Der französische Literaturwissenschaftler, Lehrer und Schriftsteller Daniel Pennac hat ein Buch gegen die Leseverdrossenheit geschrieben; dabei bedient er sich seiner Erfahrungen als Vater und Erzieher. Mit viel Witz und Charme macht er klar, daß Lesen nicht immer "bilden" muß. Lesen soll in erster Linie als Vergnügen, als Lust und spannende Erfahrung erlebt werden.
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Charaktere
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Sprache & Stil
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Daniel Pennac, der mir vor allem durch seine Krimireihe mit Benjamin Malaussène sehr ans Herz gewachsen ist, legt mit "Wie ein Roman" eine "Liebeserklärung an das Lesen" vor. Er will gegen die Leseverdrossenheit und den Bildungsdruck angehen und vereint auf knapp 170 Seiten ein Dogma, in dem er dafür plädiert, dass das Lesen nicht mehr Druck, sondern Spaß bei Kindern und Jugendlichen erzeugen soll. Auf den letzten 30 Seiten der insgesamt 200 führt er 10 Rechte des Lesers auf, die weitaus interessanter als der Rest des Buches sind.
Der Anfang ist sehr zäh und in seiner Abhandlung fabuliert Pennac über "ihn", der schon früh das Lesen zu lieben lernte, dem es aber von Schule und Eltern verdorben wurde - langweilige 170 Seiten lang! Den Stil empfand ich weder witzig noch charmant oder intelligent, wie es auf dem Klappentext angepriesen wird, sondern eher oberlehrerhaft und trocken und oft war ich anhand vieler Phrasen erinnert, die mir von Schüleraufsätzen bekannt vorkommen - nichts, das meiner Meinung nach für mehr als zwei Augenpaare (Lehrer & Schüler) geeignet wäre.
Da man als wirklich bibliophiler Mensch nichts neues erfährt und Penna die meiste Zeit über - mit Ausnahme der zehn Regeln am Ende - nur belanglos daherschwafelt, nahm ich mir zwei Rechte heraus, für die der Autor plädiert: Das Recht, Seiten zu überspringen und das Recht, ein Buch nicht zu Ende zu lesen.