Heidi Rehn: Der Himmel über unseren Träumen

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Heidi Rehn: Der Himmel über unseren Träumen
Verlag
ET (D)
2018
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
ISBN-13
9783426519387

Informationen zum Buch

Seiten
464

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Acht Kerzen!

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Handlungsort

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München in den frühen fünfziger Jahren: Mit der Rückkehr in ihre geliebte Heimatstadt erfüllt sich für die junge Architektin Vera Cohn ein Traum. Sie will den Wiederaufbau mitgestalten und ihre Sehnsucht nach einer friedlicheren Zukunft verwirklichen, auch wenn dies das Land ist, in dem ihr und ihrer Familie so viel Leid widerfahren ist. Außerdem will sie beweisen, dass Frauen als Architektinnen genauso viel leisten können wie Männer.

Als sie und ihr Kollege Arthur sich ineinander verlieben, scheint ihr Glück perfekt. Voller Elan schmieden die beiden Zukunftspläne. Doch Vera, die gerade aus dem Exil zurückgekehrt ist, kann nicht vergessen. Die Vergangenheit steht zwischen ihnen – und die Frage nach der Schuld, die Arthur und seine Familie auf sich geladen haben …

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Vergangenheitsbewältigung in den 50ern
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Vera Cohn hat sich sehr danach gesehnt - nun kehrt die junge Architektin aus dem Exil in ihre Heimatstadt München zurück. Wenige Jahre nach der Befreiung möchte sie sich am Wiederaufbau aktiv beteiligen, auch wenn ihrer Familie während des Nationalsozialismus' sehr viel Leid erfahren musste. Doch Vera glaubt nicht nur, dass trotz allem ein friedvolles Zusammenleben wieder möglich ist, sondern möchte sich zudem als Frau in einer absoluten Männerdomäne beweisen.
Als ihr Kollege Arthur und sie sich ineinander verlieben, scheint das Leben endlich wieder Glück bereitzuhalten. Doch dann steht die Vergangenheit im Wege, denn während Vera verständlicherweise ihre eigene nicht einfach hinter sich lassen kann, möchte sie unbedingt von der Vergangenheit Arthurs und seiner Familie vor 1945 erfahren. Sie wird das Gefühl nicht los, dass Arthur ein Geheimnis hat, dass eine gemeinsame Zukunft zerschlagen könnte...

Heidi Rehn erzählt mit ihrem neuesten Roman von einer eher ungewöhnlichen Zeit, da die Nachkriegsjahre in der Regel nicht so viel Aufmerksamkeit erhalten. In meinen Augen ist "Der Himmel über unseren Träumen" ein Roman, der sich sehr gekonnt mit unserer Vergangenheit auseinandersetzt. Vera hat zwar stets davon geträumt, wieder nach München zu ziehen, aber das bedeutet eben zwangsläufig auch eine intensive Auseinandersetzung mit den Erlebnissen ihrer Familie. Vera hat jüdische Wurzeln und im Exil in den Vereinigten Staaten überlebt. Zurück in ihrer Heimatstadt entspricht Vera allerdings nicht dem typischen Frauenbild ihrer Zeit - sie möchte auf eigenen Beinen stehen und ihren Traumberuf ausüben, nicht einfach nur eine Ehefrau, die für den Haushalt verantwortlich ist, sein. Die Tatsache, dass Vera durchaus selbstbewusst ihre Ziele verfolgen und sich durchsetzen kann, hilft ihr, sich bei der Arbeit zu beweisen. Wobei es ein immerwährender Kampf zu sein scheint! Und dann kommt auch noch ein Geheimnis hinzu, das Arthur offensichtlich schwer belastet...

Die Autorin erfüllt hier sämtliche Erwartungen, deren Messlatte sie meiner Meinung nach mit ihren vorherigen Romanen schon ziemlich hoch gelegt hat. Gewohnt süffig liest sich der Roman, die Charaktere sind sehr gut und glaubhaft gezeichnet und die Atmosphäre hat mich von Anfang an überzeugt. Ganz nebenbei erfährt man übrigens auch ein wenig aus dem Metier Veras zur damaligen Zeit - etwas, das Heidi Rehn gerne einbaut, denn sie reißt ganz offensichtlich kein Thema nur halbherzig an. Wirklich spannend ist allerdings die Geschichte rund um Arthurs Vergangenheit und die Zusammenhänge, die sich daraus ergeben könnten.
Im Mittelpunkt stand für mich jedoch Vera und ihr Schicksal, das mich sehr berührt hat. Für mich ist sie nicht nur im Bezug auf ihr Selbstbewusstsein im damaligen Alltag bewundernswert, sondern auch aufgrund ihres Mutes, sich ihrer Geschichte zu stellen und nach all dem Erlebten nach Deutschland zurückzukehren.

Fazit: Wirklich gute Unterhaltung, da die Autorin eine interessante, atmosphärisch gelungene Geschichte mit glaubhaften Figuren verbindet.
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Liebe und Geheimnisse im 50er-Jahre-Swing
Gesamtbewertung
 
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Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
West-Deutschland in der Nachkriegszeit. Das kriegsgeschädigte Land befindet sich im Aufschwung, doch die Nazi-Vergangenheit liegt wie ein dunkler Schatten über alle. Vera Cohn, eine emanzipierte junge Architektin, kehrt aus ihrem Exil zurück nach München, um in ihrer ehemaligen Heimat ihr Glück zu finden...

Heidi Rehn setzt in ihrem neuen Buch eine junge, aufgeschlossene Frau in den Mittelpunkt, die ihrer Zeit um einiges voraus ist. So lebt die arbeitende Frau in einer Zeit, in der junge (verheiratete) Frauen immer mehr wieder an den Herd "gedrängt" werden, obwohl Frauen während des Krieges wie selbstverständlich die Berufe der Männern, die an die Front mussten, ausgeübt haben. Diese Problematik taucht immer wieder auf. So erschafft Rehn ein authentisches 50er-Jahre-Setting. Durch die moderne Architektin wird auch ein Blick auf den neuen Wohnungsbau geworfen, dieser und auch die Innenaustattung beschrieben. Im Kopf kann also wunderbar bestes Kino, das ganz der Zeit entspricht, entstehen.
Für den Spannungsbogen im Buch sorgt die Vergangenheit von Veras Freund Arthur. Vera als Jüdin ist stets vorsichtig und auf der Hut vor ehemaligen Nazis. Da Arthur etwas verbirgt, stellt sich die Frage, was er unter Hitler getan hat. Meine Gedanken gingen zuerst in eine ganz andere Richtung, aber später wird alles sinnvoll erklärt. Für mich persönlich war aber die Aufdeckung dieses Geheimnis' als einziges Spannungs- und Handlungselement fast etwas zu wenig. Es bedurfte ein Gespräch, was erst nach 350 Seiten stattgefunden hat. Dieses Hinauszögern ließ zwar Spannung und einen Lesesog aufkommen, aber manchmal hatte ich das Gefühl auch ein wenig künstlich hingehalten zu werden.

Die Personen sind toll. Viele von ihnen hatten verschiedene Charakterzüge, die durch Erläuterungen der eigenen Perspektive wieder etwas gerade gerückt wurden. Das gefiel mir sehr gut. Rehn verstand es, mehrere Blickpunkte auf die gleiche Sache zu beschreiben, so dass sich immer alles erklären ließ. Allerdings kamen manche Personen für mich ein wenig zu kurz, bspw. Hannelore und Helga. Gerne hätte ich etwas mehr über die Beiden erfahren. Warum hatten sie keine Männer? Zwischendurch hatte ich überlegt, ob die Beiden ein Paar wären... Aber darauf wird gar nicht eingegangen.

So ist auf jeden Fall eine emotionale, schöne Liebesgeschichte im 50er-Jahre Nachkriegsdeutschland entstanden, dass durchas eine Sogwirkung aufweisen konnte.
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