Marlo Morgan: Traumfänger

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Marlo Morgan: Traumfänger
Verlag
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Mutant Message Down Under
ISBN-13
9783442437405

Informationen zum Buch

Seiten
251

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Handlungsort

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"Traumfänger" ist die Geschichte einer Amerikanerin, die von einem Stamm australischer Aborigines zu einer Ehrung für ihre Arbeit mit jugendlichen Ureinwohnern eingeladen wird. Nach stundenlanger Fahrt durch die Wüste bei dem Stamm der "Wahren Menschen" angekommen, teilt man ihr mit, daß sie auserkoren worden ist, an einem dreimonatigen "Walkabout" - einer Wanderung durch den australischen Busch - teilzunehmen.

Marlo Morgan hat keine andere Wahl, als dieser Einladung Folge zu leisten, denn ihre Kleider, ihren Schmuck und ihre Papiere haben die Ureinwohner verbrannt. So erlebt sie das Leben der Aborigines aus nächster Nähe. Sie sieht sich ganz neuen Lebensumständen ausgesetzt: Messerscharfes Gras und Dornengestrüpp malträtieren ihre Füße; ihre Muskeln schmerzen von den meilenlangen Märschen, und ihre helle Haut verbrennt in der gleißenden Sonne. Da die Aborigines auf ihrem Walkabout nichts Eßbares bei sich tragen, stehen Ameisen, Eidechsen, Krokodile, Käfer, Känguruhs, Maden und Wurzeln auf der Speisekarte.

Aber Marlo Morgan erfährt auch eine unerwartete Bereicherung, denn die Aborigines heißen sie als eine der ihren willkommen und werden zu einfühlsamen Lehrer. Die "Wahren Menschen" zeigen ihr, was es bedeutet, die Begabung und die Talente, die in jedem Menschen stecken, zu achten und zu fördern. Sie lernt auch, daß diese Menschen seit 50.000 Jahren in einer einzigartigen Harmonie mit der Natur leben und dieser mit Ehrerbietung gegenübertreten.

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Ein Roman ist es nicht, ein Sachbuch bzw. ein Reisebericht aber auch nicht; eigentlich soll dieses Buch ein Tatsachenbericht sein, der als fiktive Erzählung daherkommt; laut der Autorin, um die Menschen, die in ihr vorkommen zu schützen. Wovor genau diese geschützt werden müssen, darüber schweigt sie sich weitestgehend aus; vermutlich vor der allumfassenden Gier des weißen Mannes nach der Unterwerfung fremdartiger Kulturen.

Marlo Morgan wird eine ganz besondere Ehre zuteil: Sie wird von einem der letzten an seinen ursprünglichen Lebensformen festhaltenden Aborigine-Stämme zur Teilnahme an einem “Walkabout” eingeladen; einem mehrmonatigen Marsch durch das australische Outback. Eine Einladung zu einer Veranstaltung zu ihren Ehren wegen ihres Einsatzes für Aborigine-Jugendliche läuft völlig anders ab, als sie erwartet hatte; keine festlichen Reden, kein Buffet, keine Ehrenverleihung, statt dessen wird sie in den australischen Busch “entführt”, muss merkwürdige Zeremonien über sich ergehen lassen und anschließend fast genötigt, sich diesem Marsch anzuschließen.

Die besondere Bedeutung dieses Marsches bleibt ihr zunächst völlig verborgen; der Sprache nicht mächtig, auf das Wohlwollen ihres einzigen Dolmetschers angewiesen, leidet sie zunächst nur unmenschliche Qualen. Barfuß über messerscharfes Gras und Dornengestrüpp, unter sengender Sonne und ohne regelmäßige Versorgung mit Lebensmitteln muss sie zunächst ihre eigenen körperlichen Grenzen erkennen und darüber hinauswachsen. Dies verlangt ihr das Allerletzte ab, vor allem da sie nicht weiß, warum sie an diesem Marsch eigentlich teilnehmen soll; ein Ziel ist nicht zu erkennen, sie leidet Hunger und Durst, auf dem Speiseplan stehen Käfer, Maden, Eidechsen und fremdartige Wurzeln, sie hat körperliche und seelische Verletzungen zu überwinden.

Erst nach und nach erkennt sie, dass es weniger darum geht, das Land kennenzulernen als vielmehr in die Geheimnisse der “Wahren Menschen” eingeweiht zu werden. Dafür muss sie sich selbst, ihre westliche Denkweise und ihre Erwartungen an das Leben aufgeben, muss sich ihren Reisegefährten anvertrauen und lernen, wie sie zu sein. Sie lernt was es heißt, wirklich eins mit dem Land zu sein, auf und von dem man lebt, und wie eine Kultur, die diese Verbindung seit Jahrzehntausenden aufs Innigste pflegt, auf spiritueller Ebene mit diesem Land verbunden ist. Und sie lernt eine Gesellschaft kennen, die davon lebt, dass jedes Mitglied bestmöglich in seinen Begabungen gefördert wird, damit es diese seinen Mitmenschen dann wieder zur Verfügung stellen kann.

Die Begabungen, die sie im Laufe der Wanderung kennenlernt, sind wirklich ganz Besondere. Die Ureinwohner haben bemerkenswerte Heilkünste, die sie an den zerstörten Füßen ihres Gastes beweisen; sie haben eine fast unheimliche Gabe, mitten in der Wüste Nahrung und Wasser zu finden; sie können sich über weite Entfernungen scheinbar “telepathisch” miteinander verständigen; sie pflegen spirituelle Rückzugsorte, die seit Jahrtausenden in Betrieb sind.

Dieses Buch bringt einem westlich geprägten Menschen eine Kultur nahe, die der unseren so fremd und fern ist wie nur möglich. Der Bericht von Marlo Morgan gewährt einerseits sehr ungewöhnliche, teilweise sogar berührende Einblicke in eine völlig fremde Welt, andererseits hat er mir aber in einigen Punkten auch überhaupt nicht gefallen. Der erhobene Zeigefinger, die stetig wiederkehrenden Ermahungen an uns “Veränderte”, doch die Natur und die Mitmenschen bitte (wieder) schätzen zu lernen, dann sei auch wie selbstverständlich ein sorgenfreies und ursprüngliches Leben möglich, sind in dieser Penetranz störend und auch fehl am Platze. Die philosophischen Exkurse sind von einer bedauerlichen Flachheit und gehen über ein esoterisch verbrämten “man mache es den Aborigines nach und werfe alle westlichen Errungenschaften über Bord” kaum hinaus. Man nimmt Morgan ihr Staunen über die Fähigkeiten dieser Ureinwohner und ihre Dankbarkeit über die Einweihung in ihre Riten durchaus ab; ihre Schlüsse daraus sind allerdings meiner Meinung nach weder realistisch noch notwendig.

Ein weiteres Manko ist der Schreibstil, der ähnlich trostlos und langweilig ist wie das australische Outback selbst; es mag ja sein, dass die Autorin uns durchaus etwas Wichtiges mitzuteilen hat, allein die Fähigkeit dazu geht ihr eindeutig ab.
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Ich las dieses Buch nun schon zum zweiten mal! Jeder kann sich seine eigenen Meinung darüber machen, ob diese Geschichte nun wahr, erfunden, ein Roman oder ein Tatsachenbericht ist, ich für meinen Teil, kann mir sehr viel aus dem Buch für mein Leben herausnehmen.

In meiner Auffassung waren Aborigines nie nur ein primitives Volk, welches so arm ist, da es keine großen Bauwerke besitzt, keine richtig einheitliche Lautsprache oder gar eine Schrift. Diese Menschen haben es verstanden im Einklang mit der Natur zu leben, ohne sie auszubeuten, zu verwüsten, Tiere auszurotten, keine großen Kriege zu führen. Diesen Menschen geht es nicht einfach nur um sich als Individuum sondern um alle Lebewesen, um die Erde selbst, als große Einheit, die man nur perfekt erhalten kann, wenn man sich dieser Einheit anschließt und ihr Vertraut.

Ich hatte schon oft die Sehnsucht so mit der Natur im einklang zu leben, aber was für ein gewagter Schritt wäre das, die Zivilisation in der wir leben hat sich dermaßen weit davon entfernt, dass wir gar nicht mehr wahrnehmen wie falsch es ist was wir eigentlich tun, wie wenig wir von der Natur und uns selbst eigentlich verstehen, das ist so ziemlich in allen Bereichen der Fall, sei es Landwirtschaft, Medizin oder jede sonstige ausbeuterische Wirtschaftweise.

Für mich ist dieses Buch wie Balsam für die Seele, aber andererseits erfüllt es mich auch mit tiefer Trauer, dass es nicht überall auf der Welt so sein kann wie in diesem Buch beschrieben.
R
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Ich habe dieses Buch auf Empfehlung einer Freundin in der spanischen Übersetzung ("Voces del Desierto" - Stimmen der Wüste) gelesen. Während der Lektüre waren mir die Hintergründe (Tatsache/Fiktion?) noch nicht bekannt, weshalb ich mit einer offenen Einstellung an das Buch herangegangen bin.

Meiner Ansicht nach vermittelt das Buch tiefschürfende spirituelle Einblicke, die in unserer ach so zivilisierten Welt mit Sicherheit für die übergroße Mehrheit ein Buch mit sieben Siegeln sind und wohl noch lange bleiben werden. Wer dieses Buch nicht zu schätzen weiß, liest es mit dem materiellen statt mit dem spirituellen Bewustsein (um eine Unterscheidung Prentice Mulfords zu bemühen). Zu dieser Einschätzung verleitet mich auch die Aussage mancher Leser, denen Schreibstil und Oberflächliches wichtiger zu sein scheint als die tiefe Aussage.
BS
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Das Buch Der Traumfänger ist mein absolutes Lieblingbuch, allerdings eher die Originalfassung in Englisch. Es ist eines der besten Bücher, die ich kenne. Klar sind nicht alle Details in diesem Buch richtig bzw entsprechen nicht der Wahrheit, aber genau darum geht es ja in diesem Buch! Dieses Buch verändert in gewisser Weise und hilft Richtig und Falsch wieder klarer zu erkennen. Das wichtigste ist allerdings, dass die Geschichte sich überall auf der Welt und fast täglich ähnlich wiederholt. Die Geschichte kann jedem von uns helfen uns zu verändern und irgendwann unseren Seelenverwandten zu treffen. Marlo Morgan weist im Vorwort sogar darauf hin, dass man sich entweder nur von dem Buch Unterhalten lassen soll und dieses dann auch als Fiktion zu lesen. Oder jemand versteht und hört die Botschaft dieses Buches und dieser Geschichte, dann geht es einem in Haut und Knochen über. Jeder erlebt seine eigene Outback Erfahrung und Mrs Morgan ist dafür im wirklichen Outback gewesen.'Die Wahrheit ist wortlos'.
DS
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Auch wenn dieses Buch Fiktion ist - so geht es doch unter die Haut und beinhaltet Wahrheiten, die eigentlich jedem Menschen zu denken geben müßten. Jeder, der sich dieser Botschaft öffnet, erfährt eine Bereicherung und erfährt viel Nachdenkenswertes über sein Leben. Wenn ich könnte, würde ich es als Pflichtlektüre für jeden Menschen ausgeben.....
LS
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Ich las dieses Buch vor geraumer Zeit und es zog mich -wie auch viele andere - in seinen Bann, denn, obwohl Frau Morgan erzählerisch zwar immense Schwächen besitzt, erfüllt sie die ihr aufertragene Mission, von einem nahezu ausgestorbenem Aborigine-Stamm zu erzählen, mit Bravour gemeistert.

Doch leider musste ich nun aus der Presse hören, dass alle Erzählungen reine Erfindung sei.Nach dem ersten Moment des Schockes und reichlichem Überlegen denke ich jedoch, dass dieser Stamm- selbst ,wenn er der Fantasie der Autorin entspringt-uns einiges lehren kann.

Die öffentliche Kritik schmälert also nicht den "Wert" dieses Buches, wohl aber der mangelhafte Erzählstil der Frau Morgan.
MS
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