Insgesamt ist der Erzählstil hervorragend und das Lesevergnügen das ganze Buch über doch so gross, dass ich das Buch nur wärmstens empfehlen kann.
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Mein Jahreshighlight
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Zum einen sind da die Goldmans aus Montclair. Die Eltern leben gutbürgerlich mit ihrem halbwüchsigen Sohn Marcus in einem kleinen Haus. Zum anderen sind da die Goldmans aus Baltimore, die über Geld und mehrere prächtige Anwesen verfügen und hochangesehen und geschäftlich erfolgreich sind.

Marcus ist von Kindheit an unzufrieden mit seinem Leben in Montclair. Seine Eltern erscheinen ihm langweilig und kleinbürgerlich. Er verbringt all seine Ferien bei den reichen Verwandten in Baltimore und sehnt sich danach, Teil dieser Familie zu sein. Da ist der joviale, kluge Onkel Saul, den er fast wie einen Helden verehrt, die wunderschöne sanfte Tante Anita, für die er kindliche Liebe empfindet und nicht zuletzt sein hochintelligenter Cousin Hillel und der Ziehsohn der Baltimores, der liebenswerte Woody, die ihm beide bald zu besten Freunden werden. Die drei Jungen gehen miteinander durch dick und dünn, stehen einander bei und beflügeln sich gegenseitig. Marcus sieht für sich und seine Freunde eine glorreiche Zukunft. Er selbst als berühmter Schriftsteller, Hillel als erfolgreicher Anwalt und Woody als Profi-Footballer.

Aber eine große Katastrophe zerstört schließlich diese auf den ersten Blick perfekt erscheinende Familienidylle und Marcus Goldman braucht viele Jahre, bis er herausgefunden hat, was wirklich passiert ist. Er beschließt ein Buch über seine Familie zu schreiben, auch um über die tragischen Geschehnisse hinwegzukommen.

Die Geschichte entwickelt sich über einen Zeitraum von gut 20 Jahren und wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Von Anfang an weiß man, dass irgend ein Unglück über die Familie hereingebrochen ist, so dass danach nichts mehr ist wie vorher. Dabei erzählt Dicker fast immer aus der subjektiven Sicht von Marcus und weicht nur ein einziges Mal aus dramaturgischen Gründen davon ab, damit der Leser alle Einzelheiten der lange angekündigten Katastrophe erfährt. Man nähert sich diesem Ereignis sozusagen von zwei Seiten und reflektiert einmal mit dem Wissen des erwachsenen Marcus die Geschehnissen im Rückblick und rätselt andererseits mit der Unwissenheit des noch jugendlichen Marcus. Dadurch wirkt die Handlung wie ein groß angelegtes Puzzle, welches Stück für Stück vor dem Betrachter ausgebreitet wird und erst durch immer mehr Teile die nötige Schärfe und Klarheit bekommt.

Im Laufe seines Erwachsenwerdens blickt also Marcus – gemeinsam mit dem geneigten Leser - immer besser hinter die ihm anfangs so strahlende und heile Fassade der Goldmans und muss erkennen, dass auch sie menschliche Schwächen hatten, wie alle anderen. Ja, wahrscheinlich sind sie sogar von Allem ein bisschen mehr gewesen. Nicht nur klüger und reicher, nicht nur liebevoller und intelligenter, sondern auch neidischer und eifersüchtiger, unsicherer und naiver.
Schon nach wenige Seiten war mir klar, dass "Harry Quebert" – Dickers erfolgreifcher erster Roman - keine Eintagsfliege war. Joel Dicker kann einfach erzählen und fabulieren. Und er versteht, es einen Spannungsbogen aufzubauen, obwohl er sich jede Menge Zeit für die Familiengeschichte lässt und allen Figuren viel Platz gibt und kleinste, scheinbar unwichtige Begebenheiten so unterhaltsam schildert, dass mir keine Zeile zu viel war. Die Art, wie er den Leser in die große Familie der Goldmanns einführt, wie er deren Charaktere herausarbeitet und durch geschickte Zeitenwechsel nur in kleinen Häppchen und anfangs zarten Andeutungen beschreibt, was wirklich vorgefallen ist, ist ganz großes Kino und seine sprachlichen Qualitäten sind brilliant aber auf eine wohltuende Weise unprätentiös.

Schnell sind mir die drei Jungen – und auch die Nachbarstochter Alexandra – ans Herz gewachsen und ich habe harmonische abenteuerliche Ferien mit ihnen verbracht, erste Erfolge mit ihnen gefeiert, die erste Liebe mit ihnen entdeckt. Aber auch das Buhlen um die Gunst des anderen, die schicksalshaften Verwicklungen, die fürchterlichen Missverständnisse, die es in jeder Familie gibt, habe ich miterlebt und mit ihnen gebangt. Unglaublich geschickt, wie Dicker von Anfang an die Katastrophe als kleine schwarze Wolke über der Familie schweben und sie nach und nach zu einem schweren Unwetter heranwachsen lässt, dass am Ende die Baltimores mit Haut und Haaren verschlingt.

Was für ein kraftvolles, perfekt inszeniertes Buch! Was für ein Finale! Was für ein Schluss!

Ich bin total geplättet. Einerseits sprachlos, andererseits von dem Wunsch, es mit anderen zu teilen, übervoll. Schön auch, das Dicker das Buch mit einem versöhnlichen und fast heiteren Bogen zu einem klugen Ende bringt.

Das ist mein Jahreshighlight.

CE
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