Fast zwanzig Jahre ist es her, seit Waris Dirie ihre Familie bei der Flucht aus Somalia zurücklassen musste. Und immer war sie im Ungewissen, ob Eltern und Geschwister in dem von Krieg und Hunger gepeinigten Land noch lebten oder nicht. Ausgelöst durch eine persönliche Krise, fasst sie eines Tages den Entschluss, nach Somalia zurückzukehren. Die Ankunft in ihrer Heimat und die Wiederbegegnung mit ihrer Familie wird für Waris Dirie zur Herausforderung, sich mit ihrem früheren und ihrem neuen Leben auf sehr persönliche Art auseinanderzusetzen.
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"Nomadentochter"; ist ein lesenswertes Buch, dass allerdings emotional nicht an ihr erstes Werk "Wüstenblume" herankommt, aber den Leser/die Leserin ebenso zum Nachdenken anregt. Das Buch ist sprachlich einfach gestaltet; ist also leicht verständlich. Die Beschneidung, ein Thema, dass mich persönlich sehr berührt, steht im Buch "Nomadentochter" zwar nicht im Vordergrund, ist aber in den Rückblenden auf die Kindheit der Autorin und in der Beschreibung der von Männern beherrschten muslimischen Gesellschaft ständig präsent. Meiner Meinung nach ist es unglaublich, dass diese Praktiken heute noch vorgenommen werden.
Waris Dirie ist meiner Meinung nach eine bewundernswerte und mutige Frau, weil sie sich gegen dieses grausame Ritual und gegen die ungleiche und unwürdige Behandlung der Frau in der Gesellschaft auflehnt. Sie verkörpert für mich einen großen Kampfgeist und Optimismus. Es ist interessant, im Verlauf der Geschichte zu sehen, wie der Autorin bewusst wird, dass sie wohl nie mehr nach Somalia zurückkehren können wird. Nachdem sie so viele Jahre im westlichen Ausland gelebt hat, ist sie nicht mehr in der Lage sich der gesellschaftlichen Situation in diesem Land anzupassen. Waris Dirie befindet sich in einer innerlichen Zerrissenheit, da sie sich weder in New York, der Stadt in der sie zur Zeit lebt, noch in ihrer ehemaligen Heimat wirklich zu Hause fühlt. Sehr interessant zu sehen ist im Gegensatz die Einstellung der Mutter der Autorin, die ihr gesamtes Leben in der kargen Wüste gelebt hat. Sie besitzt etwas, das, meiner Meinung nach, viel mehr wert ist als aller Reichtum des Westens. In ihrem Leben herrschen Gelassenheit und Frieden trotz Armut und täglichem Überlebenskampf. Ich kann das Buch "Nomadentochter" empfehlen, weil es jedem, der sich noch nicht mit diesen Themen auseinander gesetzt hat, ein kleines bisschen zu einer erweiterten Weltanschauung verhilft.