Ronen Steinke: Fritz Bauer: oder Auschwitz vor Gericht

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Ronen Steinke: Fritz Bauer: oder Auschwitz vor Gericht
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783492307093

Informationen zum Buch

Seiten
348

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Mit Furchtlosigkeit und Beharrungsvermögen, mit Kampfesmut und einer schier unerschöpflichen Ausdauer stellte Fritz Bauer sein Leben in den Dienst der Humanität.

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Fritz Bauer zwang die Deutschen zum Hinsehen: Inmitten einer Justiz, die in der jungen Bundesrepublik noch immer von braunen Seilschaften geprägt war, setzte er den großen Frankfurter Auschwitz-Prozess durch. Er kooperierte mit dem israelischen Geheimdienst, um Adolf Eichmann vor Gericht zu bringen. Aber wer war der kämpferische Einzelgänger wirklich? Ronen Steinke erzählt das Leben eines großen Juristen und Humanisten, dessen persönliche Geschichte zum Politikum wurde.

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Must-Read, wenn man sich mit deutscher Geschichte beschäftigen will
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Ich kann mich den zitierten Stimmen auf dem Klappentext nur anschließen. Eine wirklich beeindruckende und toll geschriebene Biographie. Aber fangen wir am Anfang an.

Auf Fritz Bauer wurde ich durch die zwei Filme „Der Staat gegen Fritz Bauer“ und „Im Labyrinth des Schweigens“ aufmerksam. Ebenso auf die Problematik, der Aufklärung der NS-Verbrechen. Mir war nicht bewusst, dass erst 15 bis 20 Jahre nach dem Kriegsende die NS-Verbrechen, allen voran der Holocaust, an die Öffentlichkeit ging. Allerdings halte ich dieses Thema für absolut wichtig. So wollte ich mich auf jeden Fall noch intensiver mit Fritz Bauer beschäftigen und ich bereue keine Seite der Lektüre.
Die Biographie ist überaus vielseitig. Die angesprochene Aufklärung der NS-Verbrechen ist so nur ein Thema des Buches. Fritz Bauer, geboren 1903, stammt aus einer jüdischen Familie. So erfahren wir an seinem Beispiel und seiner Familie, wie die Diskriminierung der Juden langsam aber sich in den 1920er Jahren Fahrt aufnahm. Auch über sein Leben im Exil in Dänemark berichtet Steinke und darüber, wie schwer es auch nach dem Krieg in der jungen Bundesrepublik für wiedergekehrte Juden war, Fuß zu fassen. Außerdem engagierte Bauer in seiner Funktion als Staatsanwalt nicht nur für die Aufklärung der NS-Verbrechen, sondern setzte sich auch für die Rechte von Schwulen ein.
Steinke beschreibt oft lebhafte Situationen aus Bauers Leben, um auf diese dann Fakten folgen zu lassen, so dass ein sehr lebendiger Stil entsteht und das Buch wirklich fesseln kann. Doch finden sich auch recht philosophische Passagen im wahrsten Sinne des Wortes „recht“. Fritz Bauer ist Jurist, ein Rechtswissenschaftler und um über seine Motivation hinter den Auschwitzprozessen zu verstehen, geht Steinke in nicht unerheblichem Maße auf rechtswissenschaftliche Fragen ein, aus welchem Grund Gefängnis als Strafe verhängt werden kann. Dabei kann man dem Prinzip der Rache wie Hegel folgen oder dem der Prävention. Ich will hier nicht weiter ausführen, aber mit diesem Beispiel deutlich machen, dass in dem Buch mehr als lediglich die Biographie Bauers zu finden ist.

Im Mittelteil finden sich einige Fotografien von Bauer, die die beschrieben Lebenssituationen illustrieren und einen bildlichen Eindruck von Fritz Bauer vermitteln.

Für mich ein absolut empfehlenswertes Buch, das eine Person in den Mittelpunkt stellt, der der deutschen Nachkriegsgesellschaft einen großen Dienst erwiesen hat und dadurch mit vielen Problemen zu kämpfen hatte.
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