Kate Mosse: Der Kreis der Rabenvögel

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Kate Mosse: Der Kreis der Rabenvögel
Verlag
ET (D)
2017
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
The Taxidermist's Daughter
ET (Original)
2014
ISBN-13
9783426281468

Informationen zum Buch

Seiten
400

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Erster Satz
Mitternacht.

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Handlungsort

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England, 1912: Connie, die Tochter des Tierpräparators Gifford, lebt zurückgezogen mit ihrem Vater in der Nähe des kleinen Dorfes Fishbourne. Connie kann sich seit einem Sturz vor vielen Jahren nicht mehr an ihre Kindheit erinnern; ihr Vater verweigert jegliche Auskunft. Connie spürt, dass etwas nicht stimmt, denn erste Erinnerungsfetzen kehren zurück, sie fühlt sich beobachtet und verfolgt. Als man eine Leiche in den Sümpfen findet, holt die Vergangenheit Connie, ihren Vater und eine Reihe scheinbar unbescholtener Bürger auf grausame Weise ein.

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Alte Sünden werfen lange Schatten ....
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"Der Kreis der Rabenvögel" von Kate Mosse ist bereits der 5. Roman dieser sehr bekannten englischen Autorin, der ins Deutsche übersetzt wurde (hier vom Übersetzer-Duo Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, denen ich hier ebenfalls meinen Dank für hervorragende Übersetzerarbeit aussprechen möchte): Der Roman erschien 2017 (HC, gebunden) im Droemer-Knaur-Verlag. Das grau-schwarze Cover mit der jungen 'Rabenfrau' weist bedeutungsvoll auf den düsteren, aber überaus spannenden Romaninhalt hin....


Sussex, England, 1912: Contantia Gifford, genannt Connie, wächst nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Vater auf, seines Zeichens ein anerkannter und berühmter Taxidermist, der nach der Aufgabe seines Museums ausgestopfter (Vogel)Kuriositäten mit Connie nach Blackthorn House, einem etwas abgelegenen Landgut, zieht. Die ersten 12 Lebensjahre fehlen Connie, die seither 'ab und zu aus der Zeit fällt' durch einen mysteriösen Unfall, nach langwieriger Erholung des Mädchens macht der Vater stets nur sehr vage Andeutungen, was an jenem Tag geschah...

Während der verbitterte Vater u.a. ob der Tatsache, dass die Ergebnisse seines Handwerks mehr und mehr aus der Mode kommen, zum Trinker wird, erlernt Connie (für die viktorianische Zeit ungewöhnlich) die Kunst des Ausstopfens von Vögeln. Die sensible, intelligente Tochter führt Tagebuch und hat - an Amnesie leidend - dennoch 'Erinnerungsblitze', die stärker werden...

Um jenen Abend geht es im gesamten Roman, der zwischen Prolog und Epilog 3 Romanteile hat und stilistisch sehr gekonnt und sprachlich brillant die viktorianische Ära in England mit seiner schaurigen Düsterkeit wieder aufleben lässt; der Leser wird von Beginn an durch den szenischen und glasklaren Schreibstil von Kate Mosse in die Handlung hineingezogen.

Man ahnt, dass sich etwas Mysteriöses, Böses, ja Katastrophales ereignet haben muss, was die kurzen Einsprengsel des "beobachtenden Erzählers" in Kursivschrift noch verstärkt und die Spannung bis ins fast Unerträgliche zu steigern vermag. Ständig fragt man sich, was für ein schwerwiegendes Verbrechen von sog. 'feinen Gentlemen' verübt wurde, bis sich durch das Anspülen einer Leiche die Situation dramatisch verschärft: Die Emotionen peitschen hoch und die ohnehin schon spannungsgeladene Atmosphäre ist vergleichbar mit der Gischt und dem Unwetter, das vom Meer kommend, alles zu überfluten droht. Die Ereignisse spitzen sich zu wie eine Sturmflut, die tatsächlich zum Romanende hin sehr symbolträchtig auftritt...
Es kommt zu einem sturmumtosten 'show down', der den Leser in Atem hält: Kate Mosse hat eine unglaubliche Spannung aufgebaut, die sich auf den letzten Seiten Bahn bricht und mich sehr fesseln konnte.

Etwas unangenehm zu lesen, jedoch der Düsterkeit und der Romanidee entsprechend und sie immer wieder atmosphärisch unterstreichend, fand ich die Auszüge der Beschreibungen über die Kunst der Taxidermie von Mrs. Lee (1820). Diese alte Handwerkskunst gibt der gesamten Rahmenhandlung des Romans einen Teil der Düsterkeit; jener Abend, an dem sich Connie's Unfall ereignete, tut das Übrige und entlarvt einige zuvor völlig unbescholtene Bewohner. Leider kann ich persönlich nur bedingt nachvollziehen, dass es Menschen gab/gibt, die ausgestopfte, tote, präparierte Tiere mögen - hier passen sie jedoch in die Zeit sowie als Rahmenhandlung bestens in den Roman, auch wenn ich selbst mehr das Tote, "Entseelte" in diesen Werken sehe, die andere als Kunst oder gar Schönheit betrachten.

Alle Charaktere, allen voran Gifford selbst, insbesondere Connie, aber auch Harold oder Harry, sind sehr facettenreich und authentisch beschrieben. Connie in ihrer tiefen Liebe zu ihrem Vater mochte ich von Beginn an, ebenso fand ich die landschaftlichen Beschreibungen und den aufkommenden Sturm stilistisch sehr faszinierend. Der Epilog ist ein stimmiger Schluss; der Plot in höchstem Maße spannend: Ich konnte das Buch wirklich nicht beiseite legen.

Fazit:

Ein ganz außergewöhnlicher, wundervoll-düsterer Roman, der mich fesseln konnte, der auch teilweise verstörend war. Kate Mosse gelingt es, das düstere viktorianische Zeitalter heraufzubeschwören, große und sehr tiefe menschliche Emotionen zu beschreiben und die verheerenden Konsequenzen, die Verletzungen sowohl physisch wie auch psychisch zuweilen nach sich ziehen können. Eine absolute Leseempfehlung mit 5 * und 97° auf der Histo-Couch und einen herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für Lesestunden, wie sie spannender (und einfühlsamer) nicht sein können!































S
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Kate Mosse - Im Kreis der Rabenvögel
(Aktualisiert: 25 Februar 2017)
Gesamtbewertung
 
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4.0
Klappentext :

England, 1912 : Constantia lebt zurückgezogen mit ihrem Vater, dem einst berühmten Tierpräperator Gifford, in der Nähe des Dorfes Fishbourne. Nach einem mysteriösen Sturz als Zwölfjährige leidet sie an Amnesie und kann sich nicht mehr an ihre Kindheit erinnern. Connie spürt, dass damals etwas Eigenartiges geschehen ist, doch ihr Vater verweigert jegliche Auskunft. Als eine Leiche in den Sümpfen nahe dem Haus gefunden wird, holt die Vergangenheit Connie, ihren Vater und eine reihe scheinbar unbescholtener Bürger grausam ein.

Meine Meinung :

Die Geschichte beginnt ganz gemächlich und plätschert vor sich hin. Der Leser beobachtet Connie dabei, wie sie eine Dohle präpariert und stellt sich unweigerlich die Frage, ob es das ist, was man so machen möchte.... Die Autorin erklärt diese Arbeit ausführlich, sodass man einen Eindruck von der ganzen Prozedur gewinnen kann. Zwischen den Kapiteln sind immer wieder Auszüge aus dem Buch [i]Taxidermie oder die Kunst, naturkundliche Objekte zu sammeln, zu prärarieren und zu präsentieren von Mrs. R. Lee[/i] zu lesen und später auch noch andere in Kursivschrift gehaltene Texte, die sich als wichtig für die Geschichte erweisen.
Die arme Connie versucht mit ihrem Leben und ihrem Vater zurechtzukommen und steht aber immer wieder vor dieser unsichtbaren Grenze, die ihre Kindheit darstellt und an die sie keine Erinnerungen hat. Ihr Vater trinkt oft und viel, redet viel wirres Zeug und scheint mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Connie ist auf sich gestellt, allerdings hat sie ab und zu Erinnerungsfetzen, die zu ihr durchdringen, die sie aber nicht einordnen kann.
Dann wird die Leiche angespült und ab diesem Moment, nimmt die Geschichte ordentlich Fahrt auf. Jedes Detail ist plötzlich wichtig und die Autorin versteht es geschickt, den Leser von eine Ecke in die andere zu schicken. Ich ahnte erst relativ spät, was sich zugetragen hatte. Die Aufklärung des Falls erschien mir plausibel und absolut spannend. Eine gut duchdachte und feingewobene Intrige ! Es hat viel Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen. Besonders gut hat mir die Atmosphäre gefallen. Vor der Kulisse eines riesigen Orkans mit einem gefährlichen Hochwasser, hat die Autorin ihre Protagonisten auf die Jagd geschickt und während das Wetter immer dramatischer wurde, wurden die Leser zum Schluß mit immer kürzer werdenden Kapiteln, gefüllt mit wichtigen Informationen ebenfalls in einen wahren Leserausch versetzt - man will unbedingt immer schneller wissen, wie es nun ausgeht. Ich fand es super gemacht !
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