Bewertungsdetails

Historische Romane 1511
Die Wahrheit verlässt sich auf ihre eigenen Waffen ...
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Kit Kavanagh müsste eigentlich überglücklich sein. Sie ist jung, Erbin des "Kavanagh's" - das ist die Schänke ihrer Tante Maura - und gerade erst mit ihrem Richard verheiratet. Doch, glücklich ist sie schon. Nur irgendwie scheint ihr Leben jetzt schon fertig geschrieben zu sein. Was wird sie an Richards Seite erwarten? Arbeiten, Kinder kriegen, Richard umsorgen und dann noch mehr Arbeit. Und gerade als Kit versucht sich an diesen Gedanken zu gewöhnen, macht eine Kompanie von Dragonern bei ihr in der Schänke Halt. Einmal nicht hingesehen, schon ist Richard verschwunden. Er wurde zwangsrekrutiert und Kit beschließt ihn zurück zuholen.
Als Christian Walsh verkleidet, lässt sie sich anwerben und schon am nächsten Tag befindet sie sich auf einem Schiff mit unbekanntem Ziel.

Kit Kavanagh hat wirklich existiert, sie war unter vielen Namen bekannt. Die Autorin gibt zwar bereitwillig zu, dass sie Kits Geschichte ein wenig ausgeschmückt hat, aber auch ohne diese Ausschmückungen ist Kits Leben mehr als nur filmreif gewesen.

Gut an diesem Roman fand ich, das Kits Geschichte die ganze Zeit über unvorhersehbar bleibt. Da sie sich immer im Krieg befindet, bleibt sie auch nie lange am gleichen Ort. Ständig gibt es neue Irrungen und Wendungen. Die Angst, dass ihre wahre Identität entdeckt wird, sitzt ihr ständig im Nacken.
Kit muss öfter in eine andere Rolle schlüpfen, dient dann verschiedenen Herrn. Dabei vergisst sie aber nie ihre Prinzipien und bleibt sich selbst immer treu.
Sie ist wahnsinnig erfindungsreich, kann sich aus schwierigen Situationen retten und weiß auch ganz genau wann es besser ist, die Klappe zu halten.
Die Figur Kit Kavanagh ist einfach nur faszinierend. Für eine Frau aus ihrer Zeit hat sie wahnsinnig viel erreicht, sie ist mutig, loyal und unbestechlich.

Der einzige Minuspunkt war für mich die etwas längere Einleitung. Es geht zwar relativ schnell los mit Kits Abenteuer, als Frau erlebt der Leser sie nicht sehr lange, aber Kits Eingewöhnung als Junge zieht sich was in die Länge. Um ihre Rolle perfekt zu machen interagiert sie anfangs überhaupt nicht mit ihren Leuten. Es wird seitenlang nur beobachtet wie Männer sich verhalten wenn keine Dame anwesend ist. Dabei werden ihre Gefühle und Gedanken beschrieben, manchmal bis ins kleinste Detail. Sie lernt dabei zu fluchen und zu spucken wie ein Kesselflicker. Und fast ein ganzes Kapitel wird der Beschaffung eines speziellen Teils gewidmet der zur natürlich Ausstattung eines Mannes gehört. Kit überlässt da nichts dem Zufall, aber soo genau wollte ich das eigentlich auch nicht wissen.
Wenn aber diese Seiten, die ja doch irgendwie dazu gehören, geschafft sind, ist das Buch nur noch ein wahrer Pageturner. Innerhalb weniger Tage war ich durch mit dem Buch, denn ich wollte es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Schön fand ich ebenfalls wie anschaulich das Soldatenleben beschrieben wurde. Ständig muss man als Leser Angst um Kits Leben haben. Kit wird eine Menge Feinde haben. Und auch in ihren eigenen Reihen meint es nicht jeder gut mit ihr. Alle anderen Figuren sind ebenfalls fein herausgearbeitet und so wie ich es bereits von Marina Fiorato kenne, sind ihre Charaktere niemals nur gut oder nur böse. Nicht immer weiß man also gleich, ob Freund oder Feind.

Für mich war dieser neue Roman von Marina Fiorato mal wieder ein volles Vergnügen.
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