Gordana Kuic: Die Legende der Luna Levi

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Gordana Kuic: Die Legende der Luna Levi
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Legenda o Luni Levi
ET (Original)
1999
ISBN-13
9783990122976

Informationen zum Buch

Seiten
416

Sonstiges

Originalsprache
serbisch
Erster Satz
Im Vorfrühling des Jahres 1492 eroberten die Heere der katholischen Königreiche des Nordens nach blutigen Kämpfen die Stadt Granada im äußersten Süden Spaniens, den letzten Stützpunkt der Jahrhunderte währenden maurischen Herrschaft.

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Weil das Leben vom Mut getragen wird – eine Geschichte von Aufbruch und Neubeginn, von Liebe und Verfolgung.

Von einer Grenzen überschreitenden Liebe in Istanbul zu Ende des 15. Jahrhunderts handelt der chronologisch erste Teil der Romanreihe über die Geschichte der sephardischen Juden am Balkan. Durch ein vom Großinquisitor erzwungenes königliches Edikt müssen alle spanischen Juden binnen wenigen Wochen ihre Heimat verlassen. Ihre abenteuerliche Flucht in das osmanische Reich ist aber nicht nur von Verzweiflung, sondern auch von Hoffnung getragen: der Liebe zwischen einer Jüdin und einem ehemals einflussreichen Inquisitor. Doch den Liebenden und ihren Nachkommen ist kein ungetrübtes Glück beschert …

Gordana Kuics literarische Suche nach ihrer eigenen Herkunft erzählt zugleich das Schicksal der sephardischen Juden.

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Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Erwartungen enttäuscht - Sachbuch als Roman getarnt
Gesamtbewertung
 
1.3
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
1.0
1492 werden aus Spanien per kaiserlichem Erlass alle Juden vertrieben. Während die Inquisition wütet und viele konvertierte Juden auf dem Scheiterhaufen landen, verlassen Blanca und ihre zufällig auf der Flucht gefundene große Liebe Solomon auf dem letzten Schiff das Land. Solomon trägt dabei ein Geheimnis mit sich herum, von dem Blanca weiß, das ihn aber Zeit seines Lebens weiter verfolgen wird. Gemeinsam landen sie in Istanbul, wo sie von der jüdischen Gemeinde mit offenen Armen empfangen werden und sich schnell einleben. Jedoch verfolgen die Schatten der Vergangenheit Solomon auch bis nach Istanbul.

Ich bin mit der Erwartung an das Buch gegangen einen gut recherchierten historischen Roman über die Judenvertreibung und ihr neues Leben in Istanbul zu lesen. Bekommen habe ich ein Sachbuch mit ganz klar sehr intensiv recherchierten und detaillierten historischen Fakten, in das irgendwie noch so eine Art Roman mit verarbeitet wurde. Der gesamte Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig und schwer zu lesen, was zum größten Teil daran liegt, dass seitenweise historische Begebenheiten in Form von mündlicher Rede wiedergegeben werden. Da gibt es ganze Abhandlungen über das Judentum, die jüdische Geschichte, die Geschichte von Istanbul, die Geschichte der Türken (obwohl das Volk sich meiner Meinung nach zu der Zeit noch nicht so nannte), über die Inquisition, die Auslegung der Bibel etc. Aber vor lauter geschichtlichen Details blieb die Handlung und die Ausgestaltung der Figuren auf der Strecke.

Bis zum Ende konnte ich mit keinem der Protagonisten wirklich mitfiebern. Das liegt zum einen daran, dass ihnen einfach keine "Seele" eingehaucht wurde. Es sind einfach Marionetten, die irgendwie auftauchen, deren Gefühle aber vielleicht geschrieben dastehen, die man als Leser aber nicht "mitfühlen" kann und die dabei irgendwie jede Menge Glück haben. Bei einem Buch über Vertreibung und den Aufbau eines neuen Lebens in einem komplett fremden Land erwartet man irgendwie, dass die Figuren leiden, dass es ihnen schlecht geht. Hier nicht. Egal was passiert die Figuren sind glücklich, alles wendet sich immer zum Besten und das Leid wird vielleicht in irgendeinen Dialog erwähnt, aber beim Leser kommt nichts davon an.

Der Titel passt dabei auch gar nicht zum Buch, da wenn, dann die Geschichte von Solomon im Mittelpunkt steht. Luna kommt zwar auch vor, aber inwiefern sie zur Legende wird und was an ihrem Leben überhaupt zur Legende beitragen soll, ist mir bis jetzt ein Rätsel.

Ich vermute, dass das Buch zum besseren Verständnis zwischen den Religionen beitragen möchte. Oft werden die Parallelen zwischen den Religionen - Christentum, Islam und Judentum - aufgezeigt und daraufhin gewiesen, wie ähnlich sie sich dann eigentlich doch sind. Aber leider kommt diese Botschaft nicht besonders klar beim Leser an und ist auch noch so schlecht verpackt, dass es mir einfach keine Freude gemacht hat das Buch zu lesen.

Alles in allem muss ich leider sagen, dass dieses Buch für mich eine große Enttäuschung darstellt und ich bis zum Schluss mich eher durch die Seiten gequält habe. Am Ende war ich einfach dankbar, dass ich das Buch zuklappen konnte. Erschwerend kommt dann auch noch hinzu, dass es kein Nachwort gibt und ich mir nicht einmal sicher sein kann, was jetzt wirklich historische Fakten sind und was die Autorin dazu gedichtet hat.

Schade, denn der Stoff hätte genug Material für einen richtig spannenden Roman geliefert und man merkt, dass die Autorin intensiv recherchiert haben muss. Daher vergebe ich insgesamt zwei Sterne, für die detaillierte Recherche und die Botschaft zum besseren Verständnis der Religionen untereinander.
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Die Legende der Luna Levi
Gesamtbewertung
 
1.3
Plot / Unterhaltungswert
 
1.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
2.0
Spanien im Jahr 1492: Die letzten Juden werden aus Spanien vertrieben. Unter ihnen ist auch die 17-jährige Blanka, die nach dem Tod ihres Großvaters auf sich alleingestellt ist. Doch vor seinem Tod hat Blankas Großvater einen jungen Mann gebeten, sich um Blanka zu kümmern. Dieser junge Mann war einst ein Inquisitor, geht jetzt allerdings gemeinsam mit Blanka als Jude auf das Schiff, das die beiden und viele andere Vertriebene nach Istanbul bringen soll. Werden sie sich dort ein neues Leben aufbauen können?

Mein Leseeindruck:

Ich mag Historische Romane sehr, und ich mag es auch wirklich sehr, wenn ich einiges über den geschichtlichen Hintergrund erfahre. Jedoch möchte ich in erster Linie einen Roman lesen und kein Geschichtsbuch. In diesem Buch waren mir daher die geschichtlichen Daten und Fakten viel zu ausgeprägt. Die eigentliche Handlung rund um Blanka und ihren Neubeginn in Istanbul blieb daher für mich zu sehr auf der Strecke.

Auch blieben die Figuren sehr blass. Ich konnte mich in keinen einzigen Charakter hineinfühlen und habe auch nicht mitfühlen können. Die Figuren blieben mir fern und gleichgültig.

Außerdem waren die Figuren viel zu perfekt. Es fehlten mir die kleinen Eigenheiten und Macken, die doch eigentlich die Figuren erst lebendig und liebenswert machen. Hier ging mir persönlich alles zu glatt, zu problemlos und einfach.

Die Autorin hat perfekt recherchiert, soweit ich das beurteilen kann. Das Buch ist sehr lehrreich und reich an Informationen. Außerdem ist der Schreibstil sehr besonders und komplex. Es ist auf jeden Fall ein sehr anspruchsvolles Buch.

Vermutlich bin ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich habe einen "normalen" Historischen Roman erwartet, und das ist dieses Buch für mich nicht. Ich hatte nicht viel Lesefreude mit diesem Roman, daher kann ich leider nur zwei Sterne vergeben.
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Benutzer-Bewertungen

2 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
2.2
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0(2)
Charaktere
 
2.0(2)
Sprache & Stil
 
2.5(2)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Viele Fakten, wenig Roman
Gesamtbewertung
 
2.7
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Im Jahre 1492 werden per kaiserlichem Erlass die Juden aus Spanien vertrieben. Wer nicht rechtzeitig außer Landes ist, auf den wachtet der Scheiterhaufen. Unter ihnen ist die 17jährige Blanka, die nach dem Tod des Großvaters alleine dasteht. Ihr Großvater hat allerdings dafür gesorgt, dass sich jemand um Blanka kümmert. Es ist ein junger Mann, der Inquisitor war und sich nun mit den vertriebenen Juden auf einem Schiff nach Istanbul bringen lässt. In Istanbul werden sie von der dortigen jüdischen Gemeinde aufgenommen. Blanka kennt Solomons Geheimnis. Solomon macht in Istandbul Karriere, aber die Schatten der Vergangenheit lassen sich nicht so einfach vertreiben.
Ich bin eigentlich ein Fan von historischen Romanen, aber noch nie habe ich mich so schwer getan. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass es sich um ein Sachbuch handelt und nicht um einen Roman. So viele historische Fakten prasselten auf mich ein und der Schreibstil war so nüchtern und komplex, dass die Geschichte um Blanka und ihre Familie für mich ins Hintertreffen geraten ist. Daher waren auch die Figuren nicht farbig genug dargestellt, ihnen fehlte einfach Tiefe in der Darstellung. Sie blieben mir dadurch fremd und ich konnte mich nicht mit ihnen identifizieren und nicht mit ihnen fühlen. Die titelgebende Figur Luna wurde auch nicht unbedingt hervorgehoben, sondern eher Solomon.
Die Autorin hat bestimmt sehr gut recherchiert und wollte diese Informationen weitertragen, aber sie sind bei mir vielleicht angekommen, aber nicht hängengeblieben. Es gab eine Menge Information über das Judentum, das auch mit anderen Religionen verglichen wurde.
Wer auf viele Informationen aus ist, dem wird diese komplexe Geschichte bestimmt zusagen. Ich bin mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen und nun enttäuscht.

B
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Irreführender Titel
(Aktualisiert: 03 Oktober 2016)
Gesamtbewertung
 
1.7
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
2.0
Inhalt:

Die Jüdin Blanca Sálom gehört zu den letzten, die während der spanischen Inquisition und Vertreibungswelle das Land verlassen um in der Türkei Aufnahme zu finden. Bei ihr befindet sich die bis vor kurzem rechte Hand des Großinquisitors, Juan García Galán de Olivares, der über Nacht beschließt, dass er eigentlich Jude ist. Er reist unter dem Namen Solomon ben Israel ben Sálom mit Blanca in dei Türkei. Dort werden sie beim Rabbi der jüdischen Gemeinde Galatas aufgenommen. Solomon macht schnell Karriere, war er doch vorher schon ein Ausbund an Gelehrsamkeit.
Für die beiden und ihre vier Kinder läuft alles rund, geht auch die Welt um sie herum mehrmals unter.

Meine Meinung:

Um es vorwegzunehmen: auch wenn der Titel etwas anderes vermuten lässt, es geht nur am Rande um Luna. Inwiefern sie das im Klappentext erwähnte Schicksal der sephardischen Juden mit beeinflusst bleibt völlig offen.
Auch an der dort erwähnten reichen Kultur der sephardischen Juden lässt uns die Autorin nicht wirklich teilhaben, dem Glossar am Ende des Buches kann man da wesentlich mehr entnehmen als dem Buch selbst.

Die Charaktere bleiben einem fremd, von daher kann man auch nicht mit ihnen fühlen. Dafür werden die Klischees sehr schön bedient: der Hafenschreiber Torona ist nicht nur ein Dieb und Halsabschneider mit einem extrem schlechten Charakter, natürlich ist er auch ein Ausbund an Hässlichkeit, während Blanca, die fast heilig wirkt, natürlich wunderschön ist, und auch der reumütige Juan hat alle wunderbaren Attribute die ein Mann haben kann. Das zieht sich durch das ganze Buch: alle 'guten' Menschen sind auch schön, alle anderen sind entweder mittelmäßig oder gar hässlich.

Dem eigentlichen Roman, nämlich der Geschichte Blancas und ihrer Familie wird ein relativ geringer teil des Buches zugestanden, und wenn dann mal was durchblitzt ist es so fantastisch und unglaubwürdig, dass man überlegt, ob man darauf nicht hätte verzichten können. Andererseits bliebe dann lediglich eine Art Geschichtsbuch übrig, und kein besonders interessant geschriebenes, da man mit einer Aneinanderreihung von Namen und Daten regelrecht erschlagen wird.
Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir ein sehr interessantes Buch versprochen, aber keinen Geschichtsunterricht in Reinform, mitr ein paar eingestreuten, fantastischen Begebnissen. Auch die Sprache reißt einen nicht mit: gerade am Anfang des Buches gibt es nicht nur sehr viele Fehler, sondern auch derart lange, verschachtelte Sätze, dass selbst ein geübter Leser den Faden verlieren kann und noch mal an den Anfang des Satzes zurückkehren muss, um herauszufinden, worauf das Ganze denn herauslaufen soll.
Ob das an der Übersetzung liegt vermag ich nicht zu sagen, da ich der serbischen Sprache des Originals nicht mächtig bin.

Fazit: wer drögen Geschichtsunterricht mag ist mit diesem Buch gut bedient, wer auf eine ansprechende, mitreißende Familiengeschichte hofft, sollte die Finger davon lassen.
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