Kai Meyer: Der Rattenzauber

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Kai Meyer: Der Rattenzauber
ET (D)
2005
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783404152650

Informationen zum Buch

Seiten
366

Sonstiges

Erster Satz
Und plötzlich fragte die Fremde: "Kennt ihr die Geschichte von König Herodes und den Kindern Bethlehems?"

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Was geschah mit den Kindern von Hameln? 1248. Ein beunruhigendes Gerücht hat den Hof zu Braunschweig erreicht: In Hameln sind auf unheimliche Weise einhundertdreißig Kinder verschwunden. Der junge Robert von Thalstein soll nun Licht in die Sache bringen. Doch er stellt fest, dass seine Vaterstadt einem religiösen Wahn verfallen scheint, vermeintliche Ketzer werden gefoltert und die geistlichen Herren kümmern sich nur ihre Eitelkeiten. Einzig der Italiener Dante Alighieri hilft Robert und berichtet ihm von einem Rattenzauber, der die Kinder in einen nahen Berg gelockt haben soll ...

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Mit diesem Roman erzählt Kai Meyer die Legende vom Rattenfänger von Hameln neu; er lässt den jungen Ritter Robert von Thalstein als Ermittler auftreten, der ahnungslos von einer Patsche in die nächste stolpert und von Anfang an fast bis Ende ziemlich ahnungslos ist. Da hilft es auch nichts, dass er zeitweise den großen Dante Alighieri zur Seite gestellt bekommt, der eltztendlich nur schmückendes Beiwerk bleibt, anstatt für Aufklärung zu sorgen. Bis es soweit ist und der Leser endlich erfährt, was denn nun mit den Kindern von Hameln passiert ist, geschehen seltsame, ja unheimliche Dinge, die mich ganz schön zum Gruseln brachten.

Wer Spaß an der Kombination von historischen und mystischen Elementen hat, wird bestimmt seine Freude an diesem Roman haben - aber Vorsicht: nicht alle Fragen werden zum Schluss beantwortet, und nicht alle Antworten fand ich logisch nachvollziehbar. Die Figur des Robert von Thalstein hat mich letztendlich nicht ganz überzeugt; vor allem nicht seine Verhaltensweise am Ende des Buches, die überhaupt nicht zu dem Robert passt, den ich im Laufe der Handlung kennenlernte.

Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen und mich von den teilweise haarsträubenden Begebenheiten fesseln lassen. Man merkt schon, dass dies eine der ersten Veröffentlichungen von Kai Meyer ist, denn der Sprachstil ist noch nicht ganz so ausgereift wie in seinen neueren Büchern; aber dennoch recht schön zu lesen.
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Robert von Thalstein, Ritter im Dienste des Herzogs von Braunschweig, reist in seine Heimatstadt Hameln, da am Braunschweiger Hof Gerüchte aufgetaucht sind, 130 Kinder seien dort verschwunden. Die Stadt untersteht einer geteilten Obrigkeit, neben dem Herzog hat auch der Mindener Bischof Ansprüche, und die Einwohner bezeugen eher diesem ihre Loyalität, was die Ermittlungen für Robert nicht gerade einfacher macht. Das Mysterienspiel, mit dem der Propst Gunthar von Wetterau seine Heiligkeit sicherstellen will, legen ebenso Zeugnis davon ab wie die Verfolgung der Wodansanhänger. Aber nicht nur die Bevölkerung ist abweisend, auch der Vertreter des Herzogs, der Graf von Schwalenberg, erweist sich nicht gerade als Hilfe. In der einfachen Herberge, in der Robert eingekehrt ist, bekommt er mit dem jungen Dante Alighieri, der gleichfalls von dem Verschwinden der Kinder angelockt wurde, nicht nur einen merkwürdigen Zimmernachbarn, sondern in der Gehilfin Maria auch eine verliebte Verehrerin, die vor allerlei obskuren "Liebeszaubern" nicht zurückschreckt. Den Schlüssel zu den Ereignissen scheint eine Klarissin des örtlichen Klosters liefern zu können, aber ihr Schweigegelübde bricht sie mit Erlaubnis der Äbtissin nur einmal und dabei erfährt Robert nicht halb so viel wie er möchte. Und auch der merkwürdige Einsiedler in der Nähe hat seine Geheimnisse. Seine Ermittlungen werden auch nicht dadurch erleichtert, daß er zunehmend Probleme mit Wahnvorstellungen und Halluzinationen bekommt, so daß er sich über seine eigenen Handlungen nicht mehr sicher sein kann ...

Neben einigen anderen ist auch der "Rattenfänger von Hameln" so ein Reizwort, bei dem ich automatisch zugreife und daher war ich einigermaßen gespannt, was Kai Meyer aus dem Stoff gemacht hat. Um es gleich vorweg zu sagen: zu wenig Rattenfänger und zu viel versuchte Schockelemente. Robert von Thalstein ist nicht nur tolpatschig, das könnte ich ihm noch nachsehen, wenn er dabei irgendwie witzig oder liebenswert wäre, aber er ist obendrein auch noch ein naiver Trottel. Sympathiepunkte konnte er bei mir jedenfalls nicht ernten, genausowenig wie das versammelte Hamelner Führungspersonal. Die Personen, die interessant gewesen wären und der Geschichte eine unverhoffte Wendung hätten geben können, nämlich Dante und die Wodansjünger, kamen leider nicht so recht zum Zuge. Hier wurde entschieden Potential verschenkt.

Die Auflösung war, was nicht unbedingt ein Nachteil ist, in Teilen ziemlich simpel, weshalb ich mit dieser Variante nicht unbedingt gerechnet hatte, in anderen Aspekten aber derartig konstruiert, um nicht zu sagen: an den Haaren herbeigezogen, daß es schlicht lächerlich wirkte. Daß dabei auch nicht alle Fragen beantwortet werden und ich über mancher Reaktion kopfschüttelnd zurückblieb (allerdings nicht Roberts Tat am Ende, die war konsequent), ist dabei nur ein Faktor, der mich unzufrieden aus dem Roman entließ. Schade, die Ansätze waren eigentlich gut gewählt, aber es wurde zu wenig daraus gemacht, vielleicht auch, weil Kai Meyer sich bezogen auf den Gesamtumfang in zu vielen Handlungsfäden verloren hat, die daher auch nicht vernünftig zusammengeführt werden konnten.

A
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