Bewertungsdetails

Vorhersehbare Liebesgeschichte
Gesamtbewertung
 
1.7
Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
1.0
Sprache & Stil
 
2.0
Agneta wünscht sich ein unabhängiges Leben als Malerin. Doch als ihr Vater und ihr Bruder, die Gutsherren von Löwenhof, verunglücken, muss sie nach Hause und ihr Erbe antreten. Ihr Leben soll nun wieder in den adligen Kreisen sein und nicht auf der Kunstakademie in Stockholm.


Das Buch hat mich aus drei Gründen interessiert: das schwedische Ambiente, eine unkonventionelle Frau als Protagonistin, die Zeit. Und eigentlich hat mich das Buch in allen drei Punkten enttäuscht.

Das schwedische Ambiente kam für mich eigentlich gar nicht 'rüber. Okay, es wurde hin und wieder Midsommar gefeiert, die Namen waren aus dem Schwedischen und Stockholm in der Nähe, aber ansonsten hätte das Ganze auch in Deutschland spielen können. Schade, sehr schade. Auch wenn das Buch von einer deutschen Autorin stammt, hätte man das schwedische Flair mehr einfangen könnnen. Anderen Autorinnen gelingt das ja ebenfalls. Dennoch wird das Setting des Löwenhofes schön beschrieben. So schön, dass man gar nicht verstehen kann, warum Agneta weg wollte.


Agneta, die Hauptfigur. Die Einstiegsszene klingt viel versprechend. Eine junge Frau, die im Bett mit ihrem Geliebten liegt und von einem Leben als Malerin träumt. Tja, davon bleibt aber nicht lange etwas übrig. Zwar wird versucht, diese Unabhängigkeit auch später darzustellen, doch schweift es für mich in eine liebeskranke, dadurch abhänige Frau ab, die mit dem freien Geist, der vermittelt werden soll, auch wieder wenig zu tun hat. Die ganze Entwicklung dieser zweiten Liebschaft hat mich irgendwann genervt, auch worin es dann endet. Zumal dieser Strang ziemlich vorhersehbar war und auf altbekannte Muster zurückgegriffen wurde, die mich nur mit den Augen rollen ließen.

Auch die Zeit lässt eigentlich viel Spielraum für spannende Verwicklungen. Doch außer ihren Gedanken und ihre Unterstützung bezüglich dem schwangeren Dienstmädchen (deren Geheimnis auch sehr vorhersehbar war) lassen sich frauenrechtliche Handlungen kaum erkennen. Hier hätte ich mir mehr Konfliktpotenzial (über die immer wieder kehrenden Streitgespräche mit ihrer Mutter hinaus) gewünscht. Auch der Krieg wird nur auf wenigen Seiten erwähnt, genauso wie technischer Fortschritt und das fand ich schade. Denn gerade dieser Umbruch macht für mich das Spannende an dieser Zeit aus. Aber was das angeht, hätte dieser Roman auch in der heutigen Zeit spielen können. (Oder meinetwegen auch in den 1980er Jahren, wenn man es ein wenig altbacken haben möchte.)


Jeder, der eine Liebesgeschichte haben möchte mit leichtem historischen Einschlag, der wird mit dem Buch gut bedient sein. Wenn jemand aber einen historischen Schmöker aus dem damaligen Schweden haben will mit einer kleinen Liebesgeschichte, der sollte sich lieber ein anderes Buch suchen.
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