Ein Knabe ist heimlicher Zuschauer bei einer grausigen Szene: Menschen werden von den Schergen der spanischen Inquisition an den Galgen geknüpft, eine Meute Schaulustiger feiert die Hinrichtung. Der Junge hält den Eindruck in einer Skizze fest, und Jahre später wird ein weltberühmtes Bild daraus hervorgehen: "Die Elster auf dem Galgen".
Schon früh hat der niederländische Maler Pieter Bruegel Verdacht und Aufmerksamkeit der Obrigkeit erregt. Für seine Spottzeichnungen wird er in den Kerker geworfen. Aber man erkennt auch seine Begabung: Kardinal Granvelle, der einflußreiche Statthalter Philipps II. von Spanien, lässt ihn bei Pieter Coecke zum Maler ausbilden. Und fortan liegt Bruegels Leben ganz in der Hand des grausamen Kirchenfürsten, der im Hintergrund die Fäden zieht.