Lisbeth, die Tochter eines Plantagenbesitzers, wird von der Sklavin Mattie aufgezogen. Mattie hingegen hat man deswegen von ihrem Kind getrennt. Schnell entwickelt sich zwischen den Beiden eine besondere Bindung und sowohl Mattie als auch Lisbeth schauen in eine bisher verborgen gebliebene Welt, …
Ich hatte mir einen anderen Schwerpunkt vorgestellt. Die Konflikte, die eine so außergewöhnliche Bindung haben kann; vielleicht auch mehr Probleme rund um die Plantage. Aber darauf wird eigentlich gar nicht eingegangen. Die Bindung von Lisbeth und Mattie wird in den Fokus gestellt und deren Beschreibung überschattet die ganze Handlung. So kam für mich im Allgemeinen eher wenig Handlung auf oder wenn dann Handlung aufkommt, verläuft alles so reibungslos, dass eigentlich gar kein Spannungsbogen vorhanden ist.
Auch die Charaktere müssen hinter der Beziehungsbeschreibung arg zurückstecken. Die Figuren sind recht plakativ, werden kaum plastisch und bleiben Stereotypen. Auch wenn die Autorin versucht mit Lisbeth eine vielschichtige Protagonistin zu schaffen, die nun wirklich Potenzial hat, so bleibt sie hier recht flach. Da habe ich mir auch eindeutig mehr erhofft.
Der Schreibstil ist immerhin flüssig und gut lesbar. Das Buch hat einen recht geringen Umfang, so dass die Eintönigkeit der Geschichte nicht zu nerven beginnt. Da die Autorin dies weiß, kann ich mir trotz der inhaltlichen Schwächen sehr gut vorstellen, den Nachfolgeband zu lesen. Der klingt vom Inhalt etwas Spannungsreicher und das Setting ist zudem schon hergestellt. Ich bin also sehr gespannt!