Bewertungsdetails

Das "Cristallo"-Geheimnis
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
1452 feiert König Friedrich III. seine Hochzeit mit Eleonore, bevor er zum Kaiser des Römischen Reiches gekrönt werden soll. Zwischen all den Geschenken, die aus aller Welt eintreffen, findet das Präsent eines Ratsmitglieds aus Venedig. Emilio Nani überreicht zwei kristallene Glaspokale, dessen Material „Cristallo“ genannt wird. Solche Pokale hat noch niemand gesehen, ist man doch nur grünen Trinkglas gewohnt. Friedrich möchte unbedingt das Geheimnis des „Cristallo“ herausfinden und überträgt seinem Kanzler die Aufgabe, dieses den Venezianer abspenstig zu machen. Der Kanzler findet in dem jungen Glasbläser Simon seinen Spion, den er nach Venedig entsendet, um dort das „Cristallo“-Rezept zu entwenden und an den Hof zu bringen. Simon wird von dem etwas unbedarften Scherbensammler Ulf und der Eselin Lilly begleitet. Die Reise birgt schon jede Menge Gefahren, doch auch der Aufenthalt in Venedig wird durch einen Serienmörder, der dort sein Unwesen treibt, recht turbulent. Zudem begegnet Simon auch noch die Liebe in Gestalt eines schönen Mädchens, was in zeitweilig seine eigentliche Aufgabe vergessen lässt und ihn sogar nach Konstantinopel treibt. Werden die Gefährten das Geheimnis des „Cristallo“ lüften?

Ralf W. Dorweiler hat mit seinem Buch „Das Geheimnis des Glasbläsers“ einen sehr fesselnden und unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und bildgewaltig. Schnell taucht der Leser in die vergangene Zeit ab, um an der Seite von Simon und Ulf die gefährliche Reise vom Schwarzwald über die Alpen nach Venedig und weiter nach Konstantinopel anzutreten und zum anderen die erfolgreiche Bordellbesitzerin Serena, die Ulf und Simon unter ihre Fittiche nimmt. Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt und lässt den Leser zum einen an der Welt von Simon und Ulf teilnehmen, zum anderen Serenas Leben und ihre Gedanken kennenlernen. Sehr schön verwebt der Autor beide Handlungsstränge geschickt, so dass sie im Verlauf eine Einheit bilden. Dorweiler schildert die gefährliche Reise von Simon und Ulf so plastisch, dass der Leser alles vor dem inneren Auge miterleben kann und sich als Teil der Reisegesellschaft einschließlich Esel fühlt. Ebenso bildhaft wird die Lagunenschönheit Venedig und die Insel Murano geschildert sowie das Handwerk der Glasbläserei, durch das so viel mystische Schönheit entsteht. Der Spannungsbogen wird schnell aufgebaut und steigert sich im Verlauf der Geschichte immer mehr in die Höhe bis zum finalen Schluss. Durch die Verflechtung von Fiktion und historisch belegten Fakten wird die Handlung noch glaubhafter.

Die Charaktere sind sehr detailliert und liebevoll ausgearbeitet und mit individuellen Eigenschaften versehen. Sie wirken durchweg real und authentisch. Simon ist ein junger Mann mit einem Hang dazu, sich ständig in Schwierigkeiten zu bringen. Er ist ein talentierter Glasbläser, doch durch seine Eskapaden ist seine berufliche Laufbahn nicht gerade von Erfolg gekrönt. Simon und Ulf mögen sich zu Beginn überhaupt nicht, sind aber in einer Zweckgemeinschaft aneinander gebunden. Ulf ist ein Riese mit dem Geist eines Kindes. Doch er setzt sich für seine Freunde ein, und während der langen und gefährlichen Reise lernen er und Simon sich gut kennen und schätzen, man könnte sagen, da haben sich Freunde fürs Leben gefunden. Auch sollte man Ulf nicht unterschätzen, sieht er viele Dinge doch genau so, wie sie wirklich sind. Beeindruckend ist die Entwicklung sowohl von Simon als auch von Ulf während ihrer gemeinsamen Reise. Serena ist eine geschäftstüchtige Frau, die zwar hart sein kann, aber ihr Herz auch für Gestrandete öffnet und ihnen zu Hilfe eilt. Eine weitere Hauptrolle in dieser abenteuerlichen Geschichte spielt die Eselin Lilly.

„Das Geheimnis des Glasbläsers“ ist ein durch und durch gelungener historischer Roman, der sowohl Abenteuer als auch Liebe und kriminalistische Elemente miteinander vereint. Ein Buch, das der Leser – einmal begonnen – nicht mehr aus der Hand legen wird, bis die letzte Seite verschlungen ist. Absolute Leseempfehlung!
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