Laurie Penny: Babys machen und andere Storys

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Laurie Penny: Babys machen und andere Storys
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783960540007

Informationen zum Buch

Seiten
176

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Annie kam schlecht gelaunt und in einem übergroßen Morgenmantel die treppe herunter, Tommy auf der Hüfte.

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Handlungsort

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Annie ist sauer auf ihren Mann Simon, weil dem das Baby im Kindersitz vom Autodach gefallen ist. Zum Glück ist Annie Robotikingenieurin und das Baby nur eine Maschine. Simon hat nun mal einfach kein Händchen für komplizierte Technik …

Ein Geschäftsessen im Stripclub, und als Schmuckstück der Firma unter all den mächtigen älteren Frauen: der junge, hübsche Praktikant. Er weiß, dass der Mann von heute alles haben kann, Karriere und Sexappeal! Also lacht er mit – und heult höchstens heimlich auf dem Klo …
Die misanthropische Ms Lehman arbeitet in einer staatlich geförderten Medienagentur, die zur Hebung der Volksmoral Welpenvideos online stellt. Niemand hätte ihr die Tierbefreiungsaktion im Lisbeth-Salander-Style zugetraut, doch auch das Video davon ist ein Hit …

Willkommen im Universum von Laurie Penny! Nach ihren erfolgreichen Sachbüchern »Unsagbare Dinge« und »Fleischmarkt«, mit jeweils über 10 000 verkauften Exemplaren, legt sie hier zum ersten Mal Erzählungen vor, feministische Science Fiction & Fantasy vom Feinsten. Ihr scharfer Blick für unbemerkte Zusammenhänge, ihr beißender Humor und ihr kluges Vergnügen an treffenden Bildern machen die Geschichten zu einer so unterhaltsamen wie provokanten Lektüre.

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Kurzgeschichtensammlung einer großartigen Feministin
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Eigentlich ist Laurie Penny für ihre furiosen Essays und Bücher zum Sexismus im Kapitalismus bekannt. Nun hat sie einen Sammelband mit Kurzgeschichten veröffentlicht, den es so bisher nur auf Deutsch gibt.
In zehn Stories stellt sie Babyroboter vor (Babys machen) oder erzählt vom verzweifelten Künstlerdasein eines Serienmörders in einer Welt, in der Serienmord als Kunst anerkannt und staatliche reguliert wird (Das Tötungsglas). Zwei meiner Lieblingsgeschichten sind Wikinger Nacht und Wie man seine Gefühle isst, weil sie im Grunde ein direktes überdeutliches Spiegelbild unserer jetzigen Gesellschaft sind.

In Wikinger Nacht begleitet der „junge hübsche“ Praktikant als einziger Mann die Firmenchefin und andere Mitarbeiterinnen zu einem Geschäftsessen. Die vorgestellte Gesellschaft ist quasi die verkehrte Welt unserer eigenen, denn hier herrscht ein unterdrückendes Matriarchat. Durch diesen einfachen Kniff wird der Sexismus und Rassismus in unserer patriarchalisch geprägten Gesellschaft nur noch offensichtlicher.

Wie man seine Gefühle isst „basiert auf meinen Erfahrungen mit dem britischen Prüfungssystem. In der Geschichte konnte ich meine ganze Frustration darüber loswerden.“, sagte Penny dem Puls. Das mag ein Aspekt sein, ich habe allerdings noch etwas anderes mitgenommen. Geschichte wird von den Siegern geschrieben. Hier wird von Nornen bzw. Kobolden erzählt, wie sie entdeckt und in die Förderation eingegliedert wurden. Ersetzt man Kobolde durch Schwarze oder indigene Völker hat man einen erstklassigen Klausurentwurf der heutigen Schulen, wenn auch etwas überspitzt. Großartige Geschichte!
Toll ist auch, dass in Das Haus der Unterwerfung ein anarchisches, gleichberechtigtes Gesellschaftsmodell vorgestellt wird.

Ein weiterer Aspekt, der mir außerordentlich gefiel, war die Diversität von Beziehungen. Während eine heterosexuelle Beziehung nach wie vor als Norm gilt, ist eine homosexuelle Beziehung immer noch ein Staunen und manches Mal eine hochgezogene Augenbraue wert, unabhängig der Fortschritte der letzten Jahre.

Allerdings gefielen mir nicht alle Geschichten. Mit Pretty Whispers (bei der ich ehrlich gesagt jedes Mal nachgucken muss, worum es nochmal ging), Kleine Gnaden oder Praktische Magie konnte ich nur wenig anfangen. Manchmal habe ich den „radikalen Twist“ nicht mitbekommen, manchmal habe ich nicht verstanden, ob und was Pennys Aussage dahinter ist. Aber vielleicht gibt es die auch nicht immer. Ich kann nicht genau benennen, warum mich das Buch unterm Strich nicht vom Hocker gehauen hat, zumal ich Science Fiction und Fantasy mag. Trotzdem bleibt das Gefühl, das etwas fehlt.

Insgesamt liest sich das Buch so weg. Jede Geschichte ist anders, und wenn man Science Fiction und Fantasy mit einer guten Portion Gesellschaftskritik mag, ist das Buch trotz meiner Kritik empfehlenswert.
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