Simonetta Agnello Hornby: Der Jasmingarten

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Simonetta Agnello Hornby: Der Jasmingarten
Verlag
ET (D)
2017
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Caffè amaro
ET (Original)
2016
ISBN-13
9783442314669

Informationen zum Buch

Seiten
416

Sonstiges

Originalsprache
italienisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Groß und funkelnd wie der Karren der heiligen Rosalia dröhnte der Isotta Fraschini die Via Grande empor, die sich durch das Dorf Camagni schlängelte.

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Sizilien Anfang des 20. Jahrhunderts: Die bildschöne Maria wächst als Tochter des Anwalts Ignazio Marra in wohlbehüteten Verhältnissen auf. Ihre Eltern sind außergewöhnlich liberal und erziehen Maria zu einer eigenständigen Persönlichkeit. Doch als der reiche, deutlich ältere Bergwerksbesitzer Pietro Sala um Marias Hand anhält, sagt das lebenslustige Mädchen ja – aus einer Mischung aus Neugier und Vernunft heraus. Ihr Herz gehört jedoch Giosué, der als Ziehsohn in ihrer Familie aufwuchs. Zunächst versucht Maria, Pietro eine gute Ehefrau zu sein. Als der Lebemann aber immer mehr seiner Spielsucht anheimfällt, sucht Maria die Nähe von Giosué. Der Beginn einer jahrelangen heimlichen Liebe, die auch vor dem Hintergrund der bewegten Zeit immer gefährlicher wird.

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Bin leider enttäuscht
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Plot / Unterhaltungswert
 
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Inhaltsangabe:
Maria hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Eltern, die sie sehr modern erzogen haben. Daher zwingen sie sie auch in keiner Weise, als Pietro um ihre Hand anhält, ihn zu heiraten. Im Gegenteil, sie sind eher dagegen, da sie seinen Ruf als Frauenheld und Spieler kennen.
Doch da es ihrer Familie finanziell nicht so gut geht und sie ihren Brüdern weiterhin das Studium ermöglichen will, willigt sie in die Heirat ein, obwohl sie eigentlich Giosuè liebt.
Zunächst führen sie auch eine gute Ehe, doch dann nimmt Pietros Spielsucht überhand und sie trifft wieder auf Giosuè.....

Meine Meinung:
Anhand des tollen Covers, des Klappentextes und des schönen Titels habe ich mir unter dieser Geschichte ganz was anderes vorgestellt. Natürlich habe ich mit einer gewissen Dramatik gerechnet, es geht ja um Spielsucht und Ehebruch, doch was mich erwartet hat, war eher ein ganz sachlich und nüchterner Bericht über das Leben der beiden.
Sobald es zu den Situationen etwas geschichtliches oder politisches zu erzählen gab, hat dies die Autorin ausführlichst geschildert und ich hatte den Eindruck, ein Geschichtsbuch aber keinen Roman zu lesen.
Daher blieben mir die Figuren leider fremd und ich fand keinen Zugang zu ihnen.

Dabei hat die Geschichte sehr schön begonnen, wie Pietro um Maria wirbt und sie nach anfänglichem zögern zustimmt. Doch sobald es offiziell wurde, dass sie heiraten, wurden sämtliche Verwandte besucht. Und hier beginnt eben dieser nüchterne Erzählstil.
Auch bei Pietros Spielsucht hätte ich mir gewünscht, dass Maria mal auf den Tisch haut. Nein, weil es ja nur so nebenbei erwähnt wird.
Eines Tages bekommt Maria einen Anruf von ihrem Schwiegervater, mit dem sie sich sehr gut versteht, der ihr mitteilt, dass er Pietros Spielschulden nicht mehr begleicht und er Maria sein Erbe überschreibt, damit es vor den Kindern geschützt ist. Das ist eigentlich alles, was zu diesem Thema erwähnt wird. Maria nimmt alles hin und ab diesem Zeitpunkt verkauft sie ihren Schmuck und kommt für Pietros Schulden auf. Jede Frau würde doch mal ausflippen, wenn der Mann Haus und Hof verspielt. Aber hier wird eben nur sachlich darüber berichtet und ich habe oftmals wörtliche Reden vermisst.

Die ganze politische Situation damals, der Krieg, die Judenverfolgung, sind alles sehr nahe gehende Themen, die mich aber in diesem Fall leider nicht berühren konnten.

Einzig die Kinder, die unter Tags in der Schwefelmine arbeiten müssen, konnten mein Herz erreichen. Und die beiden bösartigen Schwestern von Pietro, die möchte man wirklich schütteln.

Eigentlich würde ich der Geschichte zwei Sterne geben, doch einen dritten vergebe ich für das wunderschöne Cover, welches ich stundenlang anschauen könnte.
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Der Jasmingarten
Gesamtbewertung
 
3.3
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Sizilien, Anfang des 20. Jahrhunderts:

Ignazio Marra, Anwalt und Anhänger der Sozialisten, war befreundet mit dem Vater von Giosuè, der bei einem Aufstand und hinterhältigen brutalen Niederschlag der Regierung sein Leben verlor und Giosuè hinterließ: Ignazio kümmerte sich nach dem Tod des Freundes um den Jungen und so wuchsen Maria, die Tochter des Anwalts und Giosuè zusammen auf. Sie verband eine enge Freundschaft, die ein Leben lang halten sollte...
Pietro Sala, der aus einer mächtigen Familie Siziliens stammt, ein Lebemann mit Sinn für alles Schöne, verliebt sich in die noch sehr junge Maria, hält um ihre Hand an - und heiratet sie schließlich.
Der Kontakt zu Giosuè, der Maria helfen möchte, sich für die Lehrerinnenprüfung vorzubereiten, reißt jedoch nicht ab und Giosuè ist fortan ein enger Freund der Familie....

So beginnt dieser Roman, der ein Gesellschaftsporträt der sizilianischen Gesellschaft ist, deren normale Bürger von Armut geprägt war und es ein großes Gefälle zwischen Aristokraten, Minenbesitzern wie den Salas und der armen Bevölkerung gab, die ob der schlechten Arbeitsbedingungen in jungen Jahren nicht selten auswanderten. Frauen wie Maria, die "nach oben" heirateten, waren dennoch oftmals schlecht gestellt und ohne Absicherung durch den Ehemann. In diesem Falle jedoch war der Schwiegervater Vito Sala gut beraten, die tatkräftige und kluge Maria trotz ihres jungen Alters in die Geschäfte einzuweihen und sie ob der Glücksspielsucht Pietros in die Verwaltung einzuführen: Sie sollte später diese leiten, um das Vermögen ihrer Kinder Anna, Vito und - viel später Rita - zu sichern, während Pietro eine Leibrente zustand.

"Der Jasmingarten" liest sich wie ein Einblick in die Welt einer wohlhabenden sizilianischen Familie, die ihr Erbe sichern will und trotz unruhiger Zeiten (der erste wie auch der zweite Weltkrieg stehen noch bevor) ein relativ gutes Leben führt; in Palazzi wohnt und durch den Besitz der Schwefelminen reich wurde. Allerdings zahlen die "Carusi", halbwüchsige Kinder, die den Hauern unterstehen und meist keine 30 Jahre alt werden, da sie unter erbärmlichen Bedingungen unter Tage arbeiten, einen hohen Preis für diese Art von Reichtum und Wohlstand.

Der Autorin gelingt es anhand von gut recherchierten politischen Fakten, das Sizilien - und Italien von etwa 1900 bis 1950 vor den Augen des Lesers wiederauferstehen zu lassen, indem sie ein facettenreiches und farbiges wie auch politisches Bild Italiens malt, das sowohl das Erstarken der Mafia, das Elend des Südens und der Reichtum des Nordens wie auch die Zeit Mussolinis beschreibt.

In all diese Beschreibungen und politischen Umbrüche spielt die Beziehung und die große Liebe zwischen Maria und Giosuè jedoch die bedeutendste Rolle - sie besteht selbst in Kriegswirren und ist unbezwingbar, teils auch sehr sinnlich beschrieben. Maria war durch ihre Klugheit, ihr soziales Engagement und ihre starke Empathie eine Sympathieträgerin für mich, Giosuè empfand ich als widersprüchlich - da er anfangs, in einem sozialistischen Haushalt aufgewachsen, ebenfalls sozialistische Meinungen vertrat, später jedoch "mit dem Faschismus (Mussolinis) zufrieden war" (Zitat), dieser Gesinnungswandel passte nicht, zumal er jüdischer Herkunft war und es in Italien niemanden entgehen konnte, was sich in Deutschland in diesen Jahren ereignete. So wird der aufkeimende Antisemitismus, der auch in Italien jüdische Familien zur Emigration bewegt, nicht ausgespart. Auch mit innerfamiliären Streitigkeiten seitens der Schwägerinnen, die Maria ihr Erbe des Schwiegervaters nicht gönnen, fließen immer wieder thematisch mit ein, ein sicher sehr realer Hintergrund.

Wer diesen Gesellschafts- und Liebesroman interessiert liest, kann eine ganze Menge über die italienische Geschichte lernen: Die Expansionspolitik Mussolinis, die dem Faschismus in Deutschland nicht nachstand, z..B. In den Kriegswirren wird es jedoch für die Liebenden zunehmend schwieriger, sich zu sehen, wenn Maria auch inzwischen Witwe ist. Der Roman endet in den späten 1940er Jahren und die Liebe zwischen Maria und Giosuè, wie auch zu den inzwischen erwachsenen Kindern besteht fort...

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, atmosphärisch und gut zu lesen; die 49 Romankapitel sind angenehm kurz gehalten und die Sinnlichkeit und Farbenpracht, der Ausdruck von Freude und Schmerz haben ihren angestammten Platz, der den Leser in die Palazzi des beginnenden 20. Jahrhunderts zu entführen vermag, leider fiel es mir dennoch etwas schwer, eine Beziehung zu den Hauptprotagonisten aufzubauen: Ich nahm sie recht distanziert wahr, mit Ausnahme von Maria.

Fazit:

Ich schließe mich gerne der Aussage an, dass dieser Roman der in Italien sehr bekannten Autorin "ein farbiges Gesellschaftsepos und (gleichzeitig) die Geschichte einer unbezwingbaren Liebe" zwischen Maria und Giosuè ist, die in all' ihren Facetten, sinnlich, voller Freude und auch Schmerzen beschrieben wird. Jedoch steht diese große Liebe für mich zu sehr im Vordergrund und ich hätte mir mehr historische und auch soziologische Einblicke in andere Gesellschaftsschichten Italiens gewünscht; hier liegt der Blickwinkel sehr in der Perspektive der "Palazzi", dem Hause Sala u.a., deren Reichtum auf den Besitz und der Unterhaltung der Schwefelminen zurückzuführen ist. Meine Wertung: 3,5 * und 87° auf der "Histo-Couch"
S
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Der Jasmingarten
Gesamtbewertung
 
2.0
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
2.0
„Der Jasmingarten“ ist ein Roman aus der Feder der italienischen Schriftstellerin Simonetta Angello Hornby.

Um was geht es?

Wir befinden uns in Sizilien Anfang des 20. Jahrhunderts. Die junge Maria wird von ihren Eltern zu einer selbstbewussten, eigenständigen Persönlichkeit erzogen. Da ihre Familie aber nicht reich ist und um ihren Brüdern das Studium zu ermöglichen willigt sie in eine Heirat mit dem bedeutend älteren, aber reichen Bergwerksbesitzer Pietro Sala ein. Dieser ist nicht nur ein Lebemann und verschwenderisch, sondern auch noch der Spielsucht verfallen.

Zunächst versucht Maria ihm eine gute Ehefrau zu sein, zumal sie auch Gefühle für Pietro hegt und er ihr nicht gleichgültig ist. Dieser jedoch verfällt immer mehr in seine Spielsucht, so dass er sogar von seinen Eltern enterbt wird. Maria sucht nun immer mehr die Nähe von Giosne, der vor vielen Jahren in ihre Familie als Ziehsohn kam. Der Beginn einer heimlichen Liebe, in einer gefährlichen und bewegten Zeit beginnt.

Meinung:

Das Cover und auch die Aufmachung des Romans in Hardcoverausführung wirken sehr edel und machen schon etwas her. Mich hat das Cover sehr angesprochen und ich hatte mich auf das Lesen dieser Lektüre gefreut.

Die Autorin erzählt jedoch eine Geschichte, deren Faden ich sehr schnell verloren habe, die eigengliche Handlung wurde immer wieder durch ausführlich beschriebene geschichtliche und politische Ereignisse unterbrochen. Beim Lesen hatte ich zuweilen das Gefühl als würde ich zwei Bücher gleichzeitig lesen.

Bekanntlich ist manchmal weniger mehr und die Autorin hätte einen interessanten und unterhaltsamen Roman zu Stande gebraucht, wenn sie ihr Hauptaugenmerk auf die Haupthandlung gelegt hätte. So ist der durch Klapptext und Titel doch so vielversprechende Roman schnell zur Enttäuschung aber auch zur Herausforderung an mein Durchhaltevermögen geworden. Letzteres wurde bis zu seiner Grenze ausgeschöpft.

Durch den Schreibstil und den Aufbau der Handlung wurde ich mit den Protagonisten leichter auch nicht warm. Sie blieben mir die ganze Zeit über recht „farblos“ und fern.

Fazit: der Fokus liegt hier leider zu sehr auf geschichtliche und politische Ereignisse, als auf der eigentlichen Handlung
B
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